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Der farbenfrohe Kleiber pfeift gern kräftig im Duett
Hübsch laut
Der Kleiber ist ein farbenfroher Vogel: An der Oberseite ziert ihn ein blaugraues Gefieder, die Vorderstirn kann gelegentlich weißlich gefärbt sein. Die Unterseite ist ocker-beigebraun und beim Männchen sind die Flanken kräftig kastanienbraun. Vom Schnabel bis zum Ansatz der Schulterfedern ist ein schwarzer Augenstreif zu sehen. Bei genauem Hinsehen fällt auf, dass die Flanken des Weibchens und die Säume der Unterschwanzdecken nicht kräftig, sondern matt kastanienbraun bis rostbeige gefärbt sind. Schon bald nach dem Ausfliegen sehen die Jungvögel den Altvögeln sehr ähnlich.
Unverwechselbar ist die Gestalt des Kleibers. Der lange spitze Schnabel, der vergleichsweise große Kopf, der halslos in den kompakten Körper übergeht, und der kurze, gerade abgeschnittene Schwanz geben dem Kleiber ein einzigartiges Profil. Oft nimmt er eine kauernde Körperhaltung ein, beim Rufen sitzt er jedoch im Allgemeinen aufrecht. Kleiber wiegen zwischen 20 und 25 Gramm.
Der Reviergesang, eine "wi wi wi.." klingende Pfeifstrophe unterschiedlicher Länge, vom geschickten Zuhörer übrigens gut zu imitieren, ist weit zu hören. Schon Ende Dezember kann man ihn vernehmen, ganz sicher aber an sonnigen Mitt- oder Spätwintertage, selbst bei starkem Frost und hoher Schneelage.
Weniger auffällig ist das so genannte Abwärtspfeifen aus einer Reihe von meist nur wenigen Pfeiflauten, von denen jeder in der Tonhöhe gleichmäßig sinkt. Vogelkundler von NABU und LBV erleben bei Vogelstimmenwanderungen im Frühjahr immer wieder überraschte Teilnehmer, die zwar den lauten Pfeifton kennen, auf den übrigen Gesang aber bisher kaum geachtet haben. Das Abwärtspfeifen kann bei Reviernachbarn sogar zur Motivangleichung führen. Wenn der eine abwärts pfeift, folgt auch der andere diesem Tonhöhenverlauf. Die Kleiber pfeifen im Duett.
Daneben gibt es noch eine laute Trillerstrophe, oft Balztriller genannt, von etwas mehr als zwei Sekunden Dauer. Mit dem Stimmfühlungslaut "sit" halten nahrungssuchende Partner oder Familien akustischen Kontakt. Dieser Laut ist auch von Weibchen zu hören, während ansonsten nur die Männchen singen.
Der Gesang verstummt fast völlig, sobald die Kleiber mit der Brut beginnen. Dann wird die Revierkartierung für Beobachter schwieriger. Doch gleich nach dem Ausfliegen der Jungen sind die Familien aufgrund der Kontakt- und Standortlaute wieder zu hören, wie überhaupt zu fast allen Zeiten des Jahres. Hört man im Spätsommer und Herbst den Kleiber, dann handelt es sich meistens um Jugendgesang.
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