Streng geschützte Zwergschwäne aus NABU-Projekt geschossen

Jagd in der EU ist verboten

22. Dezember 2021 – Unbekannte Jäger*innen haben am Wochenende zwei Zwergschwäne in Niedersachsen geschossen. Die Tiere wurden erst in der vergangenen Woche im Rahmen eines NABU-Projektes mit Sendern ausgestattet, um herauszufinden, warum der Bestand dieser Art massiv zurückgeht.

Im Zuge des Projektes „Zwergschwan: Schutzkonzept für eine bedrohte Zugvogelart in Deutschland“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt besenderten Mitarbeiter*innen des Michael-Otto-Institut im NABU nahe Meppen (Landkreis Emsland) mehrere Zwergschwäne und ließen diese auf offenen Wasserflächen im Naturschutzgebiet Wesuweer Moor frei. Die Wasserflächen sind für die Zwergschwäne, von denen viele auf dem Weg in ihre Überwinterungsgebiete rasten, wichtige Schlafgewässer. Dort sollten die Tiere eigentlich ungestört mit ihren Artgenossen verweilen.

Am darauffolgenden Wochenende zeigten die Senderdaten einiger Zwergschwäne plötzlich auffällige Muster, die auf eine massive Störung im Naturschutzgebiet schließen ließen. Zwei der Sender wurden dann in einem bewohnten Gebiet von Meppen lokalisiert. Zwei Zwergschwäne wurden dort im Beisein der Polizei tot und mit Schussverletzungen, die auf jagdliche Aktivitäten zurückzuführen sind, aufgefunden und in einem Anhänger geborgen.

Das Töten von streng geschützten Arten ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Diese muss mit aller Konsequenz verfolgt werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass durch das illegale Töten der Bestand geschützter Arten zusätzlich unter Druck gerät.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller

Der Zwergschwan ist im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie gelistet, Deutschland trägt für den Schutz dieser Art eine besondere Verantwortung. Zwergschwäne dürfen in der EU nicht bejagt werden. Es werden jedoch immer wieder Verdachtsfälle bekannt, dass Zwergschwäne Opfer von illegalen Abschüssen werden. Der aktuelle Vorfall wurde bei der Polizei zur Anzeige gebracht.

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