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Jetzt NABU-Mitglied werden!Bleischrot-Verbot in Feuchtgebieten beschlossen
Europaparlament stimmt für Gesundheits- und Naturschutz
26. November 2020 - Das Europäische Parlament hat gestern dem Verbot von giftiger Bleischrotmunition in Feuchtgebieten zugestimmt. „Es ist ein Sieg der Vernunft. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben sich nicht von den verdrehten und fehlgedeuteten Argumenten der Jagd- und Munitionslobby verwirren lassen. Das ist ein Sieg für Mensch, Natur und Umwelt. Blei ist Gift“, erklärt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.
Längst ist bleifreie Munition erhältlich, die der bleihaltigen in nichts nachsteht. Nach der heutigen Entscheidung müssen die Mitgliedstaaten der EU und allen voran Bund und Länder in Deutschland das Verbot nun zügig umsetzen, um der Umwelt zu helfen.
3. September 2020 - Heute wurde das EU-weite Verbot von Bleischrot in Feuchtgebieten im EU-Ministerrat beschlossen. Nach langem Hin und Her hat auch Deutschland seine Zustimmung dazu gegeben. Für den NABU ein längst überfälliger Schritt: „Endlich wird der Einstieg in den Ausstieg bei der Verwendung vom Umweltgift Blei in der Jagd begonnen. Ein generelles Bleiverbot in Jagdmunition muss nun folgen. Die jetzt diskutierte Änderung des Jagdgesetzes sollte das Bundeslandwirtschaftsministerium nutzen,“ kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger den heutigen Beschluss.
Nach jahrelangen Verhandlungen und einer Reihe von Abschwächungen und Übergangsfristen, die unter anderem Deutschland durchgesetzt hatte, wurde heute im Chemikalien-Ausschuss der EU über einen Vorschlag der Europäischen Kommission abgestimmt, der ein Verbot von bleihaltiger Schrotmunition in Feuchtgebieten vorsieht. Ohne Einigung mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium hätte sich das federführende Umweltministerium in Brüssel enthalten müssen. Hiermit wäre die erforderliche Mehrheit für das Verbot wohl nicht zustande gekommen und die Blamage für die amtierende deutsche Ratspräsidentschaft perfekt gewesen.
In den letzten Wochen hatte der NABU gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sowie Umweltverbänden aus ganz Europa Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner zum Einlenken im Sinne des Natur- und Umweltschutzes aufgerufen. Das Europa-Parlament muss dem Verbot noch zustimmen; durch die klare Position der EU-Abgeordneten beim Thema Blei gilt dieser Schritt jedoch als Formalie.
26. August 2020 – In einem offenen Brief an die Bundesministerinnen für Umwelt, Svenja Schulze, und Landwirtschaft, Julia Klöckner, fordert der NABU gemeinsam mit weiteren 30 Umwelt- und Naturschutzverbänden, dass die deutsche Bundesregierung einem EU-weiten Verbot von bleihaltiger Schrotmunition zustimmt.
„Die Jagd mit bleihaltiger Munition hat dramatische Auswirkungen auf die Natur. Mehr als eine Million Wasservögel sterben jährlich in der EU an den direkten Folgen einer Bleivergiftung, giftiges Blei landet tonnenweise in der Umwelt und gefährdet die menschliche Gesundheit“, so die Unterzeichner*innen.
Durch die sogenannte REACH-Verordnung (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) können Chemikalien in der EU in der Verwendung beschränkt werden. Am 3. September 2020 stimmen die EU-Mitgliedsstaaten im REACH-Regelungsausschuss über ein Verbot von bleihaltiger Schrotmunition in Feuchtgebieten ab. Diese Abstimmung war zuletzt für den 15. Juli terminiert, wurde dann aber verschoben.
Nun verlangen die Verbände „dass die Bundesregierung ihre Verantwortung für den Natur-, Umwelt- und Gesundheitsschutz wahrnimmt. Eine Ablehnung dieser längst überfälligen Regelung wäre eine herbe Enttäuschung während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.“
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Derzeit steht ein EU-weites Verbot von Bleischrot in Feuchtgebieten zur Abstimmung. Doch Landwirtschaftsministerin Klöckner blockiert mit unhaltbaren Argumenten, wie dieser Beitrag aufzeigt. mehr →
Bleimunition hat den absolut unnötigen Nebeneffekt, dass Millionen von Tieren qualvoll an Bleivergiftung sterben, die Umwelt vergiftet wird und letztendlich Blei auf unseren Tellern landet. mehr →
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