Günstige Witterung: Amphibienwanderung hielt über Osterfeiertage an

Aktive weiter an Zäunen und Sammelstellen im Einsatz

05. April 2024 – Über die Osterfeiertage haben uns weiterhin Meldungen von wandernden Amphibien erreicht. Danke an dieser Stelle für die zahlreichen aktiven Helfer*innen, die jedes Jahr unermüdlich Zäune aufstellen, unzählige Kröten und Molche sammeln, über die Straßen tragen und damit die jährlichen Wanderrouten schützen!

„Hurra, hurra, sie sind noch da!“ – Anke Neumann und Walburga Buschke aus Erftstadt Friesheim (NRW) sind begeistert, dass sie noch ein paar Molche retten konnten. „Besonders haben wir uns dieses Wochenende über Kreuzkröten gefreut, die wir sichern konnten“, erzählen sie weiter. Das Osterwochenende war in Nordrhein-Westfalen offenbar das perfekte Laufwetter für die Amphibien. Und „obwohl die Straße an der Kiesgrube gar nicht freigegeben ist für den alltäglichen Straßenverkehr“, fanden die beiden Frauen auch wieder einige überfahrene Tiere.

„Wenn beim Amphibienschutz ein Feuersalamander am Zaun gesehen wird, ist das der Star des Abends“, berichtet uns Karl-Heinz Fuldner, der sich auch in den vergangenen Tagen mit der Historie der Amphibienwanderung in der Region Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) beschäftigt hat. Mit einigen Helfer*innen wurden dort auch immer wieder Laichgewässer vom Schlamm befreit, um die „Kinderstube“ der Amphibien zu erhalten.

Rückwanderung setzt ein, erste Zwischenbilanz

22. März 2024 – Eine erste Zwischenbilanz der aktuellen Saison zieht die Amphibienaktive Heike Matthies aus dem Werra-Meißner-Kreis in Hessen. Seit dem 12. Februar hat sie mit ihren Mitstreiter*innen etwa 4.200 Amphibien mit Hilfe von zwei mobilen Amphibienschutzzäunen und durch abendliches Abfahren der drei Kilometer langen Strecke entlang einer Landstraße gerettet. Vor allem Erdkröten waren darunter.

Sie berichtet außerdem, dass eine Kreisstraße immer mal wieder mit einer Schranke für den Amphibienschutz gesperrt wird. „Die richtigen Nächte für die Sperrungen zu finden, ist in diesem Jahr extrem schwierig“, schreibt Matthies uns. „Die Wettervorhersagen ändern sich permanent und es ist eine sehr lange Wanderzeit in diesem Jahr mit vielen kalten Nächten.“ Vor einigen Nächten wurden die Aktiven gar von einem rasenden Autofahrer zwischen den Schranken überrascht, „der dann ohne Licht über die Felder floh.“

Hauptsächlich Erdkröten, aber auch Grasfrösche und Feuersalamander

Karl-Heinz Fuldner vom NABU Bad Sobernheim in Rheinland-Pfalz zieht ebenfalls eine vorläufige Zwischenbilanz, nachdem vor mehr als einem Monat die Amphibienwanderung vor Ort gestartet ist. „Wir betreuen seit fast 30 Jahren die Wanderung der Amphibien an der K22 in Auen, Landkreis Bad Kreuznach. Wir sorgen dafür, dass Erdkröten, Grasfrösche, Molche und Feuersalamander unbehelligt und gesund die Kreisstraße überqueren können und im angrenzenden Staugewässer oder im Getzbach ablaichen können“, schreibt Fuldner.

„Von Anfang an hat Ralf Scheuermeyer die Aktion betreut und mit wenigen Helfern durchgeführt.“ Seit seinem tragischen Tod vor einem Jahr suchen Irene Gellweiler, Marco Blatz und viele große und kleine Naturschützer*innen jeden Abend den mobilen Krötenzaun ab, um den Amphibienschutz in Ralfs Sinn weiterzuführen, so Fuldner weiter.

Die Liebe zur Kreatur, die sich hier offenbart, gibt mir Hoffnung, dass auch unsere quakenden Freunde die Krisen der Zeit überstehen werden.

