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Exotische Farbenpracht an heimischen Gewässern
Den geschickten Fischer sieht man dem Eisvogel nicht auf den ersten Blick an: Der im Verhältnis zum Körper große Kopf, ein kräftiger, kompakter Körper, der kurze Schwanz und die kleinen, im Sitzen fast im Gefieder verschwindenden Füße verleihen ihm, wenn er nach Beute spähend oder dösend auf einem Ast über dem Wasser sitzt, etwas Gedrungenes, ja fast Pummeliges.
In dem Moment aber, in dem der Eisvogel eine Beute im Wasser erspäht oder aus anderen Gründen seinen Sitzplatz verlässt, verwandelt sich der pummelige Vogel in einen rasanten Jäger. Wenn er im Sturzflug in einem Wirbel aufsprühender Gischt ins Wasser taucht oder mit schnellen, fast hektischen Flügelschlägen dicht über der Wasseroberfläche einen schmalen Bachlauf entlang schießt, entfaltet er im Flug ein rauschendes Farbenspiel. Dann zeigt das dunkel blaugrüne, von azurblauen Querbändern und Tupfen durchsetzte Gefieder von Kopf, Flügeldecken und Schwanz seine volle Schönheit.
Der türkisblaue Rückenstreifen, die weiße Kehle und die rostroten Bauchseite entfalten eine Leuchtkraft, wie sie kaum einem anderen heimischen Vogel zu eigen ist. Nicht umsonst wird der Eisvogel gerne als fliegender Edelstein bezeichnet.
Trotz dieser geballten Farbenpracht ist der Eisvogel kein auffälliger Vogel. Gerade sein buntes Federkleid löst ihn in seinem Lebensraum im Wechsel von Licht, Schatten und Wasserspiegelungen optisch auf. Einen ruhig sitzenden Eisvogel kann man deshalb auch nur selten entdecken, meist verrät erst sein Ruf seine Anwesenheit, ein sowohl im Sitzen als auch im Flug ausgestoßenes, hohes, durchdringendes „tjiih“. Diesen kurzen, scharfen Laut lässt er nicht nur in regelmäßigen Abständen hören, während er durch sein Revier patrouilliert.
Lebhaftes Rufen begleitet auch die im März oder schon im Februar zu sehenden Balzflüge, in denen sich die während des Winters eher einzelgängerischen Partner zusammenfinden. Das Männchen trägt während der Balz außerdem eine Art Gesang vor, der aus abgewandelten und in wechselndem Rhythmus vorgetragenen Lockrufen besteht. Erst mit Beginn der Brut verstummen unsere Eisvögel weitgehend. Dann ist in der Nähe der Brutwand bald das lautstarke Betteln der Jungvögel zu hören – ein schnatterndes, anhaltendes „rrüerrüerrüe…“.
Die Eisvogelstimme präsentieren wir Ihnen mit freundlicher Genehmigung von Edition AMPLE. Die Aufnahme stammt von Karl-Heinz Dingle.
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