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Jetzt Informieren!Zugvogel im Klimawandel
Reise in die afrikanische Savanne mit vielen Gefahren
Als Insektenfresser lebt der Gartenrotschwanz nur im Sommerhalbjahr bei uns. Den Winter verbringt er in den afrikanischen Savannen südlich der Sahara. Damit zählt der Gartenrotschwanz zu den Langstreckenziehern, die auf dem Weg in ihr Winterquartier die große afrikanische Wüste überqueren müssen.
Auf dem 6.000 bis 8.000 Kilometer langen Zugweg passieren Gartenrotschwänze die Alpen und das Mittelmeer. Ringfunde und Wiederfänge im Raum Gibraltar belegen, dass die im Norden und Westen Europas beheimateten Vögel das Mittelmeer auch umfliegen. Anfang August verlassen die ersten Gartenrotschwänze ihr Brutgebiet, die meisten folgen bis Ende September. Im Gegensatz zum Hausrotschwanz ziehen sie einzeln und ausschließlich nachts. Tagsüber rasten sie und suchen nach Nahrung, um Energie für den Weiterflug zu tanken.
Endlich angekommen
Pünktlich mit dem Eintreffen der ersten Gartenrotschwänze geht in den afrikanischen Savannen die Regenzeit zu Ende. Ein guter Zeitpunkt, um anzukommen – ein reich gedeckter Tisch mit Insekten erwartet sie. So können sie nach der kräftezehrenden Zugstrecke wieder aus dem Vollen schöpfen. Die locker mit Bäumen bestandene Savanne ist rein äußerlich den europäischen Brutgebieten sehr ähnlich, besonders den gerne besiedelten Streuobstwiesen. Hier wie dort können die Vögel von Sitzwarten aus ideal nach Nahrung suchen. Anfang März folgen die Vögel ihrer inneren Uhr und treten die Rückreise nach Europa an. Je nach Witterung und der unterwegs zur Verfügung stehenden Nahrung kehren sie im April, spätestens jedoch Anfang Mai in ihre Brutgebiete zurück.
Auswirkungen des Klimawandels
Die Klimaveränderungen der letzten Jahre beeinf lussen das Wanderverhalten von Zugvögeln immer mehr. Dürreperioden in der Mittelmeerregion treten genauso wie in Afrika immer öfter auf, während die Spätwinter- und Frühjahrsmonate in West- und Mitteleuropa zunehmend milder und feuchter werden. Unter diesem Einf luss kehren auch die Gartenrotschwänze früher in ihre Brutgebiete zurück. Da die Vögel im Sommer obendrein später in ihre Winterquartiere aufbrechen, hat sich ihr Aufenthalt bei uns gegenüber früheren Jahren schon spürbar verlängert.
Der nur kurze Strecken ziehende Hausrotschwanz überwintert inzwischen sogar in zunehmender Zahl in Deutschland – zum Beispiel in großen und „warmen“ Industriekomplexen am Rhein. So kommt es, dass Hausrotschwänze schon im März von den Dächern singen, während sich die Gartenrotschwänze noch auf dem Heimweg in ihre Brutgebiete befinden.