Schmetterling, Käfer und Wildbiene haben eine unersetzliche Rolle in unserer Natur. Doch ihre Zahl geht immer mehr zurück. Helfen Sie mit einer Patenschaft, gegen das Insektensterben!
Jetzt informieren!Kolibris statt Wespen
Zwischenbilanz der Insektensommer-Zählung
12. August 2022 – Aktuell führen Hummeln und Kleiner Fuchs die Beobachtungslisten an, während die Wespen bisher unauffällig bleiben. Viele Tagfalter scheinen den Saisonhöhepunkt schon hinter sich zu haben. Oder kommt da noch was? Noch bis zum 21. August können Nachmeldungen im Online-Formular eingetragen werden.
Geht es nach den Besuchszahlen auf der NABU-Homepage, müsste das Taubenschwänzchen Deutschland häufigstes Insekt sein. Keine Seite wird momentan häufiger aufgerufen als das Porträt des munteren Schmetterlings mit dem kolibrigleichen Schwirrflug. Tatsächlich kann man dem Taubenschwänzchen im Sommer 2022 besonders oft begegnen. Bereits im Frühjahr waren wegen guter Überwinterungsbedingungen ungewöhnlich viele Taubenschwänzchen zu sehen. Jetzt ist pünktlich zur zweiten Insektensommer-Etappe die nächste Generation der langrüssligen Nachtfalter unterwegs.
Zur Goldmedaille wird es für das Taubenschwänzchen dennoch nicht reichen, aber die Top Ten in der Zwischenwertung zu erreichen ist ein beachtliches Ergebnis. Wobei es sicher eine ganze Reihe mindestens genauso häufige Insektenarten gibt, die beim Insektensommer weit hinten platziert sind oder erst gar nicht gemeldet wurden. Selbst Fachleuten sind viele der 30.000 heimischen Insektenarten unbekannt, andere sind ebenso schwer zu entdecken wie zu bestimmen. Wer bunt oder groß oder verhaltensauffällig ist, hat bei der Zählung klare Vorteile.
bisherige ergebnisse
Welche Insekten wurden beobachtet? Die Ergebniskarte bietet einen Überblick über die Beobachtungspunkte (also die verschiedenen Insekten an einem Ort), die Arten, die Lebensräume und die Summe der eingegangenen Meldungen. Auch die verschiedenen Meldezeiträume über die Jahre hinweg lassen sich vergleichen. Mehr →
Noch nicht mitgemacht?
Insekten beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen und dabei die Natur vor der eigenen Haustür besser kennenlernen – all das vereint der „Insektensommer“. Ob Falter, Biene, Käfer oder Libelle: Ab dem 2. August geht es in die nächste Zählrunde. Mehr →
Erdhummel vor dem Gesamtsieg
Und wenn der NABU mit der Entdeckungsfrage die Scheinwerfer auf eine Art richtet, gibt das einen weiteren Schub. „Erkennen Sie die Hummel am Hintern?“, lautet die Frage dieses Jahr. Dabei geht es um die weit verbreiteten Ackerhummeln, Erdhummeln und Steinhummeln. Wenig überraschend liegen nun genau diese drei klar vorne. Aktuell liegen Acker- und Erdhummel in etwa gleichauf, die Steinhummel mit etwas Abstand auf Rang 3. Früh- und Hochsommerzählung zusammengenommen, zeichnet sich ein Sieg der Erdhummel ab. Sie wird wohl das meist beobachtete Insekt des Jahres.
Interessant ist, dass selbst bekannte und auffällige Arten mithilfe der Entdeckungsfrage noch einmal kräftig zulegen. So wurde die Erdhummel in den Vorjahren von rund 40 Prozent alle Beobachtungsorte gemeldet. 2022, bei der fünften Auflage der Aktion, dürften es mehr als 65 Prozent werden. Projektleiterin Daniela Franzisi freut sich, dass die Entdeckungsfrage so gut angenommen wird:
Wer gerade erst beginnt, sich mit Insekten zu beschäftigen, findet so einen einfachen Einstieg. Außerdem zeigt sich, wie viel Potenzial bei den Erfassungen noch besteht.
