Jedes Jahr werden über 25 Millionen Zugvögel im Mittelmeerraum gefangen oder getötet. Mit einer Zugvogel-Patenschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Zugvögel.
Jetzt Informieren!Wer Kormorane abschießt, schützt keine Fische!
Kormorane müssen wieder mehr geschützt werden
Nicht selten führen zum Beispiel künstliche Besatzmaßnahmen innerhalb der Fischfauna zu Verschiebungen von Räuber-Beute- und Konkurrenz-Beziehungen, die das Überleben schutzbedürftiger Arten erschweren.
Lediglich an Teichwirtschaften, die als Wirtschaftbetriebe zur Fischzucht und Fischmast angelegt wurden, entstehen bei regelmäßigen Kormoraneinflügen fischereiwirtschaftliche Schäden. Diese Anlagen können durch geeignete Maßnahmen wie dem Überspannen mit weitmaschigen Drahtnetzen sowie durch optisches und akustisches Vertreiben geschützt werden. Vorbeugenden, vergrämenden Maßnahmen sollte generell Vorrang eingeräumt werden.
An natürlichen Fließgewässern ist in der Regel keine Vergrämung der Vögel erforderlich. Hier bietet bereits die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie Möglichkeiten zur ökologischen Aufwertung von Fischhabitaten, zum Beispiel mit Hilfe natürlicher Unterstände durch Uferabbrüche, Baumbestände am Ufer, Röhrichte oder Totholz. Die Laichplätze bedrohter Fischarten können durch solche Schutzmaßnahmen gezielt erhalten und gefördert werden.
Zeitgemäße Lösungen
NABU und LBV sowie der Deutsche Rat für Vogelschutz und die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft lehnen eine Regulierung von fischfressenden Vogelarten wie dem Kormoran durch Abschüsse grundsätzlich ab. Denn es gibt Alternativen. Zeitgemäße Strategien lenken Kormorane durch konsequente Ruhezonen an Gewässern bewusst an Orte, an denen sie problemlos geduldet werden können. Dazu zählen größere Stillgewässer und Flüsse ebenso wie die Küste. Wenn sich die Vögel hier ungestört von reichhaltigen Fischbeständen ernähren können, verringert sich auch der Druck auf Fischzuchtanlagen und die Rückzugsräume seltener Fischarten.
Die Rückkehr zu einer breit angelegten Verfolgung des Kormorans ist daher der falsche Weg, nicht zuletzt, weil die umfangreichen Abschüsse der vergangenen Jahre nicht zur beabsichtigten Bestandsminderung geführt haben. Lediglich eine europaweite Ausrottungskampagne, wie sie im 19. Jahrhundert schon einmal durchgeführt wurde, könnte den Kormoranbestand drastisch senken. Dies ist jedoch weder ethisch vertretbar noch naturschutzrechtlich zulässig.