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Umweltverbände legen Handlungsempfehlungen vor
29. November 2022 – Naturverträgliche Energieproduktion rund um das Wattenmeer, besserer Schutz der Unterwasserwelt und nachhaltige Schifffahrt: Diese Aspekte sollen Deutschland, Dänemark und die Niederlande in Bezug auf das Wattenmeer künftig stärker berücksichtigen. Das fordern mehrere Umweltverbände aus diesen Ländern, unter anderem der NABU.
Die drei Anrainerstaaten tauschen sich nun auf der trilateralen Regierungskonferenz in Wilhelmshaven über den Schutz des sensiblen Lebensraums aus. Deutschland übergibt außerdem den bisherigen Vorsitz an Dänemark für die kommenden vier Jahre.
Plan zum Schutz des Wattenmeers wird erneuert
Das Wattenmeer ist ein besonderer Lebensraum, geprägt von den Gezeiten, Zuhause für mehr als 10.000 Arten und Drehscheibe des internationalen Vogelzugs. Gemeinsam tragen Dänemark, Deutschland und die Niederlande seit mehr als 40 Jahren Verantwortung für die größte zusammenhängende Wattlandschaft der Welt. Der trilaterale Plan zum Schutz des Wattenmeeres ist seit einem Vierteljahrhundert gültig und soll nun aufgrund der neuen Herausforderungen erneuert werden.
Kernforderungen der Umweltverbände
- Besserer Schutz und barrierefreie Unterwasserwelt: Trotz ihres MSC-Siegels sind die Fischereien im Wattenmeer insbesondere auf Miesmuscheln und Krabben nicht im Einklang mit den Nationalparkzielen. Als vorrangige Maßnahmen müssen wichtige Tidebecken vollständig für die Fischerei geschlossen, Küstenökosysteme renaturiert, Barrieren für Fische zwischen Meer und Flüssen entfernt und Verklappungen von Baggergut gestoppt werden. Nur dann sind wichtige Ökosystemfunktionen und die natürliche Dynamik sichergestellt.
- Umweltverträgliche Energieproduktion rund um das Wattenmeer: Der starke Ausbau der Windenergie und Infrastruktur für Gas muss außerhalb des Weltnaturerbes und im Einklang mit dem Naturschutz stattfinden, insbesondere mit Hinblick auf Seevögel und Schweinswale. Ein Minimum an Kabelanbindungen sollte das Wattenmeer queren und Störungen minimiert werden. Natur- und Klimaschutz müssen Hand in Hand gelingen.
- Nachhaltige Schifffahrt und Häfen: Aktuell ist die Schifffahrt im Wattenmeer weit von Klimaneutralität und Umweltverträglichkeit entfernt, klimaschädliche Wassertaxis und alte Dieselantriebe sind hier kontraproduktiv. Es gilt den Technologiestandort Deutschland und Fördermittel zu nutzen und in die Zukunft eines ökologischen und klimaneutralen Wattenmeers zu investieren. Der trilaterale Dialog und die Zusammenarbeit sollten weiter ausgebaut werden.
Die unterzeichnenden Naturschutzverbände sind überzeugt, dass ein gemeinsames Handeln auf Basis dieser Vorschläge zu erheblichen Fortschritten beim Schutz von Natur, Klima und Küste im Wattenmeer führen kann.
Dem künftigen Vorsitzenden Dänemark fällt dabei in den kommenden vier Jahren eine besondere Aufgabe zu. Eine Aufgabe, bei der der NABU Partner und Mahner sein möchte, für einen besseren Schutz des Wattenmeers.
Handlungsempfehlungen zum Download
Im Wattenmeer wurden bisher mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen. Für mehr als zehn Millionen Zugvögel im Jahr ist es ein unverzichtbarer Trittstein auf dem Weg zu den Brut- oder Überwinterungs-gebieten. Grund dafür sind die vielen Wirbellosen im Wattgrund. Mehr →
Wer einmal die Massen an Zugvögeln oder das vielfältige Leben im Wattboden erlebt hat, wird es nicht so schnell vergessen. Um das Naturerleben am Wattenmeer zu verbessern, betreut der NABU zahlreiche Besucherzentren oder ist Kooperationspartner. Mehr →
Das Wattenmeer ist streng geschützt. Trotzdem nimmt der Druck durch die Schifffahrt Jahr für Jahr zu, klimaschädliche Wassertaxis vertreiben Seehunde und Vögel. Der NABU fordert deswegen ein Umsteuern im Nationalpark und Weltnaturerbe Wattenmeer. Mehr →