Weitere Erkenntnisse
Kohlweißling und Kleiner Fuchs: So geht es den Schmetterlingen
Das Taubenschwänzchen wurde bereits erwähnt. Häufigster Schmetterling 2022 wird aber mit ziemlicher Sicherheit der Kleine Fuchs. Aktuell liegt er mit Beobachtungen von fast 40 Prozent der Zählorte hinter den drei Entdeckungsfragen-Hummeln auf Rang 4 aller Insekten. Nach jahrelanger Durststrecke war er bereits im Juni erstmals die am häufigsten gesehene Schmetterlingsart. Daten des niederländischen Faltermonitorings zeigen, dass die Bestände des Kleinen Fuchses genau während der Insektensommerzählung ihren Höhepunkt hatten. Das dürfte auch in weiten Teilen Deutschlands so gewesen sein.
Während der Kleine Fuchs seine gute Form in der Hochsommergeneration bewahrt hat, zeigen viele andere Tagfalter bestenfalls Normalwerte. Das gilt für Tagpfauenauge und Admiral genauso wie die für die Kohlweißlinge. Im Frühsommer standen sie noch sehr gut da. Hat die Trockenheit die Raupenfutterpflanzen doch zu sehr geschädigt? Das Hoch beim Kleinen Fuchs – wie Admiral und Tagpfauenauge Brennnesselliebhaber – spricht dagegen. Wahrscheinlicher ist, dass die Hochsommergeneration 2022 besonders früh entwickelt war und jetzt bereits am Abklingen ist. Dennoch kann sich die Trockenheit noch massiv auswirken. Auf die Generation, die sich in Kürze entwickelt und dann überwintert. Eine Antwort werden wir erst im Frühjahr haben.
Klimakrisengewinner: Holzbiene, Gottesanbeterin und Segelfalter
Auch wenn der Insektensommer bereits im fünften Jahr läuft, lässt sich daraus noch nichts über die generelle Entwicklung der Insektenbestände ablesen. Dazu muss die Zeitreihe viel länger werden; die natürlichen Schwankungen in Insektenpopulationen sind enorm und die Bewegungen gehen oft über viele Jahre. Ganz ähnlich verhält es sich mit der Klimakrise. Dank rascher Generationenfolge und hoher Mobilität zeigen sich Änderungen bei den Insekten aber vergleichsweise früh. Außerdem wissen wir aus vielen weiteren Daten, welche Arten in Deutschland zu erwarten sind, beziehungsweise in welchen Regionen. Und da zeigen sich eine ganze Reihe Arten neu oder in Ausbreitung.
Prominentes Beispiel ist die Blauschwarze Holzbiene. Unsere größte heimische Wildbiene hat sich nur fünf Jahren der Insektenzählung von Rang 50 in die Top 10 katapultiert. Im Zwischenstand August 2022 ist es sogar der 6. Platz. Immerhin unter den Top 100 sind aktuell Segelfalter, Gottesanbeterin und Grüne Reiswanze. Die Gottesanbeterin hat ihren Schwerpunkt nach wie vor im Südwesten, vor allem am Oberrhein, aber auch in den Sommerwärmegebieten Sachsen-Anhalts und Brandenburgs, einschließlich Berlin. Der Segelfalter wird vor allem aus Ostsachsen und Südbrandenburg gemeldet, während die Grüne Reiswanze noch in Süd- und Westdeutschland verharrt.
Nord-Süd-Gefälle oder alles gleich?
Für die häufigsten Arten zeigt die Ergebniskarte des Insektensommers eine deutschlandweite Verbreitung. Erdhummeln gibt es nun mal fast überall. Doch bereits in den Top 10 zeigen sich Lücken. So ist die Holzbiene im mittleren und nördlichen Niedersachsen, in Schleswig-Holstein, Nordbrandenburg und Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor recht selten, ebenso im Voralpenraum.
Das Taubenschwänzchen wiederum ist in Baden-Württemberg besonders stark, lückenhaft dagegen in NRW und in Teilen Norddeutschlands. Der Distelfalter dagegen macht sich nach einem guten Frühsommer jetzt relativ rar, kommt aber bis in den hohen Norden vor. Was daran liegt, dass die Distelfalter generationenübergreifend ununterbrochen wandern; bis nach Skandinavien und dann wieder zurück nach Afrika.
