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Jetzt spenden!Amphibienwanderung in den Startlöchern
Vor allem Molche und Braunfrösche werden aktiv
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Helferin bei der Amphibienwanderung - Foto: NABU/Jonathan Fieber
19. Februar 2025 – Wie vorhergesagt wird es jetzt wärmer in Deutschland und die Kältewelle mit zum Teil strengen Nachtfrösten scheint bis auf wenige Ausnahmen in Süddeutschland erst einmal vorbei. Das bedeutet, dass sich auch Kröten, Frösche, Molche und Co. zeitnah auf den Weg machen werden – oder ja sogar schon gemacht haben.
Nun wird es also höchste Zeit, die Schutzzäune aufzubauen und deren Betreuung zu organisieren. Viele Amphibienretter*innen hatten bereits vor einigen Wochen Amphibienschutzzäune aufgebaut, allerdings hat die folgende Kältewelle die Wanderungsbewegungen erst einmal im wahrsten Sinne des Wortes auf Eis gelegt.
Wenn Sie Lust haben mitzumachen und auch Amphibienretter*in zu werden, melden Sie sich doch einfach bei Ihrer NABU-Gruppe vor Ort und fragen Sie nach, ob Hilfe benötigt wird. Wenn es wirklich über einen längeren Zeitraum so frühlingshaft warm wird und bleibt, werden sich sehr viele Amphibien gleichzeitig auf den Weg machen – da ist sicher jede helfende Hand willkommen.
So können Sie helfen
Es gibt wohl kaum eine Naturschutzgruppe, die nicht dringend weitere Helfer*innen sucht, denn Amphibienschutz ist aufwändige Handarbeit. Um mitzumachen, sind Vorkenntnisse nicht zwingend nötig. Die Saison erstreckt sich in der Regel über zwei bis drei Monate, mit dem Höhepunkt gegen Mitte März. Es ist schön, wenn jemand an vielen Tagen mit anpacken kann, wer nur einmal oder zweimal Zeit hat, ist aber auch willkommen.
Zunächst müssen Zäune aufgestellt werden – teils übernimmt das die Kommune oder die Straßenbauverwaltung. Stehen die Zäune, müssen diese jeden Tag kontrolliert werden, am besten am frühen Abend und am frühen Morgen. Befinden sich Amphibien in den Eimern, werden diese in Transporteimer umgefüllt und über die Straße getragen. In der Regel werden dabei auch Anzahl, Arten und Geschlechter notiert. Wie die Hilfe funktioniert, wie man die Tiere richtig anfasst, wie man Grasfrösche von Springfröschen oder Bergmolche von Teichmolchen unterscheidet, ist schnell gelernt.
Wer weiß, dass im Heimatort oder in der Nachbarschaft Krötenzäune betreut werden, kann sich einfach an die jeweilige Naturschutzgruppe wenden. Ist dies nicht bekannt, lohnt es sich, auf den lokalen NABU-Websites nachzuschauen. Mehr als tausend Schutzzäune samt Kontaktadressen sind zudem in der Schutzzaundatenbank des NABU-Bundesfachausschusses Feldherpetologie versammelt.
NABU-Kurs
„Krötenzaun & Co. – Schutzeinrichtungen für Amphibien“
Dieser kostenlose Kurs zeigt dir, wie du Amphibienschutzzäune planst, richtig aufbaust und kontrollierst. Schaue dabei einer NABU-Gruppe über die Schulter. Darüber hinaus lernst du stationäre Amphibientunnel kennen und erhältst einen Überblick über weitere wichtige Schutzmaßnahmen.
Zum NABU-KursPraxistipps
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Interview
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Im Straßenverkehr: Rücksicht auf wandernde Amphibien nehmen!
Das könnte auch in anderen Region Deutschlands zum Problem werden, denn Krötenschutzzäune werden oft erst Ende Februar errichtet. Hinzu kommt: An einigen stark befahrenen Straßen können gar keine Zäune aufgebaut werden. Doch für die wandernden Tiere, die solche Straßen auf dem Weg zu ihren Laichgewässern überqueren müssen, ist das äußerst gefährlich. Ganze Populationen können deswegen den Verkehrstod erleiden.
Der NABU bittet daher Autofahrer*innen, in den kommenden Wochen auf die Gefahrenschilder „Amphibienwanderung“ zu achten und Rücksicht auf wandernde Kröten, Frösche und Molche zu nehmen. Um die Tiere nicht unnötig zu gefährden, sollten Autofahrer*innen außerdem Tempo 30 einhalten. Denn bei höheren Geschwindigkeiten werden auch Amphibien getötet, die nur am Straßenrand sitzen: Der Strömungsdruck der vorbeifahrenden Autos bringt die inneren Organe zum Platzen.
Lernen Sie unsere Amphibien Kennen!
Kröten, Frösche, Molche, Unken, Salamander: In Deutschland leben 21 Amphibienarten. Während manche eher unauffällig sind, haben andere kräftige und bunte Färbungen. Auch in Lebensweise und Verbreitung gibt es viele Unterschiede. Der NABU stellt die Arten in Einzelporträts vor. Mehr →
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Bereiftes Moos - Foto: Helge May
13. Februar 2025 – Nach wie vor ist es kalt – zu kalt für größere Wanderbewegungen. Der Deutsche Wetterdienst hat wieder frostige Temperaturen vorhergesagt. Skandinavische Kaltluft und ein Hochdruckgebiet bestimmen unser Wetter in den nächsten Tagen.