Karl-Heinz Fuldner

NABU Bad Sobernheim

Bisher konnten sie so knapp 500 Tiere retten. Hauptsächlich Erdkröten, aber auch jeweils zwölf Grasfrösche und Feuersalamander. „Das ist etwa ein Drittel des Vorjahres-Ergebnis und zehn Prozent der Tiere, die 2008 oder 2011 von Ralf registriert wurden“, schildert Fuldner.

Seit acht Jahren nimmt die Zahl der Amphibien an dem dortigen Schutzzaun und zwei weiteren Zäunen in der Nähe stark ab. „Es wird immer wieder diskutiert, welchen Anteil dabei die trockenen Sommer und allgemein der Klimawandel haben. Aber auch der Einfluss der Landbewirtschaftung auf die Insekten (als Nahrung), Pilzkrankheiten und zunehmende Prädation durch Waschbären werden in Betracht gezogen“, so Fuldner.

Aber er bleibt zuversichtlich: Immer wieder haben auch junge Menschen vor Ort Freude am „Krötenretten“ und gehen begeistert den Zaun ab. „Die Liebe zur Kreatur, die sich hier offenbart, gibt mir Hoffnung, dass auch unsere quakenden Freunde die Krisen der Zeit überstehen werden.“

Mehr Berg- und Teichmolche als in den Vorjahren gezählt

Während an vielen Orten bundesweit die Amphibienwanderung erst jetzt so richtig Fahrt aufnimmt, habe am Kamener Galgenberg in Nordrhein-Westfalen am vergangenen Sonntag die Rückwanderung der Erdkröten begonnen, berichtet uns Wolfgang Postler. „Auf der Straße sehen wir abends und morgens nur noch Rückwanderer. Jeden Tag verlassen immer mehr Erdkröten das Gewässer.“ Vielleicht könnte Ostern schon die Sperrung aufgehoben werden.

Mit Blick auf die Zahlen lässt sich dort außerdem ein leicht positiver Trend erkennen. „Die Anzahl der Erdkröten vom Vorjahr wurde leicht überschritten. Wir hatten einen um drei Prozent höheren Weibchen-Anteil“, so Postler. Auffällig sei die hohe Anzahl an Berg- und Teichmolchen im Vergleich zum Vorjahr: „Wir haben mehr als doppelt so viel gezählt.“

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Krötenwanderung nimmt Fahrt auf

Berichte von Erdkröten, Kreuzkröten und Grasfröschen

18. März 2024 – Uns erreichen neben Berichten von Amphibienschutzzäunen und spannenden Sichtungen auch immer wieder besorgniserregende Nachrichten, beispielsweise von Jana Binfet aus Niedersachsen: „Gestern Abend waren sehr viele Kröten rund um den Tankumsee unterwegs, leider auch Fahrräder und Autos, die einige von ihnen verletzten oder sogar töteten.“ Der NABU bittet Rad- und Autofahrer*innen in solchen Gebieten, in denen die Amphibien derzeit zu ihren Laichgewässern wandern, Rücksicht auf die Tiere zu nehmen und das Tempo zu drosseln.

Andernorts sieht es besser aus. Die Krötenwanderung sei nun bereits in vollem Gange, wie uns Rainer Pietsch vom NABU Wiesbaden schreibt: „Der Regen zum Wochenanfang hat zusammen mit den milden Nachttemperaturen die ersten Krötenmassenwanderungen am Eishausweiher ausgelöst.“ Die Aktiven trugen täglich 200 Kröten über die Straße. „Unser Krötenzaunteam ist morgens und abends im Einsatz. Aber auch dann noch, wenn wieder mal etwas weniger Tiere unterwegs sind.“ Bis April kontrollieren sie täglich den Schutzzaun.

Auch in Porta Barkhausen (Nordrhein-Westfalen) sei seit vergangener Woche die vermehrte Wanderung von Erdkröten zu beobachten, berichtet uns Marion Kühr.

