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Betrachtungen zum Turmfalken aus früheren Jahrhunderten
Bereits 200 Jahre früher führt der Züricher Arzt und Zoologe Konrad Gesner (1516-1565) in seinem Vogelbuch neben wenigen eigenen Beobachtungen vor allem Stellen antiker Autoren an. Von der „Historia Animalium“ des altgriechischen Philosophen und Naturforschers Aristoteles übernimmt Gesner zum Beispiel die Erkenntnis, dass Turmfalken unter allen Greifvögeln die fruchtbarsten seien.
Plinius wiederum erzählt vom Brauch, Turmfalken wie Brieftauben als Boten zu benutzen. So habe Decimus Brutus, während der römischen Bürgerkriege von Marcus Antonius in der Stadt Mutina eingeschlossen, die Nachrichtensperre mit Falkenhilfe überwunden.
Aelian schließlich, ein Schriftsteller des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts, beschreibt die heftige Liebe, die der Terzel für sein Weibchen empfinde: „Wenn das Weibchen seinen Gatten einmal unversehens verlässt, ist das Männchen todunglücklich und jammert, und es gleicht dabei aufs Haar einem unglücklich liebenden Menschen.“ Auch als Lehrmeister der menschlichen Ärzte kennt Aelian den Falken: Wenn seine Sehkraft nachlasse, pflücke der Falke wilden Salat, drücke ihn über seinen Augen aus und gewinne auf diese Weise seine Sehkraft zurück.
Von dieser Hochachtung war in moderneren Zeiten leider nur noch wenig zu spüren. Vor hundert Jahren galten im Prinzip alle Greifvögel als böse Singvogelräuber und damit als bekämpfenswert. Dabei schnitt der Turmfalke als bekannter Mäusejäger noch vergleichsweise gut ab. So bezeichnete Friedrich Naumann, Begründer der deutschen wissenschaftlichen Ornithologie, den Turmfalken als „sehr nützlich“, und Tiervater Brehm zählt ihn „zu unseren nützlichsten Vögeln“, der „unseren Feldern nur zum Segen gereicht“. Neben zahlreichen Singvögeln wurde der Turmfalke als einziger Greif durch das Reichs-Vogelschutzgesetz vom 22. März 1888 geschützt.
Karl Wilhelm Beichert
Ausführliches aus der Geschichte
Mit dem Reichsvogelschutzgesetz 1888 wurde der als Mäusejäger geschätzte Turmfalke als einziger Greif unter Schutz gestellt. Doch waren gesetzlicher Schutz und dessen konsequente Umsetzung lange zweierlei. Noch 1928 schimpft der Greifvogelfachmann Engelmann, „daß dieses ebenso schöne wie überaus nützliche Fälkchen alljährlich zu Tausenden niedergeknallt wird.“ Mehr →
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Man muss kein Vogelkundler sein, um auf ihn aufmerksam zu werden: Über dem Feld oder einer Straßenböschung „rüttelt“ der schlanke Vogel am Himmel – mit raschem Flügelschlag und breit gefächertem Schwanz steht er punktgenau in der Luft. Seine Aufmerksamkeit gilt meist einer Wühlmaus. Mehr →
Der Turmfalke jagt und erbeutet auch Vögel am Boden, im Nest und manchmal auch im Flug. Wegen der geringen Stoßgeschwindigkeit hat die Flugjagd allerdings wenig Bedeutung. Trotzdem versucht er es bei kleineren und mittelgroßen Vögeln wie Schwalben, Staren, Amseln, Finken und Spatzen immer wieder. Mehr →