Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
Jetzt Informieren!Fleißige Brüter mit frühreifem Nachwuchs
Verhalten und Lebensweise der Feldlerche
Meist beträgt der Durchmesser eines Feldlerchenreviers zwischen 20 und 200 Metern. Bei sehr guten Bedingungen können in Mitteleuropa bis zu 15 Brutpaare auf einer Fläche von zehn Hektar leben. Bei der Balz beeindruckt das Männchen seine Auserwählte nicht nur durch Sangeskünste, sondern hüpft am Boden und verbeugt sich vor dem Weibchen. Mit zitternden Flügeln und wackelndem Schwanz macht er ihr seine Aufwartung. Zuweilen geht es aber auch ein wenig ruppiger zu und das Männchen jagt das Weibchen rennend oder fliegend durch sein Revier.
Nach der Paarung sucht das Weibchen den Platz für das Nest aus – bei der ersten Brut meist im April. Sie bevorzugt dabei möglichst trockene, ebene Flächen mit niedriger Vegetation oder nacktem Boden. Dort scharrt das Weibchen eine fünf bis sieben Zentimeter tiefe Mulde und polstert sie mit Wurzeln oder Halmen aus. Das Männchen beteiligt sich nicht selbst am Nestbau. Doch begleitet es meist seine Partnerin in geringem Abstand, damit sie sich nicht etwa anderweitig verpaart. Im Abstand von je einem Tag legt das Weibchen zwei bis sieben, schmutzig-weiße, bräunliche oder leicht grünliche Eier. Ist das Gelege vollständig, übernimmt sie das Brüten.
Frühreifer Nachwuchs
Schlüpfen nach elf bis zwölf Tagen Brutdauer die Jungen, sind sie zunächst nackt und blind. Während die Mutter sie wärmt, sorgt der Vogelpapa mit Insekten und anderen Wirbellosen für Nahrung. Bereits im Alter von sieben bis elf Tagen verlässt der Nachwuchs das Bodennest und schützt sich so vor Nesträubern. Laufend oder hüpfend verteilen sich die Jungen in der Nestumgebung und lassen sich von den Eltern weiter füttern. Das bleibt auch so, wenn sie im Alter von zirka 15 Tagen erste Flugversuche unternehmen.
Die Selbständigkeit erreichen junge Feldlerchen nach etwa 19 bis 20 Tagen. Sie sehen ihren Eltern dann sehr ähnlich und haben wie sie ein unauffälliges, bräunliches Federkleid. Sind die Jungen „aus dem Haus“, brütet das Weibchen meist kurze Zeit später erneut. Wird eine Brut zerstört, beginnt sie damit oft schon nach fünf statt der sechs Tage. Bis zu sechs Versuche pro Saison wurden schon nachgewiesen, auch wenn die meisten Lerchen nur ein bis drei Mal pro Jahr brüten.
Ab in den Süden
Außerhalb der Brutsaison verweilen die Feldlerchen in der offenen Landschaft, schließen sich jedoch vermehrt zu kleinen Gruppen zusammen. Während die Art in Westeuropa ganzjährig lebt, sind mitteleuropäische Feldlerchen klassische Kurzstreckenzieher. Sie verlassen ihre Brutgebiete von September bis November in Richtung Südwest, um bevorzugt in Südfrankreich und Spanien zu überwintern. Je nach Witterungsverlauf kehren die Himmelsvögel Ende Januar, meist jedoch ab Mitte Februar bis Mitte März, nach Deutschland zurück.
Bei späten Wintereinbrüchen mit Schneefall kann es dabei zu sogenannten Zugstaus kommen, bei denen die Lerchen ihren Weiterzug an der Schneegrenze unterbrechen und dabei spektakulär große Trupps bilden können. Auch eine Zugumkehr ist möglich: Dann fliegen früh zurückgekehrte Vögel bei Kälte wieder ein Stück zurück in Richtung ihrer Winterquartiere.
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Die Feldlerche lässt ihren Blick gern in alle Richtungen schweifen. Dass sie deshalb weitläufige Feldfluren bevorzugt, spiegelt sich nicht zuletzt auch in ihrem Namen wider. Mehr →
Um weiteren Bestandseinbrüchen der Feldlerche entgegenzuwirken, müssen Schutzmaßnahmen auf eine Verbesserung der Lebensräume während der Brutsaison abzielen. Feldlerchen müssen wieder die Möglichkeit bekommen, mehr als eine Jahresbrut aufzuziehen. Mehr →