Misteln in Pappel - Foto: Helge May
Freier Blick in die Baumkronen
Wintermonitoring Misteln und Nester
Was beim Blick in die Baumkronen vielerorts sofort ins Auge springt, sind die kugelförmigen, grünen Mistelbüschel. Misteln gedeihen unter anderem auf Linden, Pappeln und Apfelbäumen, eine Unterart auch auf Kiefern, eine weitere auf Weißtannen. Viele Misteln sind jetzt noch voller weißer Früchte, gleichzeitig beginnt bereits die nächste Mistelblüte. Die männlichen wie auch die weiblichen Blüten sind klein und unauffällig. Wo Misteln niedrig wachsen oder ein Sturm welche herunter geweht hat, lohnt es sich, mal ganz nah hinzuschauen.
Täuscht der Eindruck, oder sind die Misteln in den letzten Jahren mehr geworden? Die Pflanzen leben als Halbschmarotzer und entziehen dem Wirt mit ihren Saugwurzeln Wasser und Nährstoffe. Vor allem für Obstbäume, die nur selten gepflegt werden, kann das zum Problem werden. Um herauszufinden, ob sich die Misteln weiter ausbreiten und ob es regionale Unterschiede gibt, haben der NABU und naturgucker.de ein Monitoring gestartet. Bis einschließlich Februar sollen Misteln gezählt und online gemeldet werden. Mitmachen kann jeder, das Monitoring soll nun jedes Jahr jeweils ab November durchführt werden.
Eichhörnchenkobel und Wildtaubennester
In den Bäumen gibt es aber noch mehr zu sehen. Vogelnester zum Beispiel oder die Kobel der Eichhörnchen. Auch diese werden deshalb beim Wintermonitoring mit erfasst. Kobel von Nestern zu unterscheiden, ist gar nicht so schwer. Eichhörnchen bauen ihre kugelförmigen, hohlen Bauten in Astgabeln oder an der Basis eines stabilen Astes, in der Regel in wenigstens sechs Metern Höhe.
Selbst bei den Vogelnestern kann man bei genauerem Hinsehen die von Wildtauben, von Krähen, von Elstern und von Greifen unterscheiden. Elsternester etwa sehen etwas unordentlich aus und haben oben eine kleine Haube, die großen Greifvogelhorste werden meist in Stammnähe angelegt und Taubennester sind eher lockere Gebilde, bei denen man von unten durchschauen kann.
Zugegeben, ein bisschen Erfahrung braucht man für die Nester. Aber die eine oder andere „Fehlbestimmung“ ist nicht tragisch. Vielleicht bieten die Vogelexperten Ihrer NABU-Gruppe ja einen kleinen Übungsspaziergang an – einfach mal ansprechen. Viel Spaß!
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