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Jetzt informieren!Girlitz
Serinus serinus
Ursprünglich nur im Mittelmeergebiet heimisch, hat der Girlitz im 19. Jahrhundert sein Brutgebiet nach Norden ausgedehnt. Dieser Vorstoß gelang vermutlich aufgrund des milderen Klimas, der Ausweitung der traditionellen Landwirtschaft und der größeren Vorstadtbereiche, die dem Girlitz zahlreiche Lebensräume boten. Heute allerdings haben sich die landwirtschaftliche Praxis und die Gartengestaltung grundsätzlich geändert, sodass der Kleinstrukturen liebende Fink immer weniger geeigneten Lebensraum findet.
Vorkommen in Deutschland
Steckbrief
Der Girlitz singt seinen eigenen Namen – gut zu merken, oder? Ansonsten hilft auch der Vergleich mit einer quietschenden Fahrradkette.
- 11-12 cm groß
- Kurzstreckenzieher, zum Teil Standvogel
- ganzjährig zu beobachten
- Gesicht und Brust leuchtend gelb, singt meist von Baumspitze aus
Aussehen
Das auffälligste Merkmal des kleinen Finkenvogels ist das leuchtend gelbe Gefieder an Brust, Bauch, Kopf und Bürzel. Der Mantel ist recht dunkel gefärbt, mit schwarzer Strichelung. Auch die Flanken sind dunkel gestreift, jedoch auf weißem Hintergrund. Im Gegensatz zum Männchen ist das Weibchen etwas matter grün gefärbt.
Verhalten
Der Girlitz ist ein Freibrüter, das heißt, er baut sein napfförmiges Nest frei in dichte Nadelhölzer, Sträucher und Kletterpflanzen. Den Nestbau und die Brut übernimmt das Weibchen, während der Brut wird es jedoch durch das Männchen gefüttert. Dieses macht mit kraftvollen langsamen Flügelschlägen einen schmetterlingsähnlichen Singflug.
Lebensraum
Der Girlitz bewohnt mosaikartig ausgeprägte Landschaften. Er benötigt einen lichten Baum- und Strauchbestand, der sich mit Flächen kurzrasiger Vegetation und offenem Boden abwechselt, am besten in sonnenbeschienenen und windgeschützten Bereichen. Dabei scheut er auch die Nähe menschlicher Siedlungen nicht.
Gefährdung
Er ist nicht gefährdet. Durch die vielfältigen Lebensraumansprüche ist der Girlitz-Bestand allerdings vielerorts abnehmend. Das kommt zum einen durch das schlechtere Nahrungsangebot aufgrund des vermehrten Einsatzes von Agrochemikalien und zum anderen durch die Eintönigkeit der Landwirtschaftsflächen sowie vieler Gärten.
Zugverhalten
Girlitze sind Teilzieher. Während einige Vögel in Mitteleuropa in der Nähe ihrer Brutplätze bleiben und den Winter über dort ausharren, fliegt ein anderer Teil der Population in die Überwinterungsgebiete. Das Hauptüberwinterungsgebiet liegt am Mittelmeer und in Westeuropa.
Nahrung
Er ernährt sich überwiegend pflanzlich. Dabei stehen verschiedene Samen, beispielsweise von Hirtentäschel, Löwenzahn und Ampfer sowie Knospen von Sträuchern auf dem Speisezettel.
Stimme
Der Gesang des Girlitz besteht aus einer Reihe von quietschenden Tönen, die in sehr rascher Folge vorgetragen werden. Ab und zu sind auch trillernde Rufe von ihm zu hören.