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Jetzt NABU-Mitglied werden!Blaupause für eine nachhaltige Landwirtschaft
Zukunftskommission Landwirtschaft beschließt Abschlussbericht
6. Juli 2021 – Heute wurde der Bericht an Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht und veröffentlicht. Jahrzehntelang hat die Bundesregierung eine Agrarpolitik betrieben, die in erster Linie auf Intensivierung in der Landwirtschaft ausgelegt war – mit verheerenden Folgen für die Natur, unser Trinkwasser und zahlreiche Betriebe, die aufgeben mussten. Doch nun gibt es eine Blaupause, wie wir aus dieser Sackgasse herauskommen und die Transformation der Landwirtschaft angehen können: Gestern Abend hat die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL), bestehend aus 31 Interessenvertreter*innen aus Landwirtschaft, Natur-, Umwelt-, Verbraucher und Tierschutz sowie Wissenschaft und Wirtschaft, nach rund zehnmonatigen Beratungen ihren Abschlussbericht beschlossen.
Das hochrangig besetzte Gremium, in welches auch NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger berufen wurde, hat eine Reihe von bahnbrechenden Einigungen erzielt, die das Fundament für eine naturverträgliche, sozial gerechte und ökonomisch tragfähige Landwirtschaft sein kann – wenn die nächste Bundesregierung handelt.
Die Empfehlungen beinhalten unter anderem folgende Eckpunkte:
- Eine für alle landwirtschaftlichen Betriebe finanziell attraktive Honorierung von Gemeinwohlleistungen, sodass beispielsweise der Schutz der Biodiversität ein ökonomisch tragfähiger Betriebszweig wird.
- Ein angestrebter Mindestflächenanteil an Landschaftsstrukturelementen, Saumstrukturen und nichtproduktiven Flächen in der Offenlandschaft zum Erhalt und zur Wiederherstellung der Biodiversität.
- Die schrittweise und vollständige Ausrichtung der Direktzahlungen der Gemeinsamen Agrarpolitik an gesellschaftlichen Zielen wie zum Beispiel Natur-, Umwelt- und Klimaschutz.
- Die Stärkung von regionalen Kooperationen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz bei der Umsetzung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen.
„Die Bundesregierung hat die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) aufgefordert, Lösungen für die vielen Probleme der Landwirtschaft zu finden. Genau das haben wir in der ZKL gemacht und dabei auch die heißen Eisen angefasst. Öffentliche Gelder sollen Landwirt*innen künftig für konkrete Leistungen in Klima- und Naturschutz angemessen entlohnen – etwa für die Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes, die Wiedervernässung von Mooren oder die Anlage von unbewirtschafteten Flächen für den Schutz der Artenvielfalt. Mit dem Abschlussbericht liegt jetzt ein richtig guter Fahrplan vor, die Landwirtschaft nachhaltig und zukunftsfähig aufzustellen. Die Politik muss das jetzt umsetzen.“
NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger, Mitglied der Kommission
Die Bundesregierung hatte die Zukunftskommission Landwirtschaft im Juli 2020 mit dem Auftrag ins Leben gerufen, „Empfehlungen und Vorschläge zu erarbeiten, um eine nachhaltige, das heißt ökologisch und ökonomisch tragfähige sowie sozial verträgliche Landwirtschaft in Deutschland auch in Zukunft zu ermöglichen“. Geleitet wurde die ZKL dabei von einer Vision zur Zukunft des Landwirtschafts- und Ernährungssystems, welche die Vertreter*innen der BUNDjugend und des Bundes der Deutschen Landjugend für die ZKL gemeinsam entwickelt haben. Überraschend einig sind sich alle ZKL-Mitglieder, dass der landwirtschaftliche Sektor dringend einer grundlegenden Transformation bedarf, die unverzüglich beginnen muss.
Bericht zum Download
In ihrem Abschlussbericht empfiehlt die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) der Politik grundlegende Veränderungen. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger hat in der Kommission neun Monate lang mit verhandelt. Mehr →