Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
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Bitte den Lebensraum bei der Meldung mit angeben
Von der Angabe des Lebensraumtyps erhofft sich der NABU zusätzliche Erkenntnisse, wie sich die Insektenbestände im Detail entwickeln. Natürlich weiß man von den meisten Arten, welche Lebensräume sie bevorzugen. Ob sie dort heute und Zukunft aber noch gute Bedingungen vorfinden, steht auf einem anderen Blatt.
Fragt man Wissenschaftler, lassen sich in Deutschland unzählige Lebensraumtypen unterscheiden. In einer Kombination von üblicherweise vor allem den Bodenverhältnissen und dem Pflanzenbewuchs sind diese Lebensräume recht genau beschrieben. Dazu kommt dann noch eine typische Tierwelt mit sogenannten Charakterarten, die dort idealerweise leben.
Was nicht passt, kommt unter „Sonstiges“
Aber der Insektensommer ist eine Aktion gerade auch für Laien. Es wäre Unsinn, hier eine Riesenliste von Lebensräumen vorzulegen, die nur Experten etwas sagt. Im Meldeformular unterscheiden wir daher nur neun Arten von Beobachtungsorten: Garten, Balkon, Park, Wiese, Wald, Feld, Teich, Fluss und – ganz wichtig – „Sonstiges“ für alles, was nicht in die übrigen Kategorien passt.
Man hätte sicher auch noch Hecke, Brachfläche, Moor, Wegrain und vieles mehr auflisten können. Aber schnell wäre die Liste sehr lang geworden, auch ohne „Subpannonische Steppen-Trockenrasen“ oder „Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder“, wie sie die Fachleute definieren.
Der Rand gehört mit dazu
Allerdings steht der Wegrain unausgesprochen mit in der Liste, denn viele Insektensommer-Beobachtungen werden sinnvollerweise von Wegen aus stattfinden. Wir bitten jedenfalls dringend darum, nicht durchs Unterholz zu brechen und auch bewirtschaftete Flächen wie Wiesen und Äcker nicht zu zertreten. In Naturschutzgebieten gilt ohnehin ein Wegegebot, auch mit guter Absicht dürfen die Wege dort nicht verlassen werden.
Punkt – nicht Linie!
Beim Insektensommer machen wir eine sogenannte Punktbeobachtung – wobei der Punkt nicht mikroskopisch klein, sondern eine Untersuchungsfläche zehn Meter rund um den Beobachter ist. In anderen Worten: ein Kreis von maximal 20 Metern Durchmesser beziehungsweise etwas mehr als 300 Quadratmeter. Im Garten oder in einem Park kann man versuchen, die Fläche komplett abzusuchen. Im Wald, am Acker, an einem Teich oder Fluss bietet es sich an, einfach eine Strecke von 20 Metern Länge am Rand zu nehmen und von dort aus zu schauen, was man mit bloßem Auge, Kamera oder Fernglas noch zusätzlich in der Fläche entdeckt.
Bitte nicht die Kreisfläche in eine andere Form umrechnen und zum Beispiel 300 Meter Länge mit einem Meter Tiefe untersuchen! Ein solcher Zuschnitt ergäbe in der Regel erhöhte Arten- und Fundzahlen.
Hier eine kurze Beschreibung der Lebensräume:
- Garten: Ob Nutz- oder Ziergarten, eigener oder fremder Garten: Bei großen Gärten bitte die Höchstfläche beachten und den Garten gegebenenfalls in mehrere Beobachtungsflächen unterteilen (und jede Teilfläche als separate Meldung behandeln).
- Balkon: Das kleine Pflanzen- und Tierreich von allen, die keinen Garten besitzen. Die Höchstgröße von 300 Quadratmetern wird sicher nicht erreicht.
- Park: Öffentliches Grün aller Art, vom Dorfanger mit Löschteich bis zum Großstadtpark, vom Stadtplatz mit Abstandsgrün bis zum historischen Landschaftsgarten.
- Wiese: „Grünland“ aller Art, also landwirtschaftlich genutzte Flächen, die nicht Acker sind. Dazu gehören neben Wiesen (werden gemäht) auch Weiden (werden beweidet).
- Wald: Gehölzansammlungen vom naturfernen Fichtenforst bis zum naturnah bewirtschafteten Buchen- oder Eichenwald, von der Schonung bis zum Altbestand mit viel Totholz. Waldwege und Waldränder gehören dazu.
- Feld: Äcker aller Art, ob mit Getreide oder anderen klassischen Feldfrüchten wie Rüben oder Mais bepflanzt, Kulturen mit Obst, Gemüse oder Ölfrüchten. Wegränder gehören dazu.
- Teich: Dieser Lebensraum steht für alle Stillgewässer, bei denen also das Wasser nicht fließt, vom kleinen Tümpel über Weiher und Teiche bis zu Seen. Ufer und Röhrichte gehören mit zum Teich.
- Fluss: Der Fluss kann auch ein Bach oder ein wasserführender Graben sein, Hauptsache das Wasser steht nicht, sondern fließt. Ufer und Röhrichte gehören mit zum Fluss.
- Sonstiges: Alle Lebensräume, die sich partout nicht zuordnen lassen. Das können zum Beispiel Brachen, Heiden, Moore, Hecken oder Magerrasen sein.
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