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Jetzt NABU-Mitglied werden!Saiga-Antilope nicht mehr vom Aussterben bedroht
Sie wird nun als „potenziell gefährdet“ eingestuft
12. Dezember 2023 – Die Weltnaturschutzunion (IUCN) hat die Saiga-Antilope, die bislang als „vom Aussterben bedroht“ galt, als nur noch „potenziell gefährdet“ eingestuft. Diese neue Einstufung ist eine Erfolgsnachricht für den Schutz der Art. Denn Ende der 1990er und Anfang der 2000er wäre die Saiga durch Wilderei beinahe ausgestorben. Seit 2005 haben sich die Bestände der Saiga-Antilope deutlich erholt – von nur noch 39.000 auf mehr als 1,9 Millionen Tiere. Auch der NABU engagiert sich seit vielen Jahren für den Schutz der Saiga-Antilope in Kasachstan, indem er hier die junge Generation anspricht und bei den Schutzmaßnahmen mit lokalen Gemeinden zusammenarbeitet.
„Die Saiga-Antilope gilt als Überlebenskünstlerin in den winterkalten Steppen und Halbwüsten Zentralasiens. Doch der massive Anstieg von Wilderei in der Region führte zu einem dramatischen Rückgang ihrer Population“, sagt Thomas Tennhardt, Direktor Internationales beim NABU. Die Neueinstufung des Gefährdungsstatus der Saiga begrüßt er als großartigen Erfolg für den Artenschutz und den verdienten Lohn für das langjährige Engagement unzähliger Naturschützerinnen und Naturschützer. „Wir sind stolz und glücklich, dass wir mit unseren Partnern vor Ort zu dieser Erfolgsmeldung beigetragen haben.“ Nun gilt es, Schutzmaßnahmen aufrechtzuhalten und konsequent dafür zu arbeiten, dass sich künftig die Saiga-Bestände auch in ihrem kompletten natürlichen Verbreitungsgebiet erholen.
Community-basierter Artenschutz
Die NABU-Projektarbeit in der Ustyurt-Region im Südwesten Kasachstans legt einen Fokus auf gemeindebasierten Artenschutz: Dort berät der NABU Gemeinden bei der Ausbildung von Wildhüter*innen und rüstet diese mit Ferngläsern, GPS-Geräten, Fahrzeugen sowie Feldunterkünften aus.
„Durch die enge Zusammenarbeit können die Menschen vor Ort die Saiga-Antilope als wichtigen Teil ihrer kulturellen Identität erhalten. Zugleich sind sie entscheidend für das Überleben der Art, da sie sich das Land, auf dem sie Viehzucht und Ackerbau betreiben, mit ihr teilen“, erklärt Stefan Michel, Co-Sprecher der NABU Bundesarbeitsgruppe Eurasien, in einem gemeinsamen Statement mit Partnerorganisationen. „Für ihre Motivation ist es unerlässlich, dass sie direkt materiell von der Erholung der Bestände profitieren, indem die Saiga-Antilope in eine nachhaltige Landnutzung einbezogen wird”, betont er.
Zudem untersucht der NABU die wachsenden Interessenkonflikte um die derzeit größten Bestände in der Ural-Region und berät die kasachische Regierung in der Entwicklung nachhaltiger Lösungsansätze.
Artenschutzmaßnahmen weiterhin notwendig, um die Zukunft der Saiga zu sichern
Das Comeback der Saiga-Antilope ist das Ergebnis langjähriger Artenschutzarbeit. Daran beteiligt sind Regierungen im Verbreitungsgebiet der Saiga, Forschungsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen, darunter der NABU, die Saiga Conservation Alliance, die Altyn Dala Conservation Initiative (inklusive der Regierung der Republik Kasachstan, der Association for the Conservation of Biodiversity of Kazakhstan, Fauna & Flora, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt und Royal Society for the Protection of Birds), sowie die Wildlife Conservation Society and WWF Mongolia.
Klar ist, dass ohne anhaltende Artenschutzarbeit der neue Status der Saiga sich schnell wieder zum Schlechteren entwickeln könnte. Wilderei, illegaler Handel, Krankheiten, Klimakrise und die fortschreitende Fragmentierung ihres Lebensraums stellen nach wie vor eine Bedrohung für die Art dar. Damit sich auch kleinere Populationen – etwa in der Mongolei, Russland und in Kasachstan – erholen können, müssen wir weiter aktiv sein.
Die internationale Artenschutz-Community wird sich auch in Zukunft mit vereinten Kräften für die Saiga-Antilope einsetzen.
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