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Der Uhu im Kurzporträt
Den Uhu kennt ohnehin jeder. Die unverwechselbaren Kennzeichen: der massige Körper, der dicke Kopf, die meist auffälligen Federohren und die großen, nach vorne gerichteten orangegelben Augen. Sowohl der deutsche als auch der wissenschaftliche Name des Uhus Bubo bubo ist eine Ableitung seines Rufs, der zeitig im Jahr nachts kilometerweit zu hören ist.
Die Evolution hat den Uhu für die nächtliche Jagd mit Supersinnen ausgestattet: Mit Augen hundertmal lichtempfindlicher als die der meisten Vögel. Mit Ohren wie Parabolspiegel für den leisesten Laut. Mit schallgedämpften Federn für den geräuschlosen Flug. Mit dolchartigen Krallen für den raschen Tod der Beute, vom Nager bis zum krähengroßen Vogel.
Der Uhu jagt am liebsten im offenen und nur locker bewaldeten Gelände, nicht aber im tiefen Wald. Zum Brüten bevorzugen Uhus einen Platz in Felsen oder Steinbrüchen, der vor Regen geschützt und im Flug leicht erreichbar ist. In Landschaften ohne Felsen brütet er auf dem Waldboden am Fuß eines mächtigen Baumes oder im ausgedienten Nest großer Greifvögel. Zwar war der Uhu nie Allerweltsvogel, aber Uhus sind flexibel; sie stellen keine besonderen Ansprüche an den Lebensraum. Deshalb könnten Uhus häufiger sein als sie es heute sind.
Bei den Uhus ist das Weibchen das starke Geschlecht. Es ist mit bis zu 70 Zentimetern Körpergröße, 180 Zentimetern Flügelspannweite und drei Kilo Gewicht größer und schwerer als das Männchen. Noch bei winterlichen Verhältnissen legen Uhus meist zwei oder drei Eier. Fünf Wochen wird gebrütet, dann schlüpfen die jungen Uhus. Noch sieben Monate brauchen sie die Alten. Dann müssen die Jungen sehen, wo sie bleiben. Nach längstens zwanzig Jahren endet ein Uhuleben - wenn alles gut ging.
Wilhelm Breuer
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