Das Haussperling-Weibchen ist unscheinbar grau - Foto: Frank Derer
Spatzen und Rotschwänzchen
Eine kurze NABU-Bestimmungshilfe
Die „Klugheit der Masse“ bringt es mit sich, dass bei so großen Teilnehmerzahlen wie bei der „Stunde der Gartenvögel“ einzelne Falschmeldungen und Fehlbestimmungen das Gesamtergebnis kaum beeinflussen. Dennoch soll die Qualität natürlich weiter verbessert werden. Rückmeldungen und Befragungen zeigen, dass manche Vogelfreunde zum Beispiel bei Rotschwänzchen und Spatzen die Arten verwechseln.
Brauner oder grauer Scheitel?
Das Tschilpen der beiden Spatzenarten hört sich sehr ähnlich an, dafür lassen sie sich im Aussehen gut auseinander halten. Ist der Spatz unauffällig graubraun gestrichelt, ohne farblich abgesetztem Scheitel, ist es immer ein Haussperling-Weibchen. Beim Feldsperling nämlich sind beide Geschlechter im Gefieder gleich und immer erkennbar am bereits bei den Jungvögeln vorhandenen kastanienbraunen Kopfplatte, dem markanten schwarzen Fleck seitlich am Kopf und einem weißen Halsring. Das Haussperling-Männchen wiederum hat keinen kastanienbraunen, sondern einen grauen Scheitel.
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Das Hausrotschwanzmännchen trägt viel Schwarz, die Kopfplatte ist grau - Foto: Frank Derer
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Das Gartenrotschwanzmännchen ist dagegen nur am Kopf schwarz-graun gefärbt, die Bruist ist rot. - Foto: NABU/Christoph Kasulke
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Das Gartenrotschwanzweibchen ist ionsgesamt rotbraun gefärbt. - Foto: NABU/Christoph Kasulke
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Das Hausrotschwanzweibchen hat dagegen einen grauen Grundton.- Foto: Frank Derer
Der Gartenrotschwanz ist inzwischen leider in vielen Regionen selten geworden. Ein Rotschwanz im Garten wird sich deshalb heute in der Regel nicht als Garten-, sondern als Hausrotschwanz herausstellen.
Rote oder schwarze Brust?
Herausragendes Merkmal der Gartenrotschwanz-Männchen ist die orangefarbene Brust, die sich scharf von der schwarzen Kehle abhebt. Das Schwarz reicht um die Augen und bis knapp über den Schnabel, die Stirn zeigt ein weißes Band. Das Hausrotschwanz-Männchen dagegen hat eine graue bis rußschwarze Brust. Ihm fehlt außerdem das Weiß auf der Stirn.
Kniffliger ist die Unterscheidung der Damenwelt: Mausgrau oder beige-braun ist hier die Frage. Weibliche Hausrotschwänze sind überwiegend mausgrau, während bei Gartenrotschwanz-Weibchen beige-braun dominiert, die Brust kann zudem leicht orange getönt sein. Es bedarf zur sicheren Unterscheidung der Weibchen also einer gewissen Übung – oder man schaut, ob auch ein Männchen zugegen ist.
Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal der beiden Arten ist übrigens die Stimme. Im Gegensatz zum wohltönenden Gesang des Gartenrotschwanzes betört das Hausrotschwanz-Männchen seine Angebetene mit einer knirschend-kratzigen Strophe, die es regelmäßig wiederholt. Auf der NABU-Homepage kann man sich beide Rotschwänzchen anhören.
Einzelporträts
Wer in dörflicher Umgebung wohnt, hat gute Chancen, auch den Feldsperling im Garten beobachten zu können. Wie der nah verwandte Haussperling hat er sich an menschliche Siedlungen angepasst, bevorzugt dabei jedoch ländlichere Gebiete, die genügend Nahrung bieten. Mehr →
Dem Haussperling oder Spatz ist sicherlich schon jeder begegnet. „Herr“ Spatz ist an seinem grauen, kastanienbraun eingefassten Scheitel, weißen Wangen und einem schwarzen Latz gut zu erkennen, während „Frau“ Spatz überwiegend ein schlichtes Graubraun trägt. Mehr →
Da der Gartenrotschwanz offene Gehölze bevorzugt, ist er nicht nur an Waldrändern und in Feldgehölzen zu finden, sondern auch in Parks, in Obst- oder Hausgärten. Wenn der eigene Baumbestand keine Naturhöhlen bietet, kann ihn eine Nisthilfe in den Garten locken. Mehr →
Aus seinen Winterquartieren im Mittelmeerraum und milderen atlantischen Breiten kehrt der Hausrotschwanz als einer der ersten Zugvögel zurück. Spätestens im März macht er mit seinem unnachahmlich heiser gequetschten Gesang auf sich aufmerksam. Mehr →