Kreuzkröten im Eimer

Während Erdkröten zu den häufigsten Amphibienarten Europas zählen und aktuell oft gesichtet werden, gibt es Arten, die seltener zu sehen sind. „Dieses Wochenende hatten wir zwei Kreuzkröten in den Eimern und sind glücklich, dass neben der Erdkröte und dem Springer auch noch die kleine Kreuzkröte da ist“, berichtet uns Walburga Buschke aus Erfstadt (Nordrhein-Westfalen).

Kreuzkröten sind gemäß Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. Sie dürfen also nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Außerdem ist es verboten, sie durch Aufsuchen ihrer Lebensstätten zu beunruhigen. Besonderes Merkmal der Kreuzkröten: Auf dem Rücken befindet sich meist ein typischer weißlich-gelber Streifen. Ihre Rufchöre in der Balzzeit sind manchmal über zwei Kilometer weit zu hören.

Laichballen von Grasfröschen aus Pfütze geborgen

Auch in Auen und Seesbach in Rheinland-Pfalz nimmt die Amphibienwanderung langsam Fahrt auf, berichtet Karl-Heinz Fuldner von der NABU-Gruppe Bad Sobernheim. „An der Leitanlage konnten wir bei zwei stichprobenartigen Kontrollen einige Erdkröten antreffen.“

Die Grasfrösche seien selten geworden, so Fuldner. Ein Ehrenamtlicher habe deren Laichballen aus einer Pfütze am Buswendeplatz geborgen und im See ausgesetzt. Typisch für den Grasfrosch sind die großen Laichballen, die aus 700 bis 4.500 Eiern bestehen können und in der Regel in vegetationsreichen Flachwasserbereichen abgesetzt werden.

Ein gefundenes Feuersalamander-Weibchen wurde an einem Bach ausgesetzt. „Hier kann sie ihre Larven in einer strömungsarmen Gumpe absetzen, das können schon 50 Larven sein“, schreibt Fuldner.

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11. März 2024 – Die meisten Krötenzäune stehen mittlerweile. Ehrenamtliche suchen die dortigen Eimer ab und bringen die Amphibien sicher über meist vielbefahrene Straßen, damit sie dann weiter zu ihren Laichgewässern wandern können.

Und weil Amphibien gerne abends und nachts wandern, sind die Eimer oft morgens voll. Viele Aktive schauen deswegen in der Morgendämmerung an den Zäunen vorbei. So wie NABU-Naturschutzexperte Julian Heiermann mit seinem Sohn Silas am Montag. Sie kümmern sich mit weiteren Ehrenamtlichen vom Brandenburger NABU-Regionalverband Osthavelland um einen etwa 300 Meter langen Amphibienschutzzaun im Bredower Forst.

„Wir fahren immer montags vor der ersten Schulstunde dorthin, um in die Eimer gefallene Amphibien sicher über die Straße an deren Laichgewässer zu bringen“, berichtet Heiermann. Und sie wurden auch dieses Mal wieder fündig: Zahlreiche Erdkröten tummelten sich in den Sammeleimern. „Im Bredower Forst befindet sich eine für die Region bedeutende Population von Erdkröten“, schildert Heiermann. In diesem Jahr sei die Amphibienwanderung außerdem recht früh angelaufen.

Frostige Nächte: ungünstig für die Amphibien

Zuletzt waren die Nächte allerdings wieder frostig und trocken. „Ungünstig für die Amphibienwanderung“, schreibt uns Norbert Möller, erster Vorsitzender des NABU Großenhausen in Hessen. Aber nun hätten sich auch dort endlich die ersten Erdkröten gezeigt.

Wie viele Tiere es in diesem Jahr sein werden? „Aufgrund der letzten trockenen Jahre mit schlechter Reproduktion gehen wir davon aus, dass die Population leider weiter zurückgehen wird“, so Möller.

Straßenreinigung entfernt Laub – mit Folgen

Noch im Februar konnte Susan Clarke viele Kröten und Feuersalamander in und um Michelbach-Aarbergen in Hessen entdecken. Doch zu ihrem Entsetzen hat die Straßenreinigung nun nach vielen Monaten aufgeschichtetes Laub an einer Straße und rund um ein Schwimmband entfernt. „Genau da, wo die Amphibien sich aufgehalten haben“, berichtet uns Clarke. „Durch das fehlende Laub können die Tiere zum einen nicht mehr über die hohe Steinkante zum Hang zurück, zum anderen sieht man seither einfach gar keine Tiere mehr.“ Einen Tag zuvor habe sie abends dort noch sieben Feuersalamander gesehen.

