Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
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Eichen- und Buchenwälder erhalten, ist der wichtigste Schutz des Kleibers
Schritt für Schritt den Lebensraum erhalten
Eichen- und Rotbuchenwälder erhalten ist der wichtigste Schutz des Kleibers
Allerdings sind mittlerweile viele Waldgebiete als Special Protection Areas, also europäische Vogelschutzgebiete, gemeldet worden. Rund ein Viertel dieser Flächen sind in Deutschland Waldflächen. Besonders wichtig sind hier die Buchenwälder, für die der Kleiber eine Leitart ist, und die immerhin eine Fläche von 613.000 Hektar ausmachen. Damit dürfte der Kleiber eine der Vogelarten sein, die vom Lebensraumschutz der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitate) am meisten profitiert. Der Naturschutz sollte allerdings ein wachsames Auge auf negative Veränderungen der Waldbewirtschaftung haben und sich dafür einsetzen, dass das Verschlechterungsverbot in diesen wertvollen Wäldern auch eingehalten wird.
Gefahren drohen dem Wald durch ökonomische Zwänge der Forstwirtschaft. In einigen Bundesländern ist derzeit auf landeseigenen Flächen ein massiver Einschlag in alte Baumbestände zu beobachten. Hier wird das, was der Naturschutz seit Jahrzehnten gefordert hat, wieder ins Gegenteil verkehrt. Dabei können viele einzelne Schritte zum Schutz der Wälder beitragen:
- Ein Hinausschieben des Hiebsalters und die Erhaltung und Pflege älterer Baumbestände ist dringend notwendig. Das gilt auch für Einzelbäume. Für den Naturschutz im Wald, der sich für die Erhaltung von Altholzbeständen und naturnahen Waldstrukturen stark macht, ist der Vogel des Jahres 2006 Symbol und Flaggschiff zugleich.
- Naturnahe Wälder eignen sich für lange Spaziergänge mit spannenden Beobachtungen von Fauna und Flora. Wer auf diese Art die Natur erlebt, versteht auch, warum diese hervorragenden Lebensräume für den Kleiber erhalten bleiben müssen. Die Einrichtung von Wald-Nationalparken, wie zuletzt der Kellerwald in Hessen oder der Hainich in Thüringen, sind deshalb wichtige Erfolge für Mensch und Natur.
- Die Erhaltung von Altholzinseln, die Förderung artenreicher Mischwälder und das Stehenlassen alter, ehrwürdiger Bäume mit Totholzanteilen und rauer Rinde sind ganz konkrete Schutzmaßnahmen, die auch dem Kleiber zugute kommen.
- Wo nicht genügend natürliche Nistmöglichkeiten vorhanden sind, kann der Kleiber unterstützt werden durch die Anbringung von Nistkästen. Die Bodenfläche sollte 14 Zentimeter in Länge und Breite betragen, das Flugloch 32 Millimeter im Durchmesser wie bei einem Nistkasten für Kohlmeisen.
- Bei hoher Schneelage oder strengem Frost ist wie bei anderen Vogelarten Winterfütterung am Futterhaus sinnvoll. Diese Art der Unterstützung hat zudem den Vorteil, dass man den Kleiber hervorragend beobachten kann und sich so Schutz und Naturerleben verbinden.
- Wie bei allen Vögeln des Jahres rufen NABU und LBV auch beim Kleiber zu Kartierungen auf. Denn zum Schutz gehört auch, möglichst viel über die Vogelart zu wissen und den Bestand sowie Bestandsveränderungen zu kennen. Durch Austausch der Daten in den NABU- und LBV-Gruppen und ornithologischen Vereinigungen erhält man eine lokale und überregionale Bestandsübersicht und kann ausrechnen, ob die Bestandsdichte im eigenen Zählgebiet repräsentativ ist. Macht man das über Jahre, entsteht eine gute Übersicht über die Bestandsentwicklung, die häufig konkrete Rückschlüsse für den Naturschutz zulässt.
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