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Jetzt NABU-Mitglied werden!Blaue Holzbiene brummt nach Norden
Großes Interesse am Insektensommer
16. Juni 2020 - Von der Ameise bis zum Zitronenfalter, Insekten sind systemrelevant. Insgesamt haben 8.300 Naturfreund*innen zehn Tage lang Sechsbeiner gezählt. Das freut uns sehr, denn bei der großen Vielfalt an Insekten – allein Deutschland leben rund 33.000 Arten – ist das Entdecken der so unterschiedlich gestalteten Sechsbeiner ein kleines Abenteuer.
Insektensommer-Ergebnisse
Welche Insekten wurden beobachtet? Die Ergebniskarte bietet einen Überblick über die Beobachtungspunkte (also die verschiedenen Insekten an einem Ort), die Arten, die Lebensräume und die Summe der eingegangenen Meldungen. Auch die verschiedenen Meldezeiträume über die Jahre hinweg lassen sich vergleichen. Mehr →
Welcher Krabbler wurde wo wie häufig gemeldet? In der Auswertungstabelle werden die Beobachtungsdaten aufgeschlüsselt. Wir bieten unter anderem einen ausführlichen Überblick über die Top-100-Arten, Meldungen und Bundesländer. Mehr →
Asiatischer Marienkäfer vor Siebenpunkt-Marienkäfer
Die Top Ten sind in den bisher drei Zähljahren fast gleichgeblieben: Auf die Steinhummel folgen Hainschwebfliege, Asiatischer Marienkäfer, Honigbiene, Siebenpunkt, Lederwanze, Ackerhummel, Fliege und Ameise. Nur der Siebenpunkt-Marienkäfer ist ein Neueinsteiger in die Top Ten. Das liegt wahrscheinlich an der erstmals gestellten Entdeckungsfrage: Es sollte herausgefunden werden, ob Siebenpunkt oder Asiatischer Marienkäfer häufiger gesichtet werden. Der vom Menschen zur Blattlausbekämpfung eingeführte Asiatische Marienkäfer liegt mit 2.100 Meldungen klar vorne, der Siebenpunkt wurde knapp 1.500 Mal gesichtet.
Die Blaue Holzbiene fühlt sich jetzt auch im Norden wohl
Die dritte Zählung bestätigt einen Trend: Die Blaue Holzbiene, die ursprünglich nur in Südeuropa und manchen Regionen Süddeutschlands zu finden war, wandert nach und nach gen Norden. Das können wir anhand unserer Daten gut nachvollziehen. Inzwischen ist die Blaue Holzbiene schon auf der Insel Rügen und in Schleswig-Holstein gesichtet worden. Die große Wildbiene steht in Deutschland auf der Vorwarnliste der Roten Arten, breitet sich aber derzeit weiter aus, da sie warme, trockene Bedingungen wie in den beiden vergangenen Jahren braucht. 2018 lag die Blaue Holzbiene auf Platz 46, kletterte 2019 auf Platz 24 und kam bei der jüngsten Zählung sogar auf Platz 22.
Die Blaue Holzbiene ist die größte heimische Wildbienenart. Sie wird oft für eine Hummel gehalten, ist aber nur eine entfernte Cousine. Im Gegensatz zu Hummeln und Honigbienen leben Holzbienen und viele andere Wildbienenarten nicht in Staaten. Für ihre Nester nagen sie lange Gänge in abgestorbenem Holz und hinterlegen Pollen als Nahrung für ihre Larven.
Ob die Blaue Holzbiene sich in diesem Sommer weiter im Norden etabliert oder welcher Marienkäfer verbreiteter ist, wird die nächste Zählung im Hochsommer zeigen. Die zweite Runde vom Insektensommer findet vom 31. Juli bis zum 9. August statt.
mehr zum Insektensommer
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