Auch bei den mittelhäufigen Arten kommt die Mehrzahl in der ganzen Republik vor. Manche sind aber im Süden doch eher vertreten als im Norden. Das gilt etwa für den Schwalbenschwanz – mit einem recht guten Jahr –, der in der norddeutschen Tiefebene weitgehend fehlt, aber auch für vermeintliche Allerweltsarten wie Haus-Feldwespe, Kleines Wiesenvögelchen und Großes Ochsenauge. Der farbenprächtige Russische Bär schafft es ebenfalls nur bis zur Mitte Deutschlands, dann ist Schluss.
Wespen: ja, außergewöhnliches Wespenjahr: nein
Zu den Arten von besonderem Interesse gehören alljährlich die Wespen. Vor allem Deutsche und Gemeine Wespe, denn diese beiden suchen im Sommer unsere Nähe, ob in der Kuchenauslage des Bäckers, am Frühstückstisch oder zum abendlichen Grillen. Schon im Frühjahr gab es beim NABU die ersten Medienanfragen: Wird 2022 ein Wespenjahr? Noch ist die August-Zählung nicht beendet, aber es sieht ganz so aus, als laute die Antwort: Nein!
In den letzten Tagen waren immer wieder Stimmen zu hören, die vor einem besonderen Wespenjahr warnen. Um es vorsichtig zu formulieren: In den bisherigen Ergebnissen des Insektensommers finden sich dafür keine Anhaltspunkte. Natürlich gibt es 2022 Wespen. Sie werden sogar von Woche zu Woche mehr, weil die Wespenvölker noch im Aufbau sind, erst in der zweiten Augusthälfte ist der Höhepunkt erreicht. Auch werden von deutlich mehr Orten als im Vorjahr Wespen gemeldet. 2021 war allerdings ein ausgesprochen schlechtes Wespenjahr. Aktuell liegen die Werte bei knapp 25 Prozent der Beobachtungsorte, 2019 und 2020 waren dies rund 40 Prozent und 2018 sogar über 50 Prozent.
Beobachten kann man beim Insektensommer bis einschließlich Sonntag, 14. August. Für die Online-Meldungsabgabe ist noch eine weitere Woche bis zum 21. August Zeit. Es reichern also hoffentlich noch viele Daten die bisher vorliegenden Beobachtungen von bundesweit mehr als 2.300 Orten an. Und nicht vergessen: Genauso wertvoll wie die gewonnenen Erkenntnisse sind die faszinierenden Erlebnisse bei der Insektenbeobachtung. Der NABU wünscht viel Spaß!
Sie haben bereits gezählt? Dann haben Sie folgende Möglichkeiten, Ihre Beobachtungen an uns zu melden:
Machen Hummeln Urlaub?
Der NABU-Insektensommer geht in die zweite Runde
04. August 2022 – Es ist wieder so weit: Vom 5. bis 14. August können Sie wieder bundesweit Sechsbeiner beobachten und melden. Die zweite Zählrunde des Insektensommers findet zwar während der Ferienzeit statt, aber auch vom Urlaubsort aus lohnt es sich, an unserer Insektenzählung teilzunehmen. Für Urlaub und Sonnenbaden haben Hummeln nicht wirklich Zeit: Sie arbeiten den Sommer über durch. Die gemütlich-dicken Brummer tun das aber nicht solo, sondern bilden Völker. Dies allerdings nur für kurze Zeit, ihre sogenannten Sommerstaaten existieren nur wenige Monate lang. Die plüschigen Kunstflieger stehen in diesem Jahr beim Insektensommer des NABU besonders im Fokus. „Kannst Du Hummeln am Hintern erkennen?“, lautet die Entdeckungsfrage für alle, die zum ersten Mal genauer bei den Insekten hinschauen. Die häufigsten Arten, die bei uns vorkommen, sind Ackerhummel, Steinhummel und Erdhummel. Man kann sie an dem Muster auf ihrem Hintern auseinanderhalten.
Aber es geht beim Insektensommer natürlich nicht nur um Hummeln. Erfasst werden sollen alle Sechsbeiner, die entdeckt werden, ob Hummeln, Bienen, Schmetterlinge, Heuschrecken, Käfer oder Mücken. Beobachtet und gezählt werden kann überall. Egal ob im eigenen Garten oder im Urlaub bei einer Pause, beim Wandern im Wald oder um den See. Das Beobachtungsgebiet soll nicht größer sein als zehn Meter in jede Richtung vom eigenen Standpunkt aus, gezählt wird bis zu einer Stunde lang.
