Bundesumweltministerin Steffi Lemke zu Besuch an der Unteren Havel. - Foto: NABU/Volker Gehrmann
Bundesumweltministerin an der Havel
Steffi Lemke besucht das NABU-Flussrenaturierungsprojekt
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Gemeinsam mit Rocco Buchta (links) und Leif Miller (Mitte) machte sie sich ein Bild vom erfolgreichen NABU-Renaturierungsprojekt. - Foto: NABU/Volker Gehrmann
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Das Renaturierungsprojekt zeigt, wie ein ehemals intensiv genutzter Fluss wieder in einen naturnahen Zustand rückgeführt werden kann. - Foto: NABU/Volker Gehrmann
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Lemke dankte dem NABU für seine Arbeit und für das Modellprojekt für das Renaturieren von gestörten und zerstörten Ökosystemen. - Foto: NABU/Volker Gehrmann
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Die Bundesumweltministerin betonte, wie wichtig der Stopp des Oder-Ausbaus für die Regeneration des Flusses sei. - Foto: NABU/Volker Gehrmann
24. August 2022 – Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat im Rahmen ihrer Sommerreise das Naturschutzgroßprojekt Untere Havelniederung zwischen Pritzerbe und Gnevsdorf besucht. Der NABU führt in diesem Projekt die derzeit größte Flussrenaturierung Europas durch. Die Untere Havel ist ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung. Der ausgebaute Fluss wird wieder in einen naturnahen Zustand rückgeführt. Dazu werden Altarme wieder angeschlossen, Uferbefestigungen entfernt und Ufer- und Auenwald begründet. Zudem werden Deichabschnitte zurückgebaut, um Überflutungsgrünland für den Hochwasserschutz zu gewinnen.
„Die Menschen, die mit dem Wasser leben – am Fluss oder Meer – haben häufig ein viel sensibleres Gespür dafür, was derzeit kaputt geht und am Kippen ist. Und was letztendlich auch zu ihren eigenen Lasten früher oder später gehen wird. Deshalb bin ich froh, dass wir hier eine Landschaft haben, wo man zeigen kann, was Renaturierung bedeutet.“
Steffi Lemke (Grüne), Bundesumweltministerin
Wie sehr unsere Flüsse durch die wirtschaftliche Nutzung belastet sind, zeigen die Bilder des Massenfischsterbens an der Oder deutlich. Schon einzelne Einflussfaktoren haben das Potenzial, ein Flussökosystem nachhaltig zu schädigen. Auch deshalb fordert der NABU, den geplanten Ausbau der Oder zu stoppen. Das Renaturierungsprojekt an der Unteren Havel zeigt, wie ein ehemals intensiv genutzter Fluss wieder in einen naturnahen Zustand rückgeführt werden kann. Er wird dadurch resilienter und fördert zudem die Biodiversität in hohem Maße, sowohl bei den Insekten als auch bei Vögeln und Fischen.
„Wir freuen uns, dass Steffi Lemke sich erneut persönlich über die sehr positive Entwicklung vor Ort informiert. Die Oder-Katastrophe zeigt, wie wichtig ein solches Engagement ist. Ein Projekt dieser Dimension ist ohne die aktive Unterstützung der Politik nicht denkbar. Da geht es vor allem um viel Geld. Es braucht aber auch starke Schultern, um so ein großes Projekt mit viel Ausdauer über viele Jahre hinweg zu einem Erfolg zu führen. Wir sind sehr stolz darauf, dass uns das an der Havel so gut gelungen ist. Diese Expertise bringen wir gern auch an der Oder ein.“
Rocco Buchta, Projektleiter Havel-Renaturierung
Die Untere Havelniederung ist das größte und bedeutsamste Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen Mitteleuropas. Mehr als 1.100 vom Aussterben bedrohte und stark gefährdete Tier- und Pflanzenarten leben hier. See- und Fischadler, Bekassine, Rotschenkel, Uferschnepfe, Flussuferläufer, Uferschwalbe, Eisvogel, Großer Brachvogel und Wachtelkönig sind hier zuhause, ebenso Biber und Fischotter. Die seltenen Fischarten Rapfen, Schlammpeitzger und Flussneunauge sind nachweisbar, wie auch die Libellenart Asiatische Keiljungfer. Sumpfdotterblume, Lungenenzian und Schwarze Segge finden an der Unteren Havelniederung ebenfalls einen Lebensraum.
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