Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
Jetzt Informieren!Flächenkauf und Management
Reservate für die Bekassine
Um die Lebensräume der Bekassine und anderer Schnepfelvögel zu retten, müssen Naturschutzbehörden aktiv werden und schnell einen Schwerpunkt auf die Unterschutzstellung und Renaturierung von Feuchtwiesen und Mooren legen.
Ornithologen und Vogelschützer, die die Brut- und Rastgebiete der Bekassine kennen, sollten einen wirksamen Schutzstatus der Flächen fordern. Befinden sich diese in Privatbesitz, sind positive Veränderungen jedoch nur selten herbeizuführen. Denn der Wasserhaushalt zum Beispiel kann nur dort effektiv reguliert werden, wo größere zusammenhängende Bereiche für den Naturschutz erworben wurden.
Flächenkäufe für Wiesenvögel
Naturschutzverbände und Stiftungen wie die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe sichern daher solche Flächen und tragen aktiv zum Bekassinen-Schutz bei. Sie benötigen jedoch auch finanzielle Unterstützung, da es aufwändig und teuer ist, die Gebiete zu pflegen. Schleswig-Holstein geht vorbildlich voran. Dort sind Feuchtgebiete fast ausnahmslos im Besitz der landeseigenen Stiftung Naturschutz. In anderen Regionen jedoch macht jeder, was er will. Die Eigentümerstruktur ist dort heute genauso kleinteilig, wie es die bäuerlichen Handtorfstiche früher waren. Viele dieser Flächen sind heute trockengelegt und werden genutzt, um Brennholz zu gewinnen.
Ein Managment für den Vogelschutz
Gleichzeitig ist ein sinnvolles Management von Schutzgebieten unerlässlich. Im besten Fall sollten sie nicht nur extensiv bewirtschaftet, sondern gleich umfassend renaturiert und wiedervernässt werden. Viele Bekassinen-Lebensräume sind als Vogelschutzgebiete Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ein sogenannter Managementplan hilft dort, die Pflege zu koordinieren. Doch auch in diesen Gebieten gibt es private Grundstücke, auf denen konsequenter Naturschutz selten ist. Oft liegen dort ebenfalls Feuchtwiesen brach und verfilzen.
Dass eine Fläche als Natura 2000-Gebiet ausgewiesen wird, ist also nur ein erster Schritt. Sinnvolle Maßnahmen müssen folgen. Wichtig ist es auch, Störungen zu minimieren, zum Beispiel durch Spaziergänger mit freilaufenden Hunden. Kompetente Gebietsbetreuer übernehmen hier wichtige Aufgaben und schaffen Verständnis dafür, dass hoheitliche Regelungen einzuhalten sind.
Schutz durch Agrarumweltprogramme
Doch der Schutz der Bekassine darf sich nicht nur auf Ankaufsflächen und Schutzgebiete beschränken. Auch wenn sich vielerorts Bekassinen nur noch in solchen Gebieten halten können, müssen trotzdem auf anderen, potenziell geeigneten Flächen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass Bekassinen dort ebenfalls erfolgreich brüten können.
Viele Bundesländer setzen daher beim Schutz der Wiesenbrüter auf vertragliche Vereinbarungen mit dem Flächenbewirtschafter. In diesen Verträgen werden zum Beispiel der erste Mahdzeitpunkt, ein Verzicht auf Düngung, die Steuerung der Bodenfeuchtigkeit oder die Mähmethode geregelt. Finanziert werden die Maßnahmen aus sogenannten Agrarumweltprogrammen. Um erfolgreich zu sein, müssen diese flexibel, regional angepasst und finanziell attraktiv ausgestattet sein.
Schutz von Rastgebieten
Der Schutz der Bekassine in ihren Bruthabitaten und ihr Schutz in den Rast- und Überwinterungsgebieten müssen Hand in Hand gehen und Rastplätze während des Zugweges sicherer werden. Mit der Jagd auf Bekassinen muss endlich Schluss sein. Die Art gehört in der gesamten Europäischen Union dringend ganzjährig unter Schutz gestellt.
Damit die Bekassine überleben kann, benötigt sie eine politische Lobby, die sie gegenüber der industrialisierten Landwirtschaft und ihrer politischen Unterstützung in Berlin und Brüssel vertritt. In unseren Städten und Gemeinden, aber auch auf europäischer Ebene können wir uns dafür stark machen, ehemalige Feuchtwiesen wiederzuvernässen, Flachteiche anzulegen und Bruträume zu vernetzen.
Mehr zur bekassine
Be-kas-si-ne – was könnte das sein? Klingt französisch, vielleicht etwas zu essen? Bei einer Umfrage wusste nur jede*r fünfte Deutsche, dass es sich bei der Bekassine um einen Vogel handelt. Warum man den Vogel nur schwer zu Gesicht bekommt und weshalb ihr Bestand drastisch abgenommen hat, erfahren Sie hier. Mehr →
Hand in Hand für die Bekassine: Nur wenn Naturschutz und Landwirtschaftspolitik besser zusammenarbeiten, können Wiesenvögel effektiv geschützt werden. Auf Einladung des NABU berieten nun über hundert Experten, welche Maßnahmen den Vögeln am besten helfen können. Mehr →
Die Bestände der Bekassine nehmen unverändert ab – um den Rückgang zu stoppen, sind dringend weitere Maßnahmen nötig. Besonders ihre Lebensräume müssen besser geschützt werden. Bundesweit setzen sich NABU-Gruppen in 80 Projekten für die Pflege dieser Biotope ein. Mehr →
Das Große Torfmoor zwischen Wiehengebirge und Mittellandkanal ist das wichtigste und artenreichste noch verbliebene Moorgebiet in Nordrhein-Westfalen. Dank aufwändiger Renaturierung lebt hier heute auch wieder mindestens ein Dutzend Bekassinenpaare. Mehr →
Vom 15. bis 17. März fand in Lemförde in Niedersachsen das Artenschutzsymposium zum Thema „Die Bekassine – Vogel des Jahres 2013“ statt. Im Fokus der Tagung stand die Herausforderung, die Bestände der bedrohten Art zu retten. Die Tagungs-Vorträge liegen nun vor. Mehr →
Torf erfreut sich unter Gartenbauprofis wie Hobbygärtner*innen noch immer großer Beliebtheit - leider. Denn der Abbau von Torf zerstört in großem Stil unsere Moorlandschaften: Lebensräume zahlreicher Tiere gehen verloren und das Klima wird geschädigt. Mehr →