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Jetzt NABU-Mitglied werden!Waldzustandsbericht: Vier von fünf Bäumen krank
Warum es jetzt ein ambitioniertes Bundeswaldgesetz braucht
13. Mai 2024 - Den Wäldern in Deutschland geht es schlecht: Ein überwiegender Teil der Bäume ist krank, vor allem verbreitete Arten wie Fichte, Kiefer, Buche und Eiche sind betroffen. Das zeigt der jüngst veröffentlichte Waldzustandsbericht der Bundesregierung. Neben der Klimakrise ist die intensive Forstwirtschaft die treibende Kraft des Waldsterbens. Doch den eigentlichen Schlüssel zum Erhalt der Wälder hält die Politik in der Hand: Der NABU fordert ein ambitioniertes Bundeswaldgesetz zum Schutz unserer Wälder.
„Dürren, Borkenkäfer, Waldbrände – es wird zur traurigen Tradition, dass der Waldzustandsbericht jedes Jahr aufs Neue aufzeigt, was längst schon klar ist”, kritisiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Der deutsche Wald steht an der Belastungsgrenze.” Während unsere Wälder sterben, täten einige Lobbyverbände so, als könne alles so bleiben wie es ist, ergänzt Krüger. „Doch auch sie können nicht länger die Augen davor verschließen, dass der Wald naturverträglich bewirtschaftet werden muss, damit es ihn morgen noch gibt.”
Umbau statt Kahlschlag, Schutz statt Entwässerung
Dafür bräuchte es eine Reform des aktuellen Bundeswaldgesetzes. Damit es ein Gesetz wird, das unsere Wälder schützt und widerstandsfähig macht. Deswegen fordert der NABU zeitgemäße gesetzliche Vorgaben für
- ein Kahlschlagverbot
- ein Entwässerungsverbot
- mehr Schutz für den Waldboden
- einen zügigen Waldumbau weg von naturfernen Nadelforsten hin zu stabileren und widerstandsfähigeren Laubmischwäldern.
Für den Schutz der Artenvielfalt, den natürlichen Klimaschutz und den Wasserrückhalt muss das neue Waldgesetz verbindliche ökologische Mindeststandards unter anderem für Biotopbäume und Totholz vorgeben.
Denn gesunde Wälder sorgen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt und saubere Luft, sie schützen unsere Böden, das Klima und die Biodiversität – und sie sind als Wirtschafts- und Erholungsraum unverzichtbar. Das aktuelle Bundeswaldgesetz schafft es bisher nicht, diesen großen Herausforderungen zu begegnen. Stattdessen versuchen einige Lobbyverbände aus Industrie und Forstwirtschaft, die dringend nötige Novelle des Bundeswaldgesetzes zu verzögern.
Ein Vorgehen, das der NABU als unverantwortlich kritisiert. Es missachtet die Not unserer Wälder. Eine Gesetzesnovelle dagegen eröffnet die große Chance, das Fundament für einen neuen Gesellschaftsvertrag zu legen, der dem Erhalt des Waldes als unsere natürliche Lebensgrundlage dient. Langfristig können so auch neue Einkommensquellen erschlossen und ein attraktiver Erholungsraum gesichert werden.
Dürren, Stürme und Schädlinge, aber auch die unzureichende Reaktion der Forstwirtschaft auf diese haben unseren Wäldern stark zugesetzt. Angesichts der aktuellen und künftigen Herausforderungen brauchen wir ein neues Bundeswaldgesetz, das eine naturverträgliche Bewirtschaftung sichert. Mehr →
Das aktuelle Bundeswaldgesetz ist fast 50 Jahre alt und soll deshalb vollständig novelliert werden. NABU, Deutscher Naturschutzring, Deutsche Umwelthilfe und WWF zeigen nun, wie das neue Gesetz aussehen kann, damit Wälder fit für die Zukunft werden. Mehr →
Den Wäldern in Deutschland geht es schlecht. Was muss getan werden, um diese einzigartigen Lebens- und Wirtschaftsräume zu erhalten und wiederherzustellen? Der NABU zeigt in seinem Grundsatzprogramm Wald Lösungen auf. Mehr →