Amselmännchen - Foto: Frank Derer
Drosseln im Vergleich
Helle Brust mit dunklen Flecken: Ein genauer Blick lohnt sich
Die Amsel
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Amselweibchen - Foto: Frank Derer
Die Amsel ist die einzige heimische Drossel, bei der sich die Geschlechter stark unterscheiden. Das Amselmännchen ist komplett schwarz und hat einen gelb-orangen – im ersten Jahr noch dunkelgrauen – Schnabel, das Weibchen ist graubraun mit einer gefleckten Brust und einem blassen Schnabel. Brutbestand in Deutschland 7,35 bis 8,9 Millionen Paare. Ursprünglich reiner Waldbewohner, der heute in praktisch jedem Garten vorkommt. Im Winter zieht es auch viele der Waldamseln in die Städte und Dörfer, dazu kommen noch Überwinterer aus Skandinavien und Osteuropa.
Die Ringdrossel
Auch bei der Ringdrossel lassen sich die Geschlechter unterscheiden. Die Brust der Männchen (im Bild) ist hell geschuppt, die der Weibchen ist dagegen dunkel. Das weiße Brustband ist beim Männchen ebenfalls deutlich heller, beim Weibchen eher braunweiß. In Deutschland brüten nur 2.699 bis 5.000 Paare, vor allem in den Alpen, außerdem Schwarzwald, Allgäu, Rhön und Harz. Ringdrosseln überwintern rund ums Mittelmeer, vor allem in Nordwestafrika. Eine Winterbeobachtung in Deutschland wäre eine absolute Ausnahmeerscheinung.
Die Misteldrossel
Die Misteldrossel ist die größte Drossel. Weißliche Brust und Unterseite mit zahlreichen runden schwarzen Flecken. Brutbestand in Deutschland 135.000 bis 265.000 Paare. Art der Nadel- und Mischwälder, auch in Parks und Gärten. Im Winter Beerenliebhaberin. Zusätzliche Wintergäste von östlich der Oder und aus Skandinavien.
Die Singdrossel
Die Singdrossel ist deutlich kleiner als die Amsel, mit gedrungenem Körper. Teils rotbraun überhauchte Brust und Unterseite mit pfeilspitzen-ähnlichen Flecken. Brutbestand in Deutschland 1,4 bis 1,75 Millionen Paare. Tiere östlich des Rheins ziehen in der Regel Richtung Frankreich und iberischer Halbinsel. Winterbeobachtungen in Deutschland dennoch überall möglich.
Die Wacholderdrossel
Die Wacholderdrossel ist recht ähnlich der Singdrossel, aber größer. Außerdem grauer Kopf (Singdrossel braun), Kehle und Brust der erwachsenen Vögel deutlich ockerfarben. Brutbestand in Deutschland 125.000 bis 250.000 Paare. Von Osten kommend, wurde Mitteleuropa in mehreren Wellen erst im Laufe der letzten 150 Jahre besiedelt, Teile West- und Norddeutschlands erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Besiedelt auch Städte und Dörfer, Winternahrung vor allem Beeren und Fallobst.
Die Rotdrossel
Singdrosselgroß mit brauner Oberseite, Kopf mit weißem Bartstreif, Flanken deutlich rostrot, Brustflecken verschmelzen teils ineinander. Brutvogel Skandinaviens sowie der nordosteuropäischen und sibirischen Nadelwälder. Hat bisher nur wenige Male in Deutschland gebrütet, jedoch regelmäßige Überwinterung in vielen Regionen.
Bestandsgrößenangaben nach „Vögel in Deutschland 2013“, herausgegeben im Auftrag des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA), des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) und der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten
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