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Der Zaunkönig im Porträt
Als allseits bekannter Sympathieträger steht der Zaunkönig stellvertretend für viele andere Garten- und Parkbewohner. Verbunden mit der Kür des Zaunkönigs sind ein Aufruf zur Entwicklung strukturreicher Grünflächen mit dichtem Unterholz sowie ein Appell zum Erhalt naturnaher Bachauen. Jeder, der den Zaunkönig schützen will, sollte sich für mehr Wildnis und Natur einsetzen.
Der Zaunkönig gilt als vorwitzig und wird, wenn er sich aus seinem Unterholz einmal hervorwagt und lautstark „zu Wort“; meldet, häufig als Symbol für eine natürliche, vielfältige Umwelt begriffen. Der Zaunkönig ist ein „Vogel von Welt“, der sein Brutgebiet von Nordamerika über die Behringstraße westwärts auf weite Teile Asiens, Europas und Nordafrika ausgedehnt hat. In Mitteleuropa ist der Vogel das ganze Jahr über anzutreffen und zieht sich als Insektenfresser im Winter nur aus den höheren Gebirgslagen in mildere Gefilde zurück.
Auch wenn ihn sein wissenschaftlicher Name als "Troglodyt", also Höhlenbewohner, ausweist, ist der Zaunkönig dort eher selten anzutreffen. Ihm begegnet man in durchaus verschiedenen Lebensräumen, wobei sich bestimmte Vorlieben und Ansprüche ganz deutlich nachweisen lassen. Er bevorzugt unterholzreiche Wälder und Feldgehölze, aber auch Gärten und Parks, die ausreichend Deckung für ein ungestörtes Brutgeschäft bieten. Gerne besiedelt er auch feuchtere Standorte, weshalb man ihn regelmäßig entlang von Bachläufen und Grabenrändern findet.
Entscheidend für die Wahl seines Reviers ist der Faktor Sicherheit. Eine dichte Vegetation in Bodennähe bietet dem Zaunkönig wichtige Unterschlupfmöglichkeiten. Die lebensnotwendige Deckung findet er aber auch entlang von Natursteinmauern und selbst künstliche Nischen unterschiedlicher Art können seinen Ansprüchen genügen. Die kugelförmigen Nester des Zaunkönigs wurden schon in alten Briefkästen, leeren Blumentöpfen oder verlassenen Schwalbennestern entdeckt. Berichte über Nester in Hosentaschen, von alten Kleidungsstücken die längere Zeit über einem Zaun hingen oder Bruten in übriggebliebenen Adventskränzen führen eine ganze Liste kurioser Brutorte an.
Der erste Eindruck vom Zaunkönig ist oft ein flüchtiger. Fast mäusegleich huscht er in unmittelbarer Bodennähe von einem Versteck zum nächsten. Seine kompakte Gestalt und seine runden Flügel sind perfekt an das Leben und die Fortbewegung im dichten Gestrüpp angepasst. Mit seinem feinen, leicht gekrümmten Schnabel stöbert er dort Insekten, Spinnen und Larven selbst in den kleinsten Fugen und Ritzen auf. Der Zaunkönig ernährt sich fast ausschließlich von tierischer Nahrung.
Aufmerksam werden die meisten Menschen auf den Zaunkönig oft erst durch seinen lautstarken Gesang. Hierzu verlässt das Männchen auch schon mal das schützende Dickicht, setzt sich auf exponierte Warten und reklamiert mit seinem Gesang das gewählte Revier für sich. Dieses wird von ihm in der Brutzeit auch einsatzfreudig gegenüber der arteigenen Konkurrenz verteidigt. Männliche Artgenossen werden schimpfend verfolgt.
Wie bei Singvögeln üblich, gilt der markante Gesang des Zaunkönigs vor allem aber auch den "Zaunköniginnen", die das Männchen auf diese Weise in sein Revier lockt. Schon im März beginnt er mit dem Nestbau. Für den Bau der charakteristischen Kugelnester mit dem seitlichen Einschlupfloch nutzt der Zaunkönig feuchte Blätter, Halme, Wurzeln, und kleine Äste. Aus unserer Sicht kann der winzige Vogel als regelrecht "bauwütig" bezeichnet werden. Er bietet dem Weibchen nämlich direkt mehrere kugelige Nester zur freien Auswahl an; Vogelkundler haben bis zu zwölf so genannter Wahlnester gezählt. Wählt das Weibchen schließlich eines der angebotenen Nester aus, steht der Paarung nichts mehr im Wege. Das Weibchen sorgt für die perfekte Auspolsterung und legt im April fünf bis acht weiße, rostbraun gefleckte Eier.
Bei der Brut sind die Rollen klar verteilt: Das Weibchen brütet die Eier aus und übernimmt maßgeblich auch die Fütterung der hungrigen Brut. Die Jungen schlüpfen nach 14 bis 18 Tagen und verbringen weitere 10 bis 15 Tage im Nest. Auch nachdem das Weibchen die Jungvögel aus der sicheren Behausung heraus gelockt hat, bleibt der Familienverband zunächst einmal zusammen. Die kleinen "Ästlinge", die sich in Größe und Aussehen kaum von den Eltern unterscheiden, werden von der Mutter mit Spinnen und Insektenlarven gefüttert bis sie ausgewachsen sind. Während sich das Weibchen hauptverantwortlich um den Nachwuchs kümmert, bewacht das Männchen das Revier, baut neue Nester und versucht neue Weibchen in sein Reich zu locken.
Der flinke Asthaufenvagabund ist auch ein rechter Büschehuscher. Je dichter, je lieber. Dickichte gleich jeder Art sind dem Zaunkönig das Liebste. Seien es schnöde Brennnesseln oder die wilde Hecke. Eine Hecke für ein Königreich: bunt gemischt aus vielen Arten, möglichst dornig und unfrisiert, das ist es. Mehr →
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Die genaueste Beschreibung des Zaunkönigs in der Antike stammt vom griechischen Arzt Aetius zur Zeit des Kaisers Justinian, der in seiner medizinischen Enzyklopädie in 16 Büchern schon auf die Kleinheit seiner Gestalt, seinen erhobenen Schwanz, die Kürze seiner Flügel und die erstaunliche Dynamik seines Gesangs hinweist. Mehr →