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Die Lebensweise des Eisvogels
Nur an naturnahen oder wenig vom Menschen beeinflussten Bächen, Flüssen oder Teichen mit einem guten, artenreichen Fischbestand findet der Eisvogel genügend Kleinfische, von denen er sich und seine Brut hauptsächlich ernährt. Der Fischbestand wiederum hängt von der Wasserqualität, von der Durchgängigkeit der Gewässer für wandernde Arten, aber auch von einem hohen Strukturreichtum unter der Wasseroberfläche ab. Erst dann kann sich auch die Fischbrut reich entfalten. Aber auch wenn ein Gewässer dem Eisvogel ausreichend Nahrung bietet, ist das erst die sprichwörtliche „halbe Miete“.
Der flinke Fischjäger ist optimal an seinen Lebensraum angepasst. Seine Jagdtechnik ist ausgefeilt: Im Sturzflug taucht er bis zu 60 Zentimeter tief ins Wasser ein und binnen Sekunden mit seiner überraschten Beute wieder auf. Seine Beute kann der Eisvogel nur in ruhigem, sauberem oder höchstens leicht getrübtem Wasser erspähen. In stillen Buchten klarer Bäche erzielt der elegante Stoßtaucher bei seinen Jagdflügen Trefferquoten bis zu 100 Prozent.
Sauberes, ruhig fließendes, klares Wasser für den Eisvogel
Aber je bewegter die Wasseroberfläche und je trüber das Wasser ist, umso weniger darf er auf Jagderfolg hoffen. Deshalb treffen wir den Eisvogel weder an schnell fließenden, gischtenden Gebirgsbächen an, noch an Flüssen und Seen, die durch hohen Eintrag von Nährstoffen aus Haushalten, Industrie oder Landwirtschaft überdüngt sind und deren Wasser Schwebstoffe, Plankton und Algen trüben. Und schließlich muss auch das Umfeld passen. Nicht nur die Bedingungen unter der Wasseroberfläche machen ein gutes Eisvogelrevier aus, sondern auch die Strukturen am Rand des Gewässers. Der Eisvogel braucht Ansitzwarten am Ufer, von denen aus er auf Beute lauern kann. An „sterilen“ Gewässern ohne Röhrichtgürtel oder Büsche und Bäume, die das Ufer säumen, kann er nicht erfolgreich jagen.
Wo sich der Eisvogel wohlfühlt, finden auch viele andere Organismen im und am Wasser einen hochwertigen Lebensraum vor. Der Eisvogel ist eine klassische Flaggschiffart für naturnahe, vom Menschen wenig beeinflusste Fließ- und Stillgewässer, ein herausragender Vertreter eines Lebensraums, der in unserer Kulturlandschaft selten geworden ist. Er ist Bewohner von ungehindert fließenden Bächen und Flüssen, die wir noch nicht in ein enges, steinernes oder betoniertes Korsett gepresst haben, von Teichen und Seen, die nicht nackten Badewannen gleichen, sondern von einem gewachsenen Gürtel aus Röhricht und Ufergehölzen umgeben sind. In dieser Landschaft kann sich auch der Mensch wohlfühlen und Entspannung und Erholung finden.
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