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Schutzzäune sind ökologische Barrieren und müssen abgebaut werden
25. August 2022 - Seit dem Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) 2014 im baltischen Raum sowie Tschechien und Polen herrscht Unruhe in deutschen Landwirtschaftskreisen. Der Exporthandel mit billigem Schweinefleisch erlebt seitdem Rückschläge. In der Folge wurden seit 2020 entlang der Oder und Neiße über 1.000 Kilometer Schutzzäune errichtet, die auf mehrere Jahre angelegt sind. Zudem wurden Jagdzeiten und -praktiken bei der Wildschweinjagd geändert.
Die Zäune verfehlen jedoch ihre gewünschte Wirkung. Zudem sind sie enorm schädlich für unser Ökosystem. Denn sie durchtrennen angestammte Wildwege und verursachen als ökologische Barrieren erhebliche Schäden für Tier, Natur, Artenvielfalt. Um weiteren Schaden für Natur und Umwelt zu vermeiden, fordert der NABU den sofortigen Rückbau der langfristig angelegten, großräumigen Zäunungen. Für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest ist nun ein Lösungsansatz auf Grundlage wissenschaftlicher Fakten nötig.
Wildschwein als Sündenbock für eine einseitige Agrarpolitik
Die aktuellen Maßnahmen sind nicht verhältnismäßig und müssen dringend auf den Prüfstand. Das Wildschwein darf nicht länger Sündenbock für eine einseitige Agrarpolitik sein. Vielmehr muss verstärkt auf Früherkennung und Kontrollen zur Einhaltung der Hygieneverordnung gesetzt werden. Die Kapazitäten von Veterinärämtern müssen dringend erhöht und ihr Fokus auf die menschlichen Einfuhr- und Übertragungspfade gelegt werden.
Mittlerweile werden sogar Truppenübungsplätze eingezäunt. Das Eintragsrisiko wurde damit jedoch nicht reduziert. Stattdessen zeigen aktuelle Fälle von ASP in Hausschweinbeständen deutlich: Nicht das Wildschwein ist das Problem – es ist der Mensch.
Die kostspieligen, auf Jahre angelegten Zäune blenden den eigentlichen Konflikt aus und verfehlen ihr Ziel. Werden Biosicherheitsstandards eingehalten, spielt das Wildschwein kaum eine Rolle. Das Risiko geht hier fast ausschließlich vom Menschen aus. Die Verantwortung für die seuchenhygienische Absicherung liegt vor allem bei den Betrieben, nicht bei der Allgemeinheit.
Die Afrikanische Schweinepest ist in mehreren Mastbetrieben nachgewiesen worden. Als Schuldige werden immer wieder Wildschweine genannt und der Fokus der Schutz- und Vorkehrungsmaßnahmen fast alleinig auf die Tiere gelegt. Es wurde viel gezäunt und geschossen, auch zum Leidwesen anderer Wildtiere, dabei liegt die Schuld beim Menschen. Mehr →
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