Im vergangenen Jahr haben fast 13.000 Hobbyforscher*innen mitgemacht. Es ist schön, wenn sich so viele Menschen Zeit für die Natur nehmen. Natürlich hoffen wir in diesem Jahr auf ein ähnlich großes Interesse. Man schützt nur, was man kennt und der Insektensommer bietet die wunderbare Möglichkeit, in der Ferienzeit ein spannendes Naturabenteuer zu erleben. Mit Freund*innen oder der Familie die Welt der Insekten beobachten und so die Natur am Urlaubsort entdecken – das macht Spaß und fördert die Artenkenntnis.
Frage an den „Insektensommer“: Ist 2022 ein Wespenjahr?
Die Insektensommer-Zählungen begannen vor fünf Jahren und gleich beim ersten Mal (2018) wurden die bisher meisten Wespen registriert – im August an über 50 Prozent der Beobachtungsorte. 2019 und 2020 waren etwas schwächer, 2021 kam es dann zu einem echten Einbruch. Der Frühsommer 2021 lief für die Wespen schon schlecht und selbst im August wurden nur an jedem achten Beobachtungsort Wespen gesehen.
Die Juni-Zählung 2022 zeigte einen gegenüber dem Vorjahr deutlich erholten Wespenbestand, der aber noch nicht die Normaljahre erreichte. In den letzten Wochen lagen die Aufrufe der NABU-Infoseiten zu Wespen ebenso wie die Zahl der Google-Suchanfragen auf sehr hohem Niveau. Beides signalisiert, dass „draußen“ reichlich Wespen vorkommen, sonst wäre das Interesse nicht da. Die zweite Insektensommer-Etappe wird zeigen, ob die Wespenvorkommen nur Normalstand erreichen oder ob es sogar ein außergewöhnliches Wespenjahr ist.
Wie geht es unseren Schmetterlingen?
Viele Schmetterlingsarten haben bisher ein sehr gutes Jahr. Sie sind ordentlich über den Winter gekommen und im Frühjahr fanden die Raupen genug zu fressen. Bei der Zählung zu Sommerbeginn gab es daher für Arten wie Tagpfauenauge oder Admiral Rekordwerte. Ganz besonders groß kam der Kleine Fuchs raus, zum ersten Mal war er die am häufigsten gesehene Schmetterlingsart. Daten des niederländischen Faltermonitorings zeigen, dass die Bestände des Kleinen Fuchses genau während der Insektensommerzählung ihren Höhepunkt hatten. Das dürfte auch in weiten Teilen Deutschlands so gewesen sein.
Sonderkonjunkturen haben dieses Jahr Taubenschwänzchen und Distelfalter. Beide sind Wanderfalter, die im Frühjahr aus dem Süden zu uns einfliegen. Dabei war der Distelfalter-Einflug drei- bis viermal so stark wie in Normaljahren, wenn auch geringer als der tolle Rekordeinflug 2019. Beim Taubenschwänzchen war der Einflug unauffällig. Es überwintern aber immer mehr der kolibrigleichen Schwirrflieger in Süddeutschland und deshalb war die Frühjahrsgeneration so stark wie noch nie.
Inzwischen haben die Frühjahrs-Taubenschwänzchen bereits Nachwuchs, sodass auch bei der Augustzählung viele Beobachtungen zu erwarten sind. Grundsätzlich sind im August noch mehr Schmetterlinge unterwegs als im Juni. Ob sich die guten Zahlen aber tatsächlich fortschreiben, wird erst die Zählung zeigen. Die Sommergeneration vieler Falter ist sehr früh geschlüpft, sodass jetzt im August vielleicht bei manchen der Höhepunkt schon überschritten ist. Ein zweiter Unsicherheitsfaktor ist die Trockenheit, die für die Raupen zu Nahrungsengpässen geführt haben könnte.
Wie wirkt sich die Dürre aus?
Wie sehr sich Trockenheit und Hitze in den Insektenzahlen niederschlagen, ist eine der spannenden Fragen des diesjährigen Insektensommers. Im Vorfeld der Zählung lässt sich darüber nur spekulieren. Grundsätzlich nutzen hohe Temperaturen vielen Insektenarten, zum Beispiel geschieht die Entwicklung vom Ei bis zum fertigen Insekt meist schneller. Zu heiß darf es aber auch nicht werden. Die Wohlfühltemperaturen sind von Art zu Art verschieden, den pelzigen Hummeln etwa wird es schnell zu warm. Auch Wespen und Hornissen müssen die Temperatur ihrer Nester regulieren, damit der Nachwuchs nicht umkommt. Mit schnellem Flügelschlag arbeiten dann einige Tiere als lebende Ventilatoren.
Ebenso wichtig ist die Wasserversorgung. Zum einen benötigen die Insekten selbst Feuchtigkeit. Zum anderen schädigt Wassermangel die Nahrungspflanzen, die Blütezeit verkürzt sich, das Wachstum stockt oder Pflanzen verdorren komplett. Wenn die Larven von Schmetterlingen, Käfern oder Blattwespen nichts zu knabbern haben, kommt es zu dramatischen Bestandseinbrüchen. Je nach Fortpflanzungsrhythmus wird sich das noch nicht jetzt zeigen, sondern erst bei der Frühjahrsgeneration 2023.
Was erfahren wir über Klimakrise und Insektensterben?
Auch wenn der Insektensommer bereits im fünften Jahr läuft, lässt sich daraus noch nichts über die generelle Entwicklung der Insektenbestände ablesen. Dazu muss die Zeitreihe viel länger werden; die natürlichen Schwankungen in Insektenpopulationen sind enorm und die Bewegungen gehen oft über viele Jahre. Hinzu kommt, dass eine Aktion wie der Insektensommer vor allem Aussagen über auffällige, eher häufige und leicht identifizierbare Arten liefert.
Ein schönes Beispiel ist der Kleine Fuchs. Dessen Beobachtungen sind seit Jahren stark rückläufig und nun fliegt er 2022 wie Phoenix aus der Asche an die Spitze der gemeldeten Falter. Was nicht zwingend heißen muss, dass sich der Kleine Fuchs dauerhaft erholt hat. Zuverlässig zeigen das erst Reihen über mehrere Jahrzehnte.
Ganz ähnlich verhält es sich mit der Klimakrise. Auch hier passieren Dinge nicht von heute auf morgen. Dank rascher Generationenfolge und hoher Mobilität zeigen sich Änderungen bei den Insekten aber vergleichsweise früh. Außerdem wissen wir aus vielen weiteren Daten, welche Arten in Deutschland zu erwarten sind, beziehungsweise in welchen Regionen. Und da zeigen sich eine ganze Reihe Arten neu oder in weiterer Ausbreitung. Darunter sind attraktive, leicht erkennbare Insekten wie die Borstige Dolchwespe und die Heuschrecken-Sandwespe, die Italienische Schönschrecke und der Segelfalter. Der Klimawandel ist also schon heute erlebbar.
Mithilfe des NABU-Insektentrainers lassen sich die einige häufige Krabbeltiere ganz einfach erkennen und unterscheiden. Die gemeinsame Aktion von NABU und Landesbund für Vogelschutz ist einzigartig beim Insektenzählen. Die Daten der Zählaktion werden in Zusammenarbeit mit der Beobachtungsplattform naturgucker.de erfasst, die Ergebnisse werden vom NABU ausgewertet und live hier veröffentlicht:
Hummeln und anderen Insekten eine naturnahe Umgebung schaffen
Wer übrigens Hummeln während ihrer Arbeitszeit helfen will, sollte seinen Garten oder auch seinen Balkon möglichst naturnah und blütenreich gestalten. Für ein gutes Angebot an Pollen- und Nektarquellen kann jeder etwas tun. Hummeln nehmen auch gerne menschengemachte Nistkästen an. Solche Kästen lassen sich recht einfach selbst basteln, man kann sie aber auch im Fachhandel kaufen.
Beobachtungstipps
Ob Städtereise, Wandertour oder Badeferien: Auch im Urlaub müssen Naturfreund*innen nicht auf den Insektensommer verzichten. Insekten gibt es überall und eine Stunde Zeit für die Beobachtung von Schmetterlingen, Käfern oder Hummeln lässt sich immer einplanen. Mehr →