Ein vierblättriges Kleeblatt - Foto: Dustin Humes/Unsplash.com
Am globalen Klimastreik am 24. September 2021 in Berlin beteiligten sich etwa 100.000 Demonstrierende. - Foto: NABU/Ben Kriemann
Bundesweit beteiligten sich im September Hunderte an Müllsammelaktionen, wie diese Aktiven beim "Rhine Cleanup" in Neuss am 11. September. - Foto: NABU/Bernd Schaller
30. Dezember 2021 - Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zeit, Bilanz zu ziehen. 2021 stand weiterhin im Zeichen der Corona-Pandemie. Die Flutkatastrophe im Sommer in Teilen Deutschlands mit mindestens 180 Toten und die verheerenden Waldbrände in Südeuropa erschütterten uns. Es war aber auch ein Superwahljahr: Neben der Bundestagswahl fanden fünf Landtagswahlen statt. In den Wahlprogrammen zeigte sich deutlich, dass die Themen Natur, Umwelt und Klima nicht mehr wegzudenken sind. Zum Klimastreik am 26. September gingen mehr als 600.000 Menschen bundesweit auf die Straßen, um den Druck auf die Politiker*innen zu erhöhen. Der NABU war in 28 Städten mit eigenen Blöcken und Gruppen vertreten.
Im November dann legten die Ampel-Koalitionär*innen den Koalitionsvertrag mit einigen positiven Aspekten vor: Der Kohleausstieg soll idealerweise bereits 2030 vollzogen werden, die neue Regierung werde die biologische Vielfalt schützen und Artenvielfalt sei eine Menschheitsaufgabe. Das Wort „Klima“ kommt fast 200-mal im Koalitionsvertrag vor, der menschengemachte Klimawandel sei eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, heißt es darin. Eine ausführliche Analyse zum Koalitionsvertrag aus NABU-Sicht lesen Sie hier.
Das Rotkehlchen ist der Vogel des Jahres 2021 - Foto: Winfried Rusch
Und auch in anderen Bereichen gibt es einige gute Nachrichten. An zahlreichen NABU-Aktionen beteiligten sich mehr Menschen als noch in den Vorjahren, beispielsweise bei der vergangenen Stunde der Wintervögel, beim Insektensommer und bei den Wahlen zum Vogel des Jahres. Erstmals rief der NABU die Bevölkerung auf, den Vogel des Jahres 2021 zu wählen. Hunderttausende beteiligten sich zum 50. Jubiläum der Aktion, mit großem Abstand gewann im März das Rotkehlchen. Sein Nachfolger wird der Wiedehopf.
Der NABU wurde mit einigen Projekten in diesem Jahr auch vor Ort aktiv und stattete beispielsweise einige Dutzend Regenpfeifer an der Nordsee mit GPS-Rucksäcken aus, um herauszufinden, warum jedes Jahr weniger von ihnen aus den Überwinterungsgebieten zurückkehren.
Auf internationaler Ebene gibt es ebenfalls einige gute Nachrichten: Neun internationale Partner, darunter auch der NABU, haben auf insgesamt 4.092 Hektar Fläche degradiertes Moor wiedervernässt – ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz. Die Schneeleoparden-Population in Nordpakistan ist stabil, ein Ende des Leimruten-Fangs in der EU wurde erreicht und das Mittelmeer erhält bald eine Umweltzone. Und in der Abschlusserklärung der UN-Weltklimakonferenz COP26 wurde erstmalig ein Ausstieg aus der Kohle genannt, wobei die ursprüngliche Formulierung abgeschwächt wurde.
Dies sind nur einige Beispiele, was 2021 erreicht worden ist. Klar ist aber auch, dass die Arbeit für Natur- und Umweltschutz 2022 auf sämtlichen Ebenen weitergehen muss.
Während Meisen, Kleiber oder Eichelhäher angesichts der vergleichsweise milden Witterung lieber im Wald bleiben, werden bei der aktuellen „Stunde der Wintervögel“ Haussperlinge und Rotkehlchen deutlich häufiger gezählt. Auch Ringeltauben lassen sich vermehrt blicken, ihre Bestände nehmen zu. Mehr →
Der NABU hat zehn Landwirt*innen aus sechs Bundesländern für die vorbildliche Umstellung ihres landwirtschaftlichen Betriebs auf Ökolandbau mit dem Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ ausgezeichnet. Mehr →
Das Rotkehlchen ist der erste öffentlich gewählte Vogel des Jahres. Es hat mit 59.267 Stimmen vor Rauchschwalbe und Kiebitz das Rennen um den Titel gemacht. Insgesamt über 455.000 Menschen beteiligten sich an der Wahl. Das Rotkehlchen trägt nun zum zweiten Mal den Titel. Mehr →
Der französische Staatsrat erklärte den Leimruten-Fang mit sofortiger Wirkung für illegal. Damit ist die traditionelle Fangmethode nun in allen europäischen Ländern verboten – ein großer Erfolg für den europäischen Vogelschutz. Mehr →
Seit zehn Jahren kämpft der NABU mit dem Projekt „Meere ohne Plastik“ gegen die zunehmende Müllflut in Nord- und Ostsee. Mit einer Aktionswoche vom 5. bis 11. Mai feiert der NABU das Jubiläum und ruft dazu auf, mehr für müllfreie Meere zu tun. Mehr →
Im Thüringer Schiefergebirge liegt das Schafbachtal, eine vielfältige Landschaft aus Wäldern, Wiesen und Ackerland.
Seit dem Frühjahr 2020 baut die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe ein 40 Hektar großes Schutzgebiet für Wildkatze und Sperlingkauz.
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Landwirtschaft ist systemrelevant - für die Produktion unserer täglichen Lebensmittel und die Biodiversität in der Agrarlandschaft. Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) gibt in ihrem Bericht Empfehlungen für eine naturverträgliche, sozial gerechte und ökonomisch tragfähige Landwirtschaft. Mehr →
Auch in diesem Jahr wurden am Steinhuder Meer Europäische Sumpfschildkröten ausgewildert. Seit 2014 wurden 377 Tiere in ihre neue Heimat entlassen. Mehr →
Wir danken allen Mitstreikenden, die deutschlandweit in 28 Städten mit uns auf die Straße gegangen sind. Noch nie haben so viele Menschen auf einmal das Wort für den Arten- und Klimaschutz ergriffen. Mehr →
Dank der Baltistan Wildlife Conservation and Development Organization sind die Mensch-Wildtier-Konflikte in Baltistan zurückgegangen: Über 90 Schneeleoparden leben in der Region. Der NABU-Schneeleoparden-Preis 2021 geht an die Mitglieder des Vereins. Hochverdient! Mehr →
Der Pfullinger Stadtwald ist über die Landesgrenzen hinaus ein Leuchtturm in Sachen naturnahe Waldbewirtschaftung. Zu verdanken ist das dem besonderen Engagement von Revierleiter Bernd Mair. Dafür erhielt er jetzt die NABU-Waldmedaille. Mehr →
Schwefelmissionen von Schiffen tragen maßgeblich zur Luftverschmutzung im Mittelmeerraum bei. Der NABU hat mit einem Bündnis aus Umweltorganisationen ein Abkommen erreicht: Das Mittelmeer wird als Emissionskontrollgebiet für Schwefelemissionen (MedECA) ausgewiesen. Mehr →
