Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
Jetzt Informieren!Feuchtwiesen und Moorlandschaften
Dort findet die Bekassine Rast und Refugium
Lebensraum Moor - Ökologische Nischen für den Schnepfenvogel
Über viele Jahrhunderte hinweg waren Moore der Inbegriff einer bedrohlichen Wildnis. Im Zuge des technischen Fortschritts legte man viele Moore trocken und machte sie urbar. Heute gehören sie zu den am stärksten gefährdeten Ökosystemen Deutschlands mit einer beeindruckenden Tier- und Pflanzenvielfalt. Viele „Spezialisten“, die zeitweise oder ganzjährig auf Feuchtigkeit angewiesen sind, können nur hier überleben. Charakteristisch für unsere Moore sind Torfböden, die Wasser speichern wie ein Schwamm. Für viele Vogelarten dienen sie als wichtige Rast- und Brutplätze, denn die wasserreiche Umgebung schützt sie vor Fressfeinden. Die lockere obere Moorschicht steckt zudem voller Leben und ist ein reich gedeckter Tisch – ideal zur Nahrungssuche für viele Schnepfenarten wie die Bekassine.
Moorschutz ist Klimaschutz
Moore sind außerdem wichtige Kohlenstoffspeicher. Sie bedecken zwar nur drei Prozent der Landfläche unserer Erde, in ihnen lagert jedoch doppelt so viel Kohlenstoff wie in allen Wäldern der Welt zusammen. Für den Klimaschutz sind sie daher besonders wichtig. Denn wenn aus abgestorbenen Pflanzenresten Torf entsteht, wird darin Kohlenstoff dauerhaft gebunden. Zerstörte Moore jedoch setzen in extrem kurzer Zeit enorme Mengen von klimawirksamen Gasen frei, die zuvor Jahrtausende im Boden eingeschlossen waren. Dies gefährdet unser Klima.
Lebensraum Grünland - Ruhe und Rückzugsort
Grünland ist nicht gleich Grünland. Heute werden 90 Prozent des Grünlandes in Deutschland intensiv bewirtschaftet. Dort findet die Bekassine schon lange keine geeigneten Lebensbedingungen mehr. Wenn sie ihre Brut beginnt, sind die gedüngten und mit besonders ergiebigen Grassorten bestandenen Flächen bereits zu dicht und hoch gewachsen. Da viele Flächen zudem entwässert werden, mangelt es auch an Überflutungen. Die Bekassinen starten noch nicht mal einen Brutversuch. Sollten sie es doch wagen, bleibt der Erfolg die Ausnahme. Denn die Mahdtermine sind oft zu früh angesetzt, als dass die Bekassine die Brut schon abgeschlossen haben könnte. So werden ihre Nester durch Traktoren und Mähwerke zerstört. Auch zu hohe Viehdichten auf den Weiden tragen ihren Teil dazu bei.
Bekassinen brüten nur auf strukturiertem Feuchtgrünland mit unterschiedlich hoher Vegetation. Zwischen Sumpfdotterblumen, Wiesenschaumkraut und der seltener werdenden Bach-Nelkenwurz können sie sich gut verstecken. Die Flächen werden meist extensiv genutzt und die Mahd zeitlich angepasst. So können die Vögel im Schutz der Vegetation ihre Jungen aufziehen und in den artenreichen Wiesen und Weiden ausreichend Insekten finden. Außerhalb von Schutzgebieten und renaturierten Flächen treffen die Vögel kaum noch diese Bedingungen an.
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