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Jetzt NABU-Mitglied werden!Lebensraum von Schneeleoparden schrumpft
Mensch-Wildtier-Konflikte: NABU greift drei verletzte Schneeleoparden in vier Monaten auf
23. Oktober 2020 – Die Konflikte zwischen Schneeleoparden und Menschen nehmen zu. Diese Beobachtung meldet der NABU zum Internationalen Tag des Schneeleoparden am 23. Oktober und macht zugleich auf die Bedrohung der seltenen Großkatze aufmerksam. In einem Zeitraum von vier Monaten griff die Gruppa Bars, die Anti-Wilderei-Einheit des NABU, in Kirgistan gleich drei geschwächte und durch Menschen verletzte Schneeleoparden auf. Einer davon war von Schrot geradezu zerlöchert. Die tadschikische Partnerorganisation ANCOT meldete in demselben Zeitraum zehn Fälle. Beide Organisationen stufen diese hohen Zahlen als sehr auffällig ein. In den vergangenen Jahren gab es in den Regionen keine vergleichbare Häufung von Mensch-Wildtier-Konflikten mit Schneeleoparden.
Mittlerweile leben nur noch 4.000 bis 6.400 Schneeleoparden in freier Wildbahn – und ihr Lebensraum schrumpft. Er wird übernutzt, zerschnitten und immer dichter besiedelt, die Zahl der Beutetiere nimmt ab. Hinzu kommt der Klimawandel, von dem nach Einschätzungen des Weltklimarates die asiatischen Gebirge zu den am stärksten betroffenen Regionen der Erde zählen. Das führt dazu, dass Schneeleoparden immer häufiger in menschliche Siedlungen eindringen, wo Schafe oder Ziegen eine leichte Beute darstellen. Präventiv- oder Vergeltungsangriffe durch Hirten, für die ihre Haustiere oft die Existenzgrundlage darstellen, können schwerwiegende Folgen haben.
„Mittlerweile leben nur noch 4.000 bis 6.400 Schneeleoparden in freier Wildbahn - und ihr Lebensraum schrumpft. Er wird übernutzt, zerschnitten und immer dichter besiedelt, die Zahl der Beutetiere nimmt ab.“
Katja Kaupisch, NABU-Referentin für Weide- und Wildtiermanagement
Die gehäuften Fälle der gemeldeten und sichergestellten Schneeleoparden sind jedoch auch Ausdruck eines gestiegenen Bewusstseins für die Tiere. Neben Umweltbildung und der Anti-Wilderei-Einheit unterhält der NABU in Kirgistan ein Reha-Zentrum für verletzte Tiere, in dem auch zwei der in diesem Jahr aufgegriffenen Schneeleoparden untergebracht sind. Um den Tieren, die aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder ausgewildert werden können, in Zukunft mehr Platz bieten zu können, ist im kommenden Jahr der Bau eines neuen Rehabilitations- und Umweltbildungszentrums im Tschüi-Gebiet im Norden des Landes geplant.
Sein Engagement für den Schutz von Schneeleoparden hat der NABU mittlerweile auch auf Tadschikistan, Pakistan und Nepal ausgeweitet, wo der Verband mit Partnerorganisationen gemeindebasiert arbeitet und zum Beispiel durch einbruchsichere Ställe für Haustierherden und einem Versicherungssystem daran arbeitet, Mensch-Tier-Konflikten vorzubeugen und das Image des Schneeleoparden zu verbessern.
Auch auf politischer Ebene macht sich der NABU für den Schutz von Schneeleoparden stark. So kamen 2013 auf Initiative des NABU erstmals alle zwölf Länder zusammen, in denen der Schneeleopard beheimatet ist, um über den Erhalt der Art zu beraten. Die Verbreitungsstaaten verabschiedeten ein Schutzprogramm mit dem Ziel, die 20 wichtigsten Gebiete für den Schneeleoparden unter Schutz zu stellen. Der Tag dieser Verabschiedung, der 23. Oktober, wird seither weltweit als „Internationaler Tag des Schneeleoparden“ gefeiert.
Wer den NABU bei der Rettung der Schneeleoparden unterstützen will, kann hier eine Patenschaft abschließen – zugleich eine attraktive Geschenkidee für Weihnachten.
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Die Anti-Wilderei-Einheit des NABU, die „Gruppa Bars“, hat in Kirgisistan einen schwer verletzten Schneeleoparden aufgegriffen: Es befanden sich mehr als 70 Schrotkugeln im Kopf des Tieres. Ein weiterer stark geschwächter Schneeleopard wurde am Tag darauf entdeckt. Mehr →