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Mehr Informationen zur Patenschaft!Deutschland übernimmt HELCOM-Präsidentschaft
Gemeinsame Verantwortung für die Zukunft der Ostsee
02. Juli 2020 - Deutschland hat am 1. Juli 2020 die zweijährige Präsidentschaft der Helsinki-Kommission (HELCOM) angetreten. Vom Vorsitz bei diesem Regionalabkommen, der reihum von den Ostseeanrainern wahrgenommen wird, verspricht sich der NABU Fortschritte, neue Impulse und eine gute Zusammenarbeit der Anrainerstaaten zum Schutz der Ostsee und ihrer Biodiversität.
Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Vision des ersten HELCOM-Ostseeaktionsplans, einen guten Umweltzustand im Ostseeraum bis 2021 zu erreichen, nicht erreicht wird. Zu viele Arten und Lebensräume sind in keinem guten Zustand, zu hoch sind die Belastungen durch menschliche Aktivitäten auf die empfindliche Meeresumwelt der Ostsee.
Deutschland hat mit der HELCOM-Präsidentschaft die Chance und die Verantwortung, die Weichen für einen wirksamen Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ostsee zu stellen. Dieser Verantwortung müssen die Bundesregierung und die Küstenländer jetzt gerecht werden. Damit dies gelingt und der tatsächliche Umweltzustand nicht noch einmal hinter vereinbarten Zielsetzungen zurückbleibt, muss sofort in vielen Bereichen nachgebessert werden.
Schutzgebietsnetzwerk
Es existiert immer noch kein ökologisch kohärentes Netzwerk von HELCOM-Schutzgebieten. Dies muss endlich erreicht und das Ziel der EU-Biodiversitätsstrategie, 30 Prozent der Meere bis 2030 unter Schutz zu stellen, umgesetzt werden. Die Meeresschutzgebiete in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns müssen als sogenannte „HELCOM-MPAs“ gemeldet werden.
Nutzungsfreie Gebiete
Meeresschutzgebiete brauchen ein individuelles Schutzgebietsmanagement, dessen Effektivität regelmäßig anhand festgelegter Kriterien und Methoden bewertet wird. Damit Meeresschutzgebiete ihre Schutzziele erfüllen und echte Rückzugsräume für bedrohte Arten sein können, braucht es Zonierungskonzepte mit 50 Prozent nutzungsfreier Fläche.
Vogelzuglinien von Windenergieanlagen freihalten
Klima- und Biodiversitätsschutz sind zwei Seiten einer Medaille. Es bedarf einer marinen Raumordnung, die einen naturverträglichen Ausbau erneuerbaren Energien im Ostseeraum vorgibt. Hierbei gilt es auch die HELCOM-Empfehlung zum Schutz wichtiger Vogellebensräume und Zugrouten umzusetzen.
Schweinswal-Beifänge verhindern
Die Schweinswalpopulation der zentralen Ostsee steht mit ca. 500 Tieren kurz vor dem Aussterben. Um dies zu verhindern muss Deutschland sich stärker dafür engagieren, den fischereilichen Beifang zu verhindern , indem die Stellnetzfischerei aus wichtigen Lebensräumen der Tiere ausgeschlossen wird. Gleichzeitig muss endlich ein koordiniertes Beifangmonitoring etabliert werden, wie es von der EU gefordert ist. Hierbei muss zwingend der Fischereiaufwand kleiner Fischereifahrzeuge <12 Meter berücksichtigt werden, da sie in der Ostsee den wesentlichen Teil der Flotte ausmachen.
Das Projekt MEROH
Das MEROH-Projekt ist ein durch das Bundesamt für Naturschutz gefördertes Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, in dessen Rahmen der NABU die Schutzmaßnahmen von HELCOM begleitet und bewertet. Der NABU entwickelt gemeinsam mit seinem Dachverband BirdLife International Stellungnahmen und bringt sich als Beobachter in unterschiedliche Fachgruppen ein, um dazu beizutragen, dass die nötigen Maßnahmen zum Schutz der Ostsee ergriffen werden.
Der Ostsee geht es schlecht, das bestätigt der neue HELCOM-Bericht. Schutzmaßnahmen, die Arten und Lebensräumen helfen würden, werden bisher nicht konsequent umgesetzt. Die Anrainer, allen voran Deutschland, müssen endlich ernst machen. Mehr →
Überfischung, Verschmutzung und Verbauung von Flüssen rotteten ihn Ende des 19. Jahrhunderts aus. Nun soll der Baltische Stör wieder im Odereinzugsgebiet heimisch werden. Dazu wurden 15.000 eigens dafür aufgezogene Jungtiere des Urzeitfisches in die Oder entlassen. Mehr →