Bergmolche im Gartenteich

Eine erfreuliche Nachricht hat hingegen Ralf Lemster. Per E-Mail schrieb er uns: „Seit letzter Woche haben wir Bergmolche – zwei männliche, ein weibliches Tier – in unserem Gartenteich in Frankfurt-Sindlingen.“

Mehr über Bergmolche erfahren Sie in unserem Artenporträt.

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Kammmolche, Feuersalamander und Erdkröten unterwegs

Weiterhin helfende Hände gesucht

22. Februar 2024 – Wir erhalten weiterhin zahlreiche Meldungen zu wandernden Amphibien. So berichtet Susan Clake aus Michelbach-Aarbergen (Hessen), dass die Wanderung vor Ort am 12. Februar angefangen habe. Insbesondere Kröten und Feuersalamander wandern seither von den bewaldeten Steinhängen über die Straße zu einem Bach. „Die Kröten wandern leider gerne die Straße ins Dorf runter“, schildert sie. Oft werden die Tiere dort überfahren. „Ich hebe lebende Tiere von der Straße auf und trage sie auf die Schwemmwiese beim Bach.“

Auch Karl-Heinz Fuldner von der NABU-Gruppe Bad Sobernheim (Rheinland-Pfalz) packt selbst mit an. So habe er in der vergangenen Woche die stationäre Amphibienleitanlage gesäubert und Äste entfernt. Diese ragten schon über die Anlage, Lurche könnten darüber klettern, befürchtet Fuldner. „Ich verstehe nicht, wie man so einen Blödsinn planen konnte, denn hier fangen sich immer Erosionsmaterial und Blätter und füllen die Laufwege der Amphibien bis zum Rand auf“, macht der NABU-Ehrenamtliche seinem Ärger Luft.

„Klar, dass hier die Kröten einfach über die Sperranlage laufen würden. Wenn wir aktive Amphibienschützer bei der Planung beteiligt worden wären, wäre diese Fehlplanung vermeidbar gewesen.“ Jetzt müsse man damit leben – und den entsprechenden Abschnitt vor der Amphibienwanderung und nach jedem Sturm ausräumen, so Fuldner.

Kammmolche in Niedersachsen und Brandenburg gesichtet

Per E-Mail erreichen uns immer wieder Meldungen von gesichteten Erdkröten. Das deckt sich mit unseren Beobachtungen in dieser Woche an einem Schutzzaun in Verden (Niedersachsen). Dort haben wir zahlreiche Erdkröten beobachten können, aber auch einige Kammmolche.

Auf NABU-naturgucker.de wurden in den vergangenen Tagen neben Erdkröten auch Springfrösche und Grasfrösche in Hessen gemeldet, sowie Kammmolche in Brandenburg, Bergmolch und Teichmolch in Hessen beziehungsweise Nordrhein-Westfalen und Feuersalamander (Bayern und Baden-Württemberg).

Die Wandersaison geht erst jetzt so richtig los und wird bis voraussichtlich in den April andauern. Helfende Hände werden daher weiterhin gebraucht, um die Amphibien sicher über viel befahrene Straßen zu ihren Laichgewässern zu bringen (siehe Infokasten).

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Die ersten Amphibien wandern bereits

Einiges los an Krötenzäunen im Westen Deutschlands

12. Februar 2024 – Uns erreichen aus vielen Regionen Deutschlands Meldungen von bereits wandernden Amphibien. Doch noch stehen nicht überall die schützenden Amphibienzäune, wie beispielsweise Heike Matthies aus dem Werra-Meißner-Kreis (Hessen) berichtet. „Viele Molche sind an verschiedenen Orten unterwegs und auch Erdkröten wurden bereits gerettet. Leider werden unsere mobilen Zäune erst Ende Februar aufgebaut“, schildert sie. „Zurzeit sind wir mit dem Auto auf den Straßen unterwegs und retten, was geht.“

An einer Straße im nordhessischen Motzenrode sammelten sie am gestrigen Abend bereits über 600 Teich- und Fadenmolche ein. „Im letzten Jahr liefen sie erst Mitte März. Wir sind leider sehr überrascht und unvorbereitet“, so Heike Matthies.

