Die Seeschifffahrtsbranche endlich in die Pflicht nehmen!

Abgeordnete können neue Ära der Schifffahrt einläuten

14. September 2020 – Die Seeschifffahrt hat einen erheblichen Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen, Tendenz steigend, denn der Schiffsverkehr nimmt weiter zu. Strengere und verpflichtende Klimaschutzvorgaben sind dringend nötig, bisher wurde die Branche nicht in die Pflicht genommen.

Wir appellieren deshalb vor der für diese Woche angesetzten Abstimmung des Europäischen Parlaments über Klimaschutzmaßnahmen in der Seeschifffahrt eindringlich, den Sektor endlich zu mehr Klimaschutz zu verpflichten. Ein erster Schritt wurde bereits im Juli getan, der federführende Umweltausschuss hatte wegweisenden Auflagen zugestimmt, die nun als Teil der Verordnung über die Überwachung, Berichterstattung und Überprüfung von Schiffsemissionen (MRV) auf den Weg gebracht werden könnten. Teil des Pakets sind unter anderem die Ausweitung des europäischen Emissionshandelssystems auf die Schifffahrt, die Pflicht zur Abnahme von Landstrom während der Liegezeit in Häfen sowie eine Effizienzsteigerung der Schiffe um 40 Prozent bis zum Jahr 2030.

Klimaschutzbemühungen der Branche mangelhaft

Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments müssen die Chance nutzen, eine neue Ära der Schifffahrt einzuläuten. Da es bisher an gesetzlichen Auflagen fehlt, sind die bisherigen Bemühungen der Branche in Sachen Klimaschutz mangelhaft. Dabei muss die Seeschifffahrt bis zum Jahr 2050 komplett emissionsfrei unterwegs sein. Bei der Entwicklung entsprechender Antriebe wie der Brennstoffzelle sowie erhebliche Effizienzsteigerungen bei Schiffsdesign und Schiffsbetrieb hinkt die Branche allen anderen Verkehrsträgern um mindestens ein Jahrzehnt hinterher. Besonders herausfordernd wird dabei die Umrüstung der Bestandsflotte werden, da hier das Gros der Emissionen anfällt. Es ist deshalb sinnvoll, dass der Gesetzgeber nun einen entsprechenden Orientierungsrahmen schafft, um gezielt Investitionen in alternative Antriebe zu lenken.

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