Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
Jetzt Informieren!Die Himmelsziege als Botschafterin
Warum ist die Bekassine Vogel des Jahres?
Die Bekassine wird gern „Meckervogel“ genannt. Sie hätte tatsächlich guten Grund sich zu beschweren, denn mit Mooren und Feuchtwiesen schwindet ihr Lebensraum zusehends. In vielen Gegenden ist unsere „Himmelsziege“ bereits ausgestorben. Das Meckern müssen wir übernehmen, wenn wir sie weiter zu unserer heimischen Fauna zählen möchten.
„Gallinago gallinago“, so ihr wissenschaftlicher Name, zählt zur Familie der Schnepfenvögel. Ursprünglich war sie in ganz Mitteleuropa vom Tiefland bis in mittlere Höhen in großer Zahl vertreten. Seit einigen Jahrzehnten gehen die Bestände fast überall dramatisch zurück. Sie konzentrieren sich in Mitteleuropa heute auf die niederländisch-norddeutsch- polnische Tiefebene und ihre Ausläufer. Hierzulande trifft man die Bekassine am häufigsten noch in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg an. Während des Vogelzugs können wir sie auf Schlammflächen, an Gewässerrändern oder Gräben in der ganzen Republik beobachten.
Wie andere Schnepfenvögel darf die Bekassine in vielen Ländern noch bejagt werden. Allein in der Europäischen Union werden jährlich über 500.000 Bekassinen geschossen. In Deutschland leben heute nur noch 5.500 bis 6.700 Brutpaare – etwa die Hälfte des Bestandes von vor 20 Jahren.
Doch die Jagd allein hat die Art nicht auf die höchste Gefährdungsstufe der Roten Liste gedrängt. Dass der „Moorvogel“, wie man die Bekassine auch nennt, in Deutschland vom Aussterben bedroht ist, liegt vor allem an der systematischen Zerstörung ihrer Lebensräume – bis heute. Der Biotopschwund betrifft viele weitere Arten, darunter nahe Verwandte wie den Großen Brachvogel oder die Uferschnepfe.
Es wird allerhöchste Zeit, die letzten Moore in Deutschland streng zu schützen – auch im Sinne des Klimaschutzes. Vielerorts könnten sie wiederhergestellt werden. Gleiches gilt für Feuchtwiesen. Wir dürfen nicht länger zulassen, dass Mais als Futtermittel und für Biogasanlagen großflächig angebaut wird, dass der Grundwasserspiegel gesenkt und Flächen entwässert werden, dass Grünland umgepflügt, Torf abgebaut und Wiesen aufgeforstet werden.
NABU und LBV senden die Bekassine im Jahr 2013 als Botschafterin für die Lebensräume Moor und Feuchtwiese aus. Gemeinsam „meckern“ wir, um wachzurütteln. Doch wir handeln auch, und Sie können mitmachen! Unserem Jahresvogel helfen wir mit vielen kleinen und großen Maßnahmen. Sie beginnen damit, im Garten torffreier Blumenerde den Vorzug zu geben und enden mit der Renaturierung ganzer Feuchtgebiete. Vor allen Dingen jedoch muss sich die Landwirtschaftspolitik entscheidend ändern.
Treten Sie mit uns für die Bekassine und ihre Lebensräume ein und lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die politischen Weichen für eine positive Veränderung gestellt werden!
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