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Zwischenergebnisse zur Stunde der Wintervögel
Zum Endergebnis
Da flattert was: Obwohl manche Arten angesichts des milden Wetters den Futterstellen fernblieben, wurden bei der diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ mehr als 3,6 Millionen Vögel notiert. Zu verdanken ist das einer Rekordteilnahme von bundesweit 143.000 Vogelfreund*innen. Mehr →
15. Januar 2020 - Hausperling, Kohlmeise, Blaumeise, Feldsperling und Amsel – das sind derzeit die fünf häufigsten Vögel in Deutschlands Gärten, wie die „Stunde der Wintervögel“ am vergangenen Wochenende gezeigt hat.
Der NABU und sein bayerischer Partner LBV freuen sich über die weiter steigende Beteiligung an Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion, die am vergangenen Wochenende bei sehr mildem Winterwetter zum zehnten Mal stattfand. Bis Dienstagabend wurden bereits die Zählergebnisse von 113.000 Teilnehmer*innen aus 77.000 Gärten und Parks erfasst. Mit rund 2,9 Millionen Vögeln wurden damit pro Garten knapp 38 Vögel gemeldet. Das liegt zwar etwas unter dem langjährigen Schnitt von 39,8 Vögeln, entspricht aber genau unseren Erwartungen.
Die Daten aus inzwischen einem Jahrzehnt Stunde der Wintervögel zeigen deutlich, dass die Zahl der Vögel in den Gärten umso geringer ist, je milder und schneeärmer der Winter ist. Denn erst wenn es kalt wird und Schnee liegt, suchen viele Waldvögel Zuflucht in den Gärten der etwas wärmeren Städte, in denen sie oft reich bestückte Futterstellen vorfinden. Dazu passt, dass der ewige Spitzenreiter Haussperling, der sein ganzes Leben in den Dörfern und Städten verbringt, nur in den beiden kältesten Wintern des Jahrzehnts, 2011 und 2013, durch die vor allem in Wäldern lebende Kohlmeise vom Spitzenplatz verdrängt wurde.
Erfreulich ist besonders das Spitzenergebnis des Haussperlings mit 6,8 Vögeln pro Garten. Noch nie waren es mehr Haussperlinge seit Beginn der Aktion im Jahr 2011. Offensichtlich kommt diese Art mit den zuletzt sehr warmen und trockenen Sommern gut zurecht. Damit bestätigt sich die leichte Bestandserholung nach Jahrzehnten eines deutlichen Rückgangs.
Die Amsel, die im vergangenen Winter aufgrund einer massiven Ausbreitung des für Amseln tödlichen Usutu-Virus im Jahr zuvor, deutliche Einbußen zu verzeichnen hatte, verharrte auf diesem niedrigen Niveau. Die Usutu-Saison 2019 war deutlich schwächer und hat damit offensichtlich zu keiner weiteren Abnahme geführt.
Größtes Sorgenkind ist weiterhin der Grünfink. Mit nur noch 1,17 Vögeln pro Garten setzt diese vor allem in Städten und Dörfern lebende Art ihre Serie von Minusrekorden fort. Seit 2011 nimmt diese Art von Jahr zu Jahr um 12 Prozent ab. Als Ursache vermutet der NABU unter anderem Trichomoniasis, eine Infektionen mit einem einzelligen Parasiten, mit dem sich diese Finken häufig an sommerlichen Vogelfutterstellen infizieren.
Auffällig war, wie bereits im Vorfeld erwartet, eine große Zahl von Eichelhähern in Deutschlands Gärten. In vier von zehn Gärten konnte diese Art beobachtet werden. Mit 0,82 Vögeln pro Garten waren es 40 Prozent mehr als im langjährigen Mittel. Zum Rekord hat es trotz des im Herbst festgestellten massiven Einflugs nord- und osteuropäischer Häher jedoch nicht gereicht: Im Kältewinter 2011 waren es noch etwas mehr.
Ergebniskarte und -tabelle
Auf der interaktiven Karte können Sie zu allen Arten und Orten die Werte ablesen und erfahren, welche Vögel häufiger beobachtet wurden und welche seltener zu sehen waren. Im Tabellenreiter neben der Karte finden Sie zusätzlich alle Details zu den Vogeldaten. Mehr →
Nordische Häher fühlen sich bei uns wohl
Alleine am Sonntag wurden 1,3 Millionen Wintervögel gemeldet
12. Januar 2020 - Der heutige Sonntag erwies sich des zehnjährigen Aktionsjubiläums würdig. Noch nie wurden an einem einzigen Tag so viele Vogelbeobachtungen gemeldet. Über zwei Millionen Vögel stehen bereits jetzt zu Buche, davon 1,3 Millionen von Sonntag. Bisher haben sich mehr als 80.000 Vogelfreund*innen an der Stunde der Wintervögel 2020 beteiligt, bis einschließlich kommenden Montag (20.) können noch Beobachtungen online oder auf dem Postweg übermittelt werden.
Auch wenn der prozentuale Anstieg nicht mehr ganz so stark ist, wie nach den ersten Meldungen, hat der Eichelhäher unter den häufigen Arten die spektakulärste Entwicklung aufzuweisen. Die Zahl der beobachteten Häher hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Hauptgrund ist zweifellos der bereits ab September erfolgte Einflug von Wintergästen aus dem Norden und Osten.
Solche Einflüge finden jedes Jahr statt, dieses Mal ist er aber besonders stark und betrifft auch die ganze Republik. Im Vorwinter hatten sich die Zuzügler fast nur in den östlichen Bundesländern bemerkbar gemacht, in diesem Jahr flogen die Eichelhäher bis Baden-Württemberg und Bayern. Niedergelassen haben sie sich vor allem in den waldreichen Regionen der Mittelgebirge, während die Küstenregionen einfach überflogen wurden. Auch Großstädte wie Hamburg und Berlin, die im Vorwinter noch relativ gute Häherbestände aufwiesen, wurden von den Zuzüglern weitgehend ignoriert.
Ausschau halten nach dem Seidenschwanz
Die Stunde der Wintervögel am zweiten Beobachtungstag
11. Januar 2020, 20 Uhr - Bis zum Samstagabend wurden aus über 19.000 Gärten und Parks rund 750.000 Vögel gemeldet. Die Trends vom Freitag haben sich im Wesentlichen bestätigt. An der Spitze liegt der Hausperling nahezu uneinholbar vor Kohlmeise, Blaumeise und Feldsperling. Merkliche Rückgänge mit jeweils fast 20 Prozent weisen unter den Top-Arten Buchfink und Grünfink auf. Während dies beim Grünfink leider genau in die Entwicklung der letzten Jahre passt, blieb der Buchfink bisher relativ stabil. Möglicherweise sind in diesem Winter weniger Buchfinken aus dem Norden und Osten zu Gast.
Nicht gerade eine Invasion, aber doch deutlich mehr Sichtungen als im Vorwinter, gibt es beim Seidenschwanz. Die bunten Vögel brüten in Skandinavien und Sibirien und es drängt sie mal mehr und mal weniger im Winter nach Mitteleuropa. Da sie vom Osten und Norden her einfliegen, sind auch dort die Beobachtungen am häufigsten.
Im Osten liegen Seidenschwanz-Meldungen aus weiten Teilen Brandenburgs und Sachsens von der Prignitz über den Raum Berlin bis in den Spreewald und nach Bautzen und Görlitz vor. Im Norden kann man auf Seidenschwänze von der Ostseeküste bei Eckernförde und bei Plön über Lübeck und Hamburg bis in den Großraum Hannover treffen. Einzelne Beobachtungen gibt es aus Göttingen ebenso wie aus dem Ilmkreis, ganz im Westen aus Neuwied. Dazu kommt im Süden ein sich andeutender Einflugstreifen vom Bayerischen Wald bei Freyung-Grafenau, weiter entlang der Donau von Deggendorf über Landshut bis Ulm.
Der Eichelhäher ist auf Rekordkurs. Dies liegt an dem außergewöhnlich starken Einflug von Eichelhähern aus dem Norden und Osten Europas im vergangenen Herbst. 2011 konnten wir schon einmal die Auswirkungen von Masseneinflügen feststellen. Damals gab es durchschnittlich 0,86 Eichelhäher pro Garten. Es bleibt spannend, ob der Eichelhäher diesen Wert noch einmal toppen kann.
Spürbare Auswirkungen des milden Winters
Die Ringeltaube setzt ihren stetigen Aufwärtstrend fort: pro Jahr sind es 3,6 Prozent mehr. Das liegt zum einen am steigenden Brutbestand, aber auch an der immer geringeren Neigung der Art aus Deutschland wegzuziehen. Auch bei anderen Teilziehern wie der Heckenbraunelle sind die Zahlen in diesem Jahr besonders hoch, ebenso wie die der Kurzstreckenzieher Hausrotschwanz und Bachstelze. Dies sind ganz klar die Auswirkungen des milden Winters.Mehr über Invasionsvögel
Seidenschwänze sind das Paradebeispiel für Invasionsvögel. Seit dem Spätmittelalter sind uns ihre Masseneinflüge bekannt. Als Beerenfresser benötigen die Vögel ausreichend Ebereschen. Mangelt es daran, ziehen die Familienverbände immer weiter weg. Mehr →
Die Finken machen sich rar
Die Stunde der Wintervögel am ersten Beobachtungstag
10. Januar 2020, 19 Uhr - Bis zum Freitagabend haben sich bereits mehr als 7000 Vogelfreund*innen an der Zählung beteiligt. Pro Garten wurden im Durchschnitt 41,8 Vögel notiert. Das wäre spürbar mehr als in den Vorjahren, der Wert wird im Laufe der Tage erfahrungsgemäß aber noch sinken.
Wie erwartet führt der Haussperling. In milden Wintern wird er häufiger als die Kohlmeise beobachtet. Unter den häufigen Vogelarten hat sich der Eichelhäher am besten entwickelt, er wurde in fast jedem zweiten Garten gesehen – damit doppelt so oft wie im Vorwinter und immerhin 50 Prozent über dem langjährigen Mittelwert. Die Werte sind vor allem im Osten hoch, dies liegt daran, dass viele Eichelhäher Wintergast aus Osteuropa sind.
Unter den mäßig häufigen Arten stechen Grünspecht und Haubenmeise positiv hervor. Auch typische Kurzstreckenzieher wie Bachstelze, Zilpzalp und Hausrotschwanz treten gehäuft auf. Hier macht sich offenbar der milde Winter bemerkbar; die Vögel sahen keine Notwendigkeit, wegzuziehen.
Die Wintervögel-Beobachtung wird Samstag und Sonntag fortgesetzt. Gemeldet werden können die Ergebnisse sogar noch bis zum 20. Januar.
10. Januar 2020, 11 Uhr - Sehr belastbar sind die Zahlen am späten Freitagvormittag noch nicht. Ein erster Eindruck ist aber möglich, auch wenn erst rund ein Prozent der zu erwartenden Beobachtungen gemeldet sind. Unter den Top-10 gibt es kaum Bewegung, der Haussperling steht schon früh an der Spitze und da wird er wohl auch bleiben.
Immerhin von Rang 19 im Vorjahr auf nun Rang 11 hat sich der Eichelhäher vorgeschoben. Diese Zunahme ist so deutlich, dass der Eichelhäher-Trend mit ziemlicher Sicherheit auch am Ende der Aktion nach oben zeigen wird. Es fällt auf, dass nahezu alle Finkenarten einschließlich Stieglitz, Kernbeißer, Hänflingen und Zeisigen bisher im Minus sind. Besonders Erlen- und Birkenzeisig treten im Vergleich zum Vorjahr kaum in Erscheinung.
Die „Stunde der Wintervögel“ startet
Wissenschaft, bei der jede*r mitmachen kann
09. Januar 2020 - Wer sich für das neue Jahr vorgenommen hat, etwas für den Artenschutz zu tun, kann damit an diesem Wochenende beginnen. Bei Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ kann jede*r die Vögel zählen, die in den Garten, den Park oder ans Futterhäuschen auf dem Balkon kommen. Die dabei gesammelten Daten sind besonders wertvoll, weil sie mit so vielen „Messpunkten“ wie bei keiner anderen Erfassung Aufschluss über den Zustand der heimischen Vogelwelt geben. Je mehr Menschen ihre Beobachtungen melden, desto genauer werden die Schlussfolgerungen.
Besonders gespannt darf man auf die Ergebnisse beim Eichelhäher sein. Diese Art war in den letzten Wochen besonders häufig zu sehen, da es im Herbst einen außergewöhnlich starken Einflug von Eichelhähern aus dem Norden und Osten Europas gab.
Aufgrund der bisher sehr milden Winterwitterung erwarten die Expert*innen des NABU einen insgesamt eher geringen Vogelbestand in den Gärten. Denn ohne Schnee und Eis finden die Vögel auch in den Wäldern und in der freien Landschaft noch Futter oder sind gleich in ihren nördlicheren Brutgebieten geblieben. Aber jede Vogelart reagiert anders. Die Zahl in Deutschland überwinternder Stare und Ringeltauben dürfte zum Beispiel eher steigen. Die Zahl der gemeldeten Amseln wiederum wird zeigen, ob sich die Bestände der auch „Schwarzdrossel“ genannten Art nach der großen Usutu-Epidemie des Sommers 2018 wieder erholen.
So wenige Vögel wie nie am Futterhaus
Ein Blick nach Österreich, wo die „Stunde der Wintervögel“ schon beendet ist
08. Januar 2020 - Unsere südlichen Nachbarn haben bereits vom 4. bis 6. Januar gezählt, ein Blick dorthin lohnt sich. Nachdem die Kohlmeise 2019 vom Haussperling verdrängt worden war, holte sie sich die Spitzenposition 2020 zurück. Die Gesamtanzahl aller beobachteten Vögel ging deutlich zurück. Im österreichischen Durchschnitt besuchten mit rund 30 Vögeln pro Garten so wenige wie noch nie die heimischen Futterstellen.
„Besonders im Westen Österreichs wurden weniger Vögel gezählt“, erklärt Gábor Wichmann vom NABU-Partner BirdLife Österreich. „Obwohl im Dezember auffallend viele Meisen, Gimpel und Bergfinken beobachtet wurden, besuchten diese am Zählwochenende die Futterhäuser nicht. Die teils sehr geringen Schneemengen und die milden Temperaturen ließen die Vögel außerhalb der Siedlungsgebiete verweilen, wo sie ausreichend Nahrung fanden.“ Der massive Herbsteinflug der Eichelhäher, den es auch in Österreich gab, machte sich bei der Wintervögelzählung ebenfalls nicht bemerkbar.
„Der Grünfink hat auch heuer wieder Federn lassen“, so Wichmann weiter. Die Art hat mit der Parasitenkrankheit Trichomoniasis zu kämpfen, die für die betroffenen Vögel tödlich endet. Die diesjährige Zählung meldet die niedrigste Anzahl an Grünfinken pro Garten seit zehn Jahren.
zur aktion
Zur bundesweiten Zählaktion „Stunde der Wintervögel“ rufen der NABU und sein bayerischer Partner Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) jedes Jahr auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Mehr →
Wintervögel kennenlernen
Zur „Stunde der Wintervögel“ stellt der NABU