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Die Verwandtschaft des Eisvogels
Schillernde Persönlichkeiten
Weltweit umfasst die Familie der Eisvögel fast 100 Arten. Die meisten von ihnen leben in den Tropen, darunter so bekannte Vertreter wie der „Lachende Hans“ in Australien. Der heimische Eisvogel (Alcedo atthis) ist der einzige Vertreter seiner Familie in Mitteleuropa. Erst im Südosten Europas trifft man mit dem unauffälliger gefärbten Graufischer (Ceryle rudis) noch eine weitere Eisvogelart an. Sein Verbreitungsgebiet umfasst vor allem Afrika und Asien, reicht aber auch bis an die türkische Westküste.
Hierzulande lassen sich dagegen zwei andere Verwandte des Eisvogels blicken: Die Blauracke (Coracias garrulus) hat noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Deutschland gebrütet und kommt heute noch in Süd- und Südosteuropa vor. Dort liegen auch die Hauptverbreitungsgebiete des Bienenfressers (Merops apiaster), der in den letzten Jahren offensichtlich von der Klimaerwärmung profitiert hat und auch immer häufiger in Deutschland brütet. Er hat hier bereits einen Bestand von mehr als 500 Paaren erreicht.
Zoologisch gesehen gehören beide mit den Eisvögeln zur Ordnung der Rackenvögel. Sie alle zeichnen sich durch ihr farbenprächtiges Gefieder aus. Auch die fast schon plumpe Gestalt mit dem großen Kopf, dem kurzen Hals und einem langen, kräftigen Schnabel sind ihnen gemeinsam. Alle Rackenvögel sind Höhlenbrüter und zumindest der Bienenfresser nutzt einen ganz ähnlichen Lebensraum zur Brut wie der Eisvogel: Er legt Neströhren in lehmigen oder sandigen Prallhängen von Flüssen an oder nutzt Abbruchkanten in Sand- oder Kiesgruben zur Brut. Damit stößt er bei der Suche nach geeigneten Brutplätzen gelegentlich auf ähnliche Probleme wie der Eisvogel, ist ansonsten aber durch seine andere Ernährung – er erbeutet hauptsächlich Insekten – weniger von der Situation der Gewässer abhängig. Letzteres gilt auch für die Blauracke. Sie ist auch in der Wahl des Brutplatzes flexibler, denn neben selbst gegrabenen Erdhöhlen nimmt sie auch Fels- und Baumhöhlen an.
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