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Über die Lebensweise des Uhu
Den Tag verbringt der Uhu meist dösend in der Deckung von Baumkronen, in Fichtendickichten oder hinter Buschwerk in einer Felsnische. Durch sein hell- bis dunkelbraun geflecktes Gefieder ist er dort bestens getarnt. Die Tarnung benötigt er nicht zum Schutz vor natürlichen Feinden, denn die hat ein ausgewachsener Uhu kaum. Aber wenn ihn andere Vögel entdecken, ist es um seine Ruhe geschehen, denn Sing-, Raben- und Greifvögel attackieren ihn heftig und ausdauernd - mit gutem Grund: Sie alle stehen auf seinem Speisezettel. Dieses Verhalten wurde früher bei der Hüttenjagd ausgenutzt, bei der der Uhu als Lockvogel eingesetzt wurde.
Vögel bilden aber nur einen kleinen Teil im Beutespektrum des Uhus. Er jagt, was er bekommen kann. Größere Insekten, Frösche, Fische, Vögel und Säugetiere bis etwa Fuchsgröße werden von ihm verfolgt. Gelegentlich nimmt er sogar Aas an, was in früheren Jahrhunderten fälschlicherweise zu der Annahme geführt hat, er würde sogar Rehe, Gämsen oder Hirsche erbeuten. Hauptbeutetiere des Uhus und bestimmend für den Bruterfolg sind jedoch Feldmäuse und andere Kleinsäuger wie Ratten, Feldhasen, Kaninchen und Igel.
So vielseitig wie die Palette seiner Beutetiere sind auch die Jagdtechniken des Uhus. Er kann Mäuse, Frösche oder Eidechsen laufend oder hüpfend am Boden jagen. Er jagt von Ansitzwarten aus und er streicht im niedrigen Pirschflug durch sein Revier. Bei dieser Suche nach Beute kommen ihm sein hervorragendes Dämmerungssehen und das hochempfindliche Gehör zugute, das ihm sogar ermöglicht, allein nach dem Gehör zu jagen. Wie bei allen Eulen dämpfen auch beim Uhu spezielle Federstrukturen jedes Fluggeräusch. Das Überraschungsmoment ist dann auf seiner Seite und seine Beute hat kaum eine Chance zu entwischen.
Gewölle
Auf der Spurensuche nach Uhus und anderen Eulen kann man mitunter Speiballen finden, die unverdauliche Nahrungsreste enthalten. Aber nicht nur Eulen, sondern auch manche Greifvögel, Singvögel und sogar Fledermäuse speien die Nahrungsreste in Form von Gewöllen aus. Darin gefundene Fellhaare, Kleinsäugerknochen und -zähne lassen dann meist Rückschlüsse auf die Vogelart zu.