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Jetzt NABU-Mitglied werden!Ampel muss in der Agrarpolitik „mehr Fortschritt wagen“
Empfehlungen der Zukunftskommission Landwirtschaft umsetzen
15. Januar 2024 - Infolge der Bauernproteste laden am heutigen Montag die Vorsitzenden der Ampelfraktionen Vertreter*innen der Landwirtschaftsverbände zu einem Gespräch. Der NABU appelliert an die Ampelkoalition, die verbleibende Regierungszeit zu nutzen, um die Weichen für einen echten Wandel in der Agrarpolitik zu stellen. Konkret fordert er Maßnahmen gegen die Klimakrise und den Verlust von Arten und Lebensräumen, wie sie im Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) festgehalten sind. Die ZKL ist ein Beratungsgremium mit 31 Interessenvertreter*innen aus Landwirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Wirtschaft – auch der NABU ist vertreten.
„Der Frust ist groß. Landwirtschaft und Naturschutz kritisieren seit Jahren die fehlende Zukunftsorientierung der Agrarpolitik und die überbordende Bürokratie“, betont NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger. „Während die Situation für Natur und Klima und auf den Höfen immer schwieriger wird, verweigern Bundes- und Landesregierungen die Arbeit am langfristigen Wandel in der Landwirtschaft.“ Ziel müsse es sein, Landwirt*innen für ihre Leistungen für Tierwohl, Klima, Umwelt und Natur zu honorieren, wo dies der Markt nicht tut.
„Wege dahin haben Vertreter*innen aus Naturschutz, Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft im Schulterschluss der Zukunftskommission Landwirtschaft aufgezeigt. Es ist endlich an der Zeit, ihren Abschlussbericht aus der Schublade zu holen und an der Umsetzung der Empfehlungen zu arbeiten”, betont Krüger.
Demnach sollen sich öffentliche Gelder konsequent und vollständig an Gemeinwohlleistungen wie dem Naturschutz ausrichten und diese Leistungen der Landwirtschaft betriebswirtschaftlich attraktiv honorieren – beispielsweise für die Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes, die Wiedervernässung von Mooren oder die Anlage von Flächen für den Schutz der Artenvielfalt.
Bringen Sie den nötigen Mut und Gestaltungswillen auf und machen Sie die Landwirtschaft ökologisch wie ökonomisch zukunftsfähig!
Jörg-Andreas Krüger, NABU-Präsident
Mit einem Appell wendet sich Krüger direkt an die Ampelkoalition: „In Ihrem Koalitionsprogramm haben Sie sich einst vorgenommen, ,mehr Fortschritt‘ zu wagen. Bringen Sie den nötigen Mut und Gestaltungswillen auf und machen Sie die Landwirtschaft ökologisch wie ökonomisch zukunftsfähig“, appelliert Krüger.
Zusätzlich spricht sich der NABU auch für die Einführung einer Tierwohlabgabe aus, um den Umbau der Tierhaltung angemessen zu finanzieren. Diese würde Tierhalter*innen echte Perspektiven bieten, ihre Existenzgrundlage zu sichern und ihren Betrieb klima- und umweltschonend weiterzuentwickeln.
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