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Bestand & Verbreitung des Uhu
Mitte des 20. Jahrhunderts war der Uhu in Deutschland fast ausgerottet. Nur noch in Nordbayern, Thüringen und Sachsen sowie in den bayerischen Alpen hielten sich kleine isolierte Restvorkommen des Felsbrüters. Der Uhu schien kurz vor dem endgültigen Aus zu stehen. Zwei Jahrzehnte später teilte dieses Schicksal eine weitere, herausragende felsbrütende Vogelart, der Wanderfalke, der 1971 zum ersten Vogel des Jahres gewählt wurde. Sein Verschwinden hing vor allem mit der Anreicherung von Umweltgiften in der Nahrungskette zusammen. Beim Uhu hingegen war die Jahrhunderte währende Verfolgung durch den Menschen für seinen Niedergang verantwortlich war.
Schon in der Antike ängstigten sich viele Menschen vor dem Totenvogel. Im Mittelalter nagelte man den Uhu und andere Eulen zur Abwehr von Blitzschlag und Zauberei an Haus- und Scheunentore. Vor allem aber sah die Jägerschaft im Niederwildjäger Uhu einen missliebigen Konkurrenten.
Der Uhu wurde deshalb im Rahmen der staatlich geförderten "Raubzeugbekämpfung" im 18. und 19. Jahrhundert verfolgt. Zudem wurden im 19. Jahrhundert immer mehr Junguhus aus den Horsten genommen und als Lockvögel für die Hüttenjagd auf Raben- und Greifvögel eingesetzt.
Das Blatt wendete sich erst in den 1960er Jahren: Durch strengen rechtlichen Schutz, Sicherungsmaßnahmen für die letzten verbliebenen Horste und die Auswilderung von Zuchttieren gelang es, die verbliebenen Vorkommen zu sichern. Darüber hinaus wurden diese zum Ausgangspunkt einer schrittweisen Wiederbesiedlung. Waren um 1960 in Deutschland nur noch etwa 40 Uhupaare bekannt, so brüten bundesweit heute wieder rund 850 Paare - ein stolzer Erfolg für den Artenschutz. Trotzdem drohen unserer größten Eule in einer vom Menschen intensiv genutzten Kulturlandschaft auch heute noch viele Gefahren.
Hüttenjagd
Schon in der Antike wurde die Hüttenjagd beschrieben, bei der eine Eule an einen Pflock gefesselt wurde. Herbeifliegende, Vögel, die die wehrlose Eule attackierten, verfingen sich in versteckten Leimruten und in Fallen oder sie wurden von einer Ansitzwarte in der Nähe heruntergeschossen. Im Sommer 1914 bot eine Tierhandlung in Ulm mindestens 83 in der Umgebung ausgehorstete Junguhus für die Hüttenjagd zum Verkauf an.
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