Amphibien, die sich bereits auf den Weg gemacht hatten, haben hoffentlich in Erdlöchern Unterschlupf und Schutz vor den eisigen Temperaturen gefunden. In ihren Verstecken werden sie wohl noch ein Weilchen bleiben. Und die Fangeimer an den vielerorts schon aufgebauten Amphibienschutzzäunen bleiben geschlossen.
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Besonders Molche, hier ein Teichmolch, aber auch Springfrösche haben sich vielerorts schon auf den Weg gemacht - Foto: Frank Derer
30. Januar 2025 – Die ersten konkreten Meldungen haben uns bereits erreicht.
Im Berliner Raum betreut das Ökowerk Berlin unter anderem die viel befahrene Havelchaussee und berichtet von Wanderungsbewegungen der Erdkröten am vergangenen Samstag. Dieser Nachweis konnte allerdings nur durch die Sichtung überfahrener Tiere erbracht werden. Am 27. Januar begann das Ökowerk mit dem Aufbau der Schutzzäune und konnte am 28. Januar bereits erst Fänge vermelden: Eine Erdkröte und elf Teichmolche wurden aus den Fallen geborgen und sicher über die Straße gebracht.
Aus Mecklenburg-Vorpommern schreibt uns die Ökologische Dienste Ortlieb GmbH, dass dort schon vor Weihnachten bereits erste Molche unterwegs waren, die bei Nachttemperaturen bei teilweise um die acht Grad schon ihre Wanderungen begonnen haben. Aktuell sind an Gewässern nachts Kammmolche und Grünfrösche zu beobachten.
Im Landkreis Karlsruhe haben sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag, also vom 25. auf den 26. Januar, laut der Meldung des Vereins für Umwelt- und Naturschutz Untergrombach e.V . die ersten Springfrösche an der Strecke zwischen Untergrombach und Weingarten auf den Weg zu ihren Laichplätzen gemacht. Hinzu kamen im weiteren Verlauf weitere Springfrösche und ein weiblicher Kammmolch. Einige junge Berg- und Teichmolche trieben sich zwar auch in der Anlage herum, waren jedoch noch nicht geschlechtsreif.
Wie viele andere ehrenamtliche Amphibienretter*innen bereitet sich auch der hessische Odenwaldkreis auf die Saison vor, weil dort die Wanderungen noch nicht begonnen haben. Die ersten Schutzzäune werden dort am kommenden Samstag in Betrieb genommen, weitere Zäune folgen in der Woche darauf.
Etwas besorgt müssen wir wohl auf die Wetterprognose der nächsten Tage schauen: Vorhergesagt sind vor allem in den niedrigen Lagen tagsüber eher milde Temperaturen, allerdings begleitet von deutlichen Minusgraden in der Nacht, im Bergland bis -7° Grad. Erst ab Donnerstag sind in der Nacht wieder mildere Temperaturen zu erwarten. Wie immer sind diese Prognosen aber auch noch recht unsicher, so der Deutsche Wetterdienst.
Hoffen wir, dass die bereits wandernden Amphibien die mancherorts frostigen Nachttemperaturen heil überstehen.
Können Sie auch von Wandergeschehnissen in Ihrer Region berichten? Dann schreiben Sie uns doch gerne und schicken Sie uns Fotos zu: Ressort-Artenschutz@NABU.de
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Erdkröte - Foto: Kathy Büscher
27. Januar 2025 – Wir berichten an dieser Stelle auch in diesem Jahr über das Wandergeschehen der Amphibien. Der Startschuss jeder neuen Amphibiensaison hängt vom Wetter ab. In manchen Jahren geht es bereits Ende Januar los, während sich in anderen vor Anfang März kaum eine Kröte sehen lässt. In diesem Jahr gibt es bereits erste Aktivitäten: Am nördlichen Oberrhein und am Harz-Nordrand sind über NABU-naturgucker.de vereinzelt Teich- und Bergmolche, Springfrösche und Erdkröten gemeldet worden.
In ganz Deutschland machen sich die Amphibienretter*innen bereit, um auch in diesem Jahr wieder Amphibien auf ihren Wanderungen zu ihren Laichplätzen zu schützen. Es wird zwar wieder etwas kühler in den nächsten Tagen, jedoch wurden vielerorts bereits sehr milde Temperaturen gemessen.
NABU-Kurs
„Krötenzaun & Co. – Schutzeinrichtungen für Amphibien“
Dieser Kurs zeigt, wie Amphibienschutzzäune geplant, richtig aufbaut und kontrolliert werden. Schauen Sie einer NABU-Gruppe über die Schulter! Darüber hinaus werden stationäre Amphibientunnel gezeigt und Sie erhalten einen Überblick über weitere wichtige Schutzmaßnahmen.
Zum NABU-KursRückblick 2024
Viele Amphibien sind auf dem Weg zu ihren Laichgewässern. An einigen Wanderrouten hat bereits die Rückwanderung eingesetzt. Verfolgen Sie hier das Wandergeschehen 2024. Mehr →
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