Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
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Hilfsbereites Gemeinschaftstier
Das Dohlenmännchen muss ganz ohne bunte Federn oder besondere Stimmwerkzeuge seine Angebetete davon überzeugen, dass er der Mann fürs Leben ist. Also versucht er zu imponieren: mit hoch aufgerichtetem Kopf, gestrecktem Nacken und stolzem Gang. Wenn sie zusieht, sucht er gar Reibereien mit der Konkurrenz. Das Weibchen gibt sich unbeeindruckt und schaut weg. Sekundenschnelle Seitenblicke verraten ihr Interesse dennoch. Dann gibt sie ihm doch ihr „Jawort“, duckt sich vor dem Männchen und zittert mit Flügeln und Schwanz: ein Ritual, das sie noch oft zur Begrüßung ihres Liebsten wiederholen wird.
Treue Partner
Bereits im ersten Lebensjahr „verlobt“ sich das Dohlenpaar. Selten mehr als einen Meter voneinander getrennt erledigen sie nun das Tagesgeschäft. Stolz schreiten sie nebeneinander her oder schrauben sich im Synchronflug durch die Lüfte. In dieser Partnerschaft kommt keiner zu kurz. Das Weibchen krault seinem Partner die Nackenfedern, das Männchen füttert seine Geliebte mit Leckerbissen. Gemeinsam erkämpft sich das Dohlenpaar eine Brutnische und verteidigt sie gegen Konkurrenten. Dohlen sind sich ihr Leben lang treu.
Geselliges Kolonieleben
Das Dohlenpaar fliegt gerne in Gesellschaft. In Gruppen von bis zu mehreren hundert Vögeln begeben Dohlen sich auf die Suche nach Futter und geeigneten Schlafplätzen. In der Kolonie geht es geordnet zu. Eine klare Rangfolge bestimmt, wer den besten Nistplatz erhält und zuerst ans begehrte Futter darf. Die Weibchen steigen in den Rang des Partners auf.
In der Dohlenkolonie hält man zusammen. Haben die Jungdohlen das Nest verlassen, kümmern sich neben den Eltern auch andere Altvögel um sie. Nähert sich ein Feind, wird er von der ganzen Gruppe angegriffen. Auch kranke Vögel versorgt die Sippschaft so gut wie möglich.
Fürsorgliche Eltern
Im zweiten Lebensjahr wählen Dohlenpartner ihren Nistplatz. Auch beim Nestbau arbeiten sie zusammen. Höhlen, Nischen, Spalten oder andere Hohlräume polstern sie mit Zweigen, Reisig und Moos aus. Dohlen sind erfinderisch: Von Kolonie zu Kolonie ist das Baumaterial sehr unterschiedlich, sogar „schlampige“ Müllnester gibt es. Ende März bis Anfang April legt das Weibchen zwischen vier und sechs Eier. Dann brütet es 16 bis 19 Tage lang und wird in dieser Zeit vom Männchen gefüttert. Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Elternteile um die Jungen. Diese verlassen nach 30 bis 35 Tagen das Nest und werden noch bis zu vier Wochen von ihren Eltern versorgt.