Im Straßenverkehr: Rücksicht auf wandernde Amphibien nehmen!

Das könnte auch in anderen Region Deutschlands zum Problem werden, denn Krötenschutzzäune werden oft erst Ende Februar errichtet. Hinzu kommt: An einigen stark befahrenen Straßen können gar keine Zäune aufgebaut werden. Doch für die wandernden Tiere, die solche Straßen auf dem Weg zu ihren Laichgewässern überqueren müssen, ist das äußerst gefährlich. Ganze Populationen können deswegen den Verkehrstod erleiden.

Der NABU bittet daher Autofahrer*innen, in den kommenden Wochen auf die Gefahrenschilder „Amphibienwanderung“ zu achten und Rücksicht auf wandernde Kröten, Frösche und Molche zu nehmen. Um die Tiere nicht unnötig zu gefährden, sollten Autofahrer*innen außerdem Tempo 30 einhalten. Denn bei höheren Geschwindigkeiten werden auch Amphibien getötet, die nur am Straßenrand sitzen: Der Strömungsdruck der vorbeifahrenden Autos bringt die inneren Organe zum Platzen.

Regentage bescheren die ersten „richtigen“ Wanderer

Geschützter sind die Tiere auf der Straße am Kamener Galgenberg (Nordrhein-Westfalen). „Von der Stadt Kamen wurde am 7. Februar die Straßensperre aufgebaut, so können die Amphibien die Straße gefahrlos überqueren“, berichtet uns Wolfgang Postler. Bisher haben die Aktiven vor Ort 178 Erdkröten, 147 Teichmolche und 56 Bergmolche gezählt, auch einzelne Weibchen und Krötenpaare waren darunter. „Leider müssen wir auch drei tote Erdkröten, sieben tote Teichmolche und einen toten Bergmolch verzeichnen“, schreibt Wolfgang Postler.

Die vergangenen Regentage haben nun auch dem Verein für Umwelt- und Naturschutz Untergrombach (Baden-Württemberg) die ersten „richtigen“ Wanderer beschert, schildert Regine Carl. Darunter waren vier Springfrösche, fünf Grasfrösche, 14 Erdkröten, vier Teichmolche, vier Bergmolche und eine Gelbbauchunke. „Die Tiere sahen alle gesund und gut genährt aus, also hoffen wir auf gute Vermehrung.“

Auch in Petershagen/Wester (Nordrhein-Westfalen) gab es schon viele wandernde Teichmolche und Frösche, berichtet Marion Kühr. Erdkröten waren hingegen nur einzeln zu sehen.

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Startschuss bei sechs Grad Celsius und Regen

09. Februar 2024 – Amphibien brauchen mindestens 6 Grad Celsius in der Nacht und Regen – dann fällt der Startschuss für die alljährliche Wanderung zu ihren Laichgewässern.

Und der ist in diesem Jahr bereits in einigen Regionen gefallen: Insbesondere aus dem Westen Deutschlands werden bereits erste Aktivitäten an den Krötenschutzzäunen gemeldet.

Mönchengladbach: 1.200 Amphibien vor dem Verkehrstod gerettet

So berichtete die NABU-Gruppe Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen) am 6. Februar über den Kurznachrichtendienst X: „Am 27. Januar wurde am Herzpark der Amphibienschutzzaun aufgebaut. Nach neun Tagen konnten bereits fast 1.200 Amphibien eingesammelt und somit vor dem Verkehrstod gerettet werden.“ Die Gruppe bedankte sich daher bei allen helfenden Händen.

Die Ehrenamtlichen der NABU-Gruppe Kirchlinteln in Niedersachsen haben am 5. Februar den Krötenzaun aufgestellt. Bereits zwei Tage später sammelten sie fast 280 Erdkröten ein und brachten diese sicher über die Straße.

