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Heckenbraunelle
Prunella modularis
Alles an Heckenbraunellen wirkt zunächst unscheinbar. Ihr Gefieder und ihr hoher klirrender Gesang machen es schwierig, den Vogel zu entdecken. Dabei kann die Braunelle sogar im eigenen Garten vorkommen, sofern genug Unterwuchs zum Verstecken und Nahrung vorhanden sind. Hinter der unscheinbaren Fassade steckt jedoch noch mehr, beispielsweise ein äußerst ausgeklügeltes Fortpflanzungssystem.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Treu sind Heckenbraunellen nicht gerade, deshalb können die Küken aus einem Nest auch von verschiedenen Männchen abstammen.
- 13-14,5 cm groß
- Standvogel und Kurzstreckenzieher
- ganzjährig zu beobachten
- grauer Kopf und Brust, huscht leise über den Boden wie eine Maus
Aussehen
Die Heckenbraunelle ist ein sehr unscheinbarer Vogel. Etwa rotkehlchengroß fällt sie aufgrund ihres braun-schwarz gestrichelten Gefieders kaum auf. Nur der graue Kopf und die graue Brust heben sich davon ab. Dabei sehen sich die beiden Geschlechter sehr ähnlich, wobei das Männchen etwas mehr grau an Kopf und Kehle trägt.
Verhalten
Das Paarungsverhalten der Heckenbraunelle ist sehr vielfältig, denn von der Einehe bis zur Polygamie ist alles möglich. Ob sich ein Männchen mit mehreren Weibchen oder ein Weibchen mit mehreren Männchen verpaart, ist den unscheinbaren Vögeln anscheinend ziemlich egal. Auch ganze Fortpflanzungsgemeinschaften, also mehrere Weibchen mit mehreren Männchen, können vorkommen.
Lebensraum
Heckenbraunellen leben gerne im Dickicht, daher sind sie im Unterwuchs von Wäldern, in Hecken oder Gebüschen in Gärten oder Friedhöfen oder auch in Parkanlagen zu finden. Das Nest legen sie meist in Bodennähe in dichtem Gebüsch oder niedrig in Nadelbäumen an.
Gefährdung
Die Heckenbraunelle ist nicht gefährdet. Doch neben natürlichen Gefährdungsursachen wie harten Wintern mit hoher Schneedecke, die zu einer Nahrungsverknappung führen, spielen vor allem ein zunehmender Lebensraumverlust durch Verstädterung oder Strukturverlust in der Landschaft eine Rolle.
Zugverhalten
Heckenbraunellen in Deutschland sind in der Regel Teilzieher, was bedeutet, dass ein Teil der Population im Winter ihre Brutplätze verlässt um in ihre Winterquartiere zu ziehen und der andere Teil in der Nähe des Brutplatzes verbleibt. Unsere ziehenden Brutvögel überwintern bis hinunter ins Mittelmeergebiet, während Vögel aus dem Norden den Winter bei uns verbringen.
Nahrung
Die Heckenbraunelle ernährt sich im Sommer überwiegend von Kleintieren wie Würmern, Ameisen, Käfern oder kleinen Schnecken. Auf ihrem Speisezettel steht aber auch pflanzliche Kost.
Stimme
Der Gesang der Heckenbraunelle ist sehr fein und klingt etwas wie ein klirrender Schlüsselbund. Dabei werden mehrere Elemente gleicher Tonhöhe eilig aneinandergereiht vorgetragen: „TÜtelliTItelletiTÜtellüTOtelitelleTI.“ Ebenfalls klirrend ist der Zugruf „tihihihi“, während der Warnruf eher scharf „dsiit“ vorgetragen wird.