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Jetzt NABU-Mitglied werden!Energiekrise durch Ukraine-Krieg
Natur- und Klimaschutz mitdenken
04. März 2022 - Angesichts der Diskussion um die Versorgunssicherheit in Deutschland warnt der NABU vor einem Rückgriff auf Lösungen aus der Vergangenheit, wie Kohle- oder Atomenergie. Stattdessen sollten neue Wege zur Sicherung der Energieversorgung gegangen werden.
„Putins Angriff auf die Ukraine verurteilen wir scharf. Bundestag und Bundesregierung reagieren mit beachtlichem Handlungswillen. Das ist beeindruckend und richtig. Die große Herausforderung, Versorgungssicherheit künftig auch ohne russische Energieimporte zu gewährleisten, lässt sich nicht mit Rezepten aus der Vergangenheit lösen. Echte Unabhängigkeit schaffen nur naturverträgliche erneuerbare Energien - Wind und Sonne gehören schließlich niemandem. Außerdem sollten Staat, Wirtschaft und Bevölkerung Anstrengungen unternehmen den Energieverbrauch deutlich zu senken."
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger
Als ein Lösungsweg könnten beispielsweise intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen durch gute Planung und Gestaltung mit Photovoltaik extensiviert und ökologisch aufgewertet werden. Mit den richtigen Abständen zwischen den Modulen, einer angepassten Aussaat von regionalen Blühpflanzen und einer angepassten Mahd können so neue Lebensräume für Insekten, Kleinsäuger und Vögel geschaffen werden.
Ein anderer Hebel ist die energetische Sanierung von Gebäuden und der Austausch alter Heizungsanlagen. Hierfür braucht es umfassende Maßnahmen im Gebäudesektor – deutlich höhere Energieeffizienzstandards im Neubau, die Definition von Mindest-Energieeffizienzstandards im Bestand und vor allem die Förderung von effizienten Wärmepumpen. Ziel muss der Ausstieg aus dem fossilen Heizen sein.
Potenzial sieht der NABU auch im Verkehrssektor. Dazu gehören ambitionierte CO2-Grenzwerte für neue Pkw und ein beschleunigter Umstieg auf Elektromobilität. Auch das Tempolimit sollte angesichts der veränderten Energiekulisse neu diskutiert werden. Nach Berechnungen des Umweltbundesamts lassen sich mit einem Tempolimit von 120 Stundenkilometer auf Autobahnen rund 2,9 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Geringere Geschwindigkeiten bedeuten zudem einen geringeren Kraftstoffverbrauch. Ein generelles Tempolimit würde somit unmittelbar dazu beitragen, die Abhängigkeit von Ölimporten aus dem Ausland zu reduzieren.
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