„Die Krötenwanderung an unserem Krötenzaun an der Bergerstraße in Bottrop-Kirchhellen hat wohl offiziell begonnen!“, teilte der NABU Bottrop in NRW am 4. Februar auf Instagram mit. Die fleißigen Helfer*innen zählten 53 Kröten in ihren Eimern, vor allem Erdkröten. Vereinzelt tauchten aber auch schon Grasfrösche und Teichmolche auf. Die Bottrop-Gruppe benötigt, wie viele andere NABU-Gruppen auch, noch Unterstützung.

„Jedes Jahr ein Highlight“

Doch nicht nur Erdkröten und Grasfrösche sind bereits aktiv: Auf NABU-naturgucker.de meldete Reinhard Richter aus Königstädten bei Frankfurt am Main nicht nur 15 Springfrösche in einem Gewässer, sondern sogar schon die ersten Springfrosch-Laichballen. 

Anke Neumann betreut den Zaun in Erftstadt Friesheim (NRW) mit einer ehemaligen Arbeitskollegin, mittlerweile schon seit fünf Jahren. Am vergangenen Sonntag entdeckten sie die erste Erdkröte im Fangeimer. „Wir freuen uns darauf, wenn es wieder losgeht“, schrieb sie dem NABU-Bundesverband via E-Mail. „Es ist jedes Jahr ein Highlight für uns. Um den Müll am Zaun kümmern wir uns auch direkt.“

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Wann wandern die ersten Kröten, Molche und Frösche?

Ehrenamtliche bereiten die Saison vor

29. Januar 2024 - Wir berichten an dieser Stelle auch in diesem Jahr über das Wandergeschehen der Amphibien. Der Startschuss jeder neuen Amphibiensaison hängt vom Wetter ab. In manchen Jahren geht es bereits Ende Januar los, während sich in anderen vor Anfang März kaum eine Kröte sehen lässt. In diesem Jahr gibt es bereits jetzt erste Aktivitäten: Seit Dezember wurden im Onlineportal NABU-Naturgucker gelegentlich vereinzelt Grasfrösche und Springfrösche gemeldet, die bereits im Herbst die Laichgewässer aufgesucht haben und dort überwintern. Außerdem machen sich einige Teich- und Bergmolche bemerkbar, die in Gartenteichen überwintern. Immer wieder werden Feuersalamander gemeldet, die an frostfreien Tagen in den typischen Waldlebensräumen vor allem der Mittelgebirge auffallen. Im Odenwald wurden auch schon die ersten Larven gesichtet. Feuersalamander sind lebendgebärend und setzen die Larven direkt in kleine Waldbäche ab.

Das milde Wetter der vergangenen Tage hält weiter an. Voraussichtlich wird es vor allem entlang des Rheins auf voller Länge spätestens Mitte dieser Woche richtig gute Amphibienwanderbedingungen geben. Braunfrösche aller Art, Teichmolche und vielleicht die eine oder andere Erdkröte dürften sich zeigen. Das kann gegebenenfalls auch Teile des nordwestdeutschen Flachlandes und die Ostseeregion betreffen. Allerdings werden sicher erst mal nur wenige Pioniere unterwegs sein – oder Tiere mit besonders kurzen Wegstrecken.

Aktive errichten hunderte Schutzzäune bundesweit

Auch wenn mehr und mehr feste Amphibienquerungen gebaut werden, gibt es bundesweit immer noch hunderte Stellen, an denen Naturschützer*innen bereits jetzt beziehungsweise in den kommenden Wochen Leitzäune aufstellen. Beispielsweise baut der NABU Mönchengladbach aktuell zwei Schutzzäune an viel befahrenen Straßen auf.

Die wandernden Tiere versuchen, die Zäune zu umwandern und fallen dabei in Eimer, die in den Boden gelassen sind. Ehrenamtliche tragen die Amphibien in Transporteimern anschließend über die Straße, erfassen sie meist in Listen und lassen diese dann frei.

Zusätzliche Helfer*innen sind stets willkommen. Auch für Anfänger*innen ist diese Tätigkeit gut geeignet, ebenso für Kinder und Jugendliche.

Rückblick 2023

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