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Die Nahrung des Kormorans
„Edelfische“ wie Felchen oder Äschen machen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge nur geringe Anteile ihrer Nahrung aus. Beim gemeinschaftlichen Fischfang liegt die Größe der erbeuteten Fische meist zwischen 10 und 20 Zentimetern, selten darüber. Wo Kormorane einzeln jagen, können auch größere Exemplare wie etwa Aale zu ihrer Beute gehören. Genauere Untersuchungen am Bodensee, an bayerischen Seen und anderen Gewässern haben gezeigt, dass der Anteil der Aaljäger jedoch insgesamt gering ist. Kein Wunder – sind doch die Aalerträge europaweit zurückgegangen, lange bevor das Comeback des Kormorans begann.
Nahrungsreste, die überwiegend aus den Knochen der Fische bestehen, scheiden Kormorane als sogenannte Gewölle wieder aus. Diese Speiballen sind von einer häutigen Hülle umgeben. Ihr Inhalt gibt relativ genau Aufschluss darüber, welche Fische gefressen wurden, da man in ihnen auch artspezifische Gehörknöchelchen – „Otolithen“ – findet. Die winzigen Knochen geben auch über das Alter der Fische Auskunft.
Regulatoren im Ökosystem
Wenig bekannt ist, dass Kormorane den Nährstoffgehalt von Seen positiv beeinflussen können. Diese sind oftmals mit Stickstoff- und Phosphorverbindungen überdüngt. Dann bildet sich viel Plankton zulasten der Gewässerökologie, jedoch zugunsten vieler Kleinfische, die sich stark vermehren. Kormorane lockt dies an. Fressen sie einen Teil der Fische, werden Nährstoffe im Gewässer wieder reduziert. Für die übrigen Fische verbessern sich gleichzeitig die Entwicklungschancen. Das kommt auch Fischern und Anglern zugute.