Kümmern wir uns gemeinsam darum, die faszinierende Vielfalt in unseren letzten lebendigen Wäldern zu bewahren.
Jetzt Informieren!Förderung von Energie aus Waldholz durch die EU beenden
Offener Brief an die Bundesregierung
Update vom 25. August 2022 – Die Bundesregierung hat auf unseren offenen Brief geantwortet. Wir freuen uns, dass die zuständigen Ministerien verstanden haben, dass die Holzverbrennung sowohl Deutschlands Biodiversitätsziele als auch die klimapolitischen Ziele gefährdet. Denn Holz für Energie zu verbrennen reduziert die Kohlenstoffsenke Wald und erhöht gleichzeitig die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre.
Wir begrüßen, dass sich die Bundesregierung für den Ausschluss der Förderung einer energetischen Nutzung von Primärholz einsetzt. Dies ist eine unserer zentralen Forderungen zur Revision der EU Erneuerbare Energien Richtlinie (RED).
Nun muss die Regierung Taten folgen lassen und im anstehenden Trialog-Prozess der EU auf einen Ausschluss der Holzverbrennung von der Förderung drängen. Ebenso muss Deutschland mit gutem Beispiel voran gehen und nationale Förderungsmechanismen der Holzverbrennung beenden.
21. Juni 2022 – Mit einem offenen Brief fordert der NABU gemeinsam mit Biofuelwatch und Robin Wood die Bundesregierung auf, sich gegen die EU-Förderung von Energie aus Waldholz einzusetzen. Hintergrund sind mehrere Treffen in den kommenden Tagen, bei der Politiker*innen über die Energiezukunft der EU beraten.
Vor knapp drei Wochen starteten die drei Verbände einen gemeinsamen Aufruf an Bundeskanzler Scholz sowie an die Minister*innen für Wirtschaft, für Umwelt und für Landwirtschaft, den bereits über 18.000 Menschen unterschrieben haben. Nun wenden sich NABU, Biofuelwatch und Robin Wood mit einem offenen Brief an die Adressat*innen. Anlass sind zwei europäische Treffen, die voraussichtlich das Schicksal unserer Wälder für die kommenden Jahre prägen werden: das Zusammenkommen der europäischen Staats- und Regierungschefs am 23./24. Juni und der Energieminister*innen am 27. Juni. Bei diesen werden wichtige Weichen für die Energiezukunft der EU gestellt. Insbesondere hinsichtlich der Überarbeitung der Richtlinie über erneuerbare Energien (RED II) stehen wichtige Entscheidungen bevor.
Holz setzt beim Verbrennen mehr CO₂ frei als Kohle
In ihrer derzeitigen Form fördert die RED aktiv die Verbrennung von Waldholz als Energiequelle, obwohl Holz beim Verbrennungsprozess mehr CO₂ freisetzt als Kohle. Einige Mitgliedstaaten wollen diese Praxis fortsetzen und sogar weiter ausbauen. Unter der verstärkten Holznachfrage leiden die Wälder in immer größeren Teilen von Europa. Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat Mitte Mai beschlossen, dass primäre Holzbiomasse – mit wenigen Ausnahmen – weder subventioniert noch auf das EU-Ziel für erneuerbare Energien angerechnet werden sollte. Dieses Votum ist der erste Schritt zu einer wissenschaftskompatiblen Behandlung von Holzbiomasse.
Der gemeinsame offene Brief fordert die deutsche Bundesregierung auf, dass der Rat diesem Beispiel folgt. Außerdem muss Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen und die Energieerzeugung aus Primärholz nicht weiter fördern, sondern jetzt beenden.
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Nach dem Kohleausstieg setzen einige Kraftwerksbetreiber auf die Verbrennung von Holzbiomasse. Diese Pläne erzeugen zusätzlich Druck auf die Wälder – auf Kosten von Klima und Artenvielfalt. Noch besteht die Chance, diese Fehlentwicklung aufzuhalten. Mehr →
Der Ausstieg aus der Kohle ist beschlossene Sache und so schauen sich die großen deutschen Stromerzeuger nach Alternativen um. Bevor Kraftwerke ganz eingemottet werden, scheint es manchen naheliegend, statt Kohle künftig einfach Holz zu verbrennen. Mehr →