Der kleinste Adler Deutschlands droht auszusterben. Kümmern wir uns gemeinsam darum, diese faszinierenden Greifvögel und ihre Lebensräume zu schützen.
Jetzt dem Schreiadler helfen!Lebensraum und Gefährdung
Brutgebiete des Schreiadlers
Das Brutgebiet des Schreiadlers ist relativ klein. Es konzentriert sich auf die Baltischen Staaten, Polen, Weißrussland, Slowakei und den Nordosten Deutschlands. Für den Schutz des "Pommernadlers" tragen wir hohe Verantwortung.
Noch im 19. Jahrhundert war der Schreiadler auch weiter westlich verbreitet. Zuletzt verschwand er in Niedersachsen. Das war 1937. Früher war ganz überwiegend die menschliche Verfolgung für seinen Rückgang verantwortlich. Heute gefährden vor allem Veränderungen in der Landschaft seinen Lebensraum.
Lebensraum gesucht
Schreidler sind auf große, unzerschnittene Landschaften angewiesen und auf bestimmte Ressourcen, die heute selten geworden sind. Geeignete Brutplätze finden Schreiadler nur noch in strukturreichen Laub- und Mischwäldern mit möglichst hohem Grundwasserstand, viel Totholz und ausgeprägten Waldsäumen. Allerdings wird der Lebensraum des Schreiadler in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg immer mehr beschnitten. Durch Entwässerung, intensive Land- und Forstwirtschaft verliert er seine Brut- und Lebensräume.
Seine Nahrung sucht der Schreiadler bevorzugt in angrenzendem Kulturland, besonders auf feuchten Wiesen. Hier erbeutet er Kleinsäuger, Frösche und Reptilien, aber auch Käfer und Regenwürmer. Eine nur extensive Nutzung der Wiesen ist daher wichtig. Optimale Brutreviere zeichnen sich außerdem durch lange Grenzlinien zwischen den Wäldern und Wiesen aus. Auch ungestörte Kleingewässer verbessern das Nahrungsangebot und bereichern seinen Lebensraum.
Immer weniger Nachwuchs
Wo sich die Lebensbedingungen für den Schreiadler verschlechtern, verringert sich auch sein Bruterfolg. Schon seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass Brutplätze viel öfter gewechselt und schließlich aufgegeben werden, zusammenhängende Brutgebiete mehr und mehr verinseln. Die Bruterfolge nehmen dramatisch ab. Schreiadler brüten nur in strukturreichen Feuchtwäldern mit alten Bäumen und dichtem Kronenschluss: Ein Paar braucht rund 60 Hektar extensiv bewirtschafteten Brutwald. Die Horstbäume müssen in Ruhezonen liegen und auch das Nahrungsrevier der Schreiadler muss erhalten werden.
Sofortmaßnahmen gestartet
In einigen Brutgebieten hat der NABU bereits dringlichste bestandsfördernde Maßnahmen initiiert. Bestehende Schutzbemühungen sollen unterstützt und weiterentwickelt werden. Zu den Kerngebieten zählt dabei unter anderem die "Nordvorpommersche Waldlandschaft". Auf den lehmigen Böden südwestlich der Insel Rügen sind bis heute größere Flächen an Feuchtwäldern erhalten geblieben. Sie prägen nicht nur das Landschaftsbild. Für Vogelarten wie Schreiadler, Kranich, Hohltaube oder Zwergschnäpper gelten sie auch als ein einzigartiges Refugium. Um die besondere Qualität dieser Lebensräume langfristig zu sichern, setzt der NABU auf partnerschaftliche Zusammenarbeit. Hier geht es darum, gemeinsam mit den überwiegend privaten Waldbesitzern zu einer für die Adler verträglichen Bewirtschaftungsform der Flächen zu finden. Naturnahe Waldstrukturen und ausreichend große Altholzbestände sollen erhalten und Waldwiesen extensiv gepflegt werden. Weitere Absenkungen des Grundwassers gilt es zu stoppen.
Spenden Sie für den Schreiadler
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