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Jetzt Informieren!Die Mauersegler kommen zurück
Die Vorhut ist bereits da: Jetzt noch Nisthilfen anbringen
20. April 2020 - Trotz teils schwieriger Wetterbedigungen auf dem Zugweg liegen die Mauersegler auch dieses Jahr einigermaßen im Zeitplan, Haupteinflugschneise ist derzeit der Oberrheingraben. Noch ist es nur die Vorhut der Vorhut, der große Ansturm folgt in den kommenden drei Wochen. Dementsprechend ist jetzt auch noch gute Gelegenheit, den Gebäudebrütern zusätzliche Nistmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
Auch für Rauch- und Mehlschwalben kann man übrigens noch etwas tun, auch wenn dort die Rückkehr aus den Winterquartieren bereits weit fortgeschritten ist. Beide Arten finden leider immer seltener geeignete Nistmöglichkeiten und auch das Nahrungsangebot wird knapp. Tipps zur Hilfe gibt die NABU-Aktion „Schwalbenfreundliches Haus“.
Kurze Brutsaison: Der Rückflug startet schon im Juli
Gerne suchen die Mauersegler zum „Auftanken“ fluginsektenreiche Wasserflächen auf. Von dort stammen dann auch die meisten frühen Nachweise. Mauersegler sind Weitstreckenzieher, die südlich der Sahara überwintern und im Frühling zum Brüten nach Norden ziehen. Nach einer kurzen Brut- und Aufzuchtzeit beginnt dert Wegzug dann bereits ab Mitte Juli, hauptsächlich aber Anfang August. Hauptzugzeit ist bis Ende August. Vereinzelte ziehende Mauersegler aus dem Norden werden noch bis Mitte September, in Ausnahmefällen auch später beobachtet.
Stimme des Mauerseglers anhören
Bei der letztjährigen „Stunde der Gartenvögel“ belegte der Mauersegler mit bundesweit 35.600 gemeldeten Exemplaren den 13. Platz. Leider gehört er zu den besonderen Sorgenkindern der heimischen Vogelwelt. Seit dem Start der Stunde der Gartenvögel vor 16 Jahren sind die Mauersegler-Meldungen pro Garten stark zurückgegangen. Am besten sieht es noch in den Großstädten aus. Unter den Top-5-Arten liegt der Mauersegler unter anderem in Berlin, Köln, Frankfurt am Main, Freiburg, Dresden und Leipzig.
Anhaltender Rückgang
Mit einem Rückgang von jährlich 6,7 Prozent (...) weist der Mauersegler unter den häufigsten 50 Arten der „Stunde der Gartenvögel“ den mit Abstand größten Rückgang auf. Gemäß dem errechneten linearen Rückgang beträgt die verbleibende Population nur noch 42 Prozent des Ausgangsbestandes. Aufgrund der Abweichungen der tatsächlichen Daten vom mittleren Trend erreichen die Zählergebnisse von 2018 immerhin noch 56 Prozent des Wertes von 2006.
Eine Betrachtung (...) pro Bundesland bringt zwei interessante Erkenntnisse: Erstens sind die Zahlen in den vier nördlichen Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hamburg deutlich niedriger als im Rest des Landes. Zweitens weisen die Bestandstrends in der Westhälfte des Landes besonders starke Rückgänge auf, während sie in den neuen Bundesländern durchgehend geringer ausfallen.
Auszug aus „15 Jahre Vogelzählung und Citizen Science im NABU“ (PDF)
Grund für die Rückgänge sind fehlende Nistmöglichkeiten an modernen oder sanierten Gebäuden, ein deutlicher Rückgang von Fluginsekten als Nahrung und die Auswirkungen des Klimawandels auf die komplexen Wanderungen dieser Arten nach Afrika und zurück.
Dem Nistplatzmangel des Mauerseglers könnte man durch sinnvolle Planung von Renovierungsarbeiten und Neubauten sowie durch den Einbau von Nistmöglichkeiten oder das Anbringen von Nisthilfen vergleichsweise einfach abhelfen.
- Eigene Mauersegler-Beobachtung im NABU-Naturgucker melden
- Porträt, Bilder und aktuelle Beobachtungen im NABU-Naturgucker
- Karte der Mauersegler-Meldungen bei www.ornitho.de
- „Schutzmaßnahmen für Mauersegler bei Sanierung und Umbau“ des LBV München (PDF)
Im Gegensatz zu den großen Zugvögeln wie Storch oder Kranich, die aufsteigende Luftmassen für ihren Gleitflug benötigen, sind Mauersegler nicht an die Tageszeit gebunden. Bei gutem Wetter fliegen sie in Höhen von bis zu 3000 Metern, oft in größeren Trupps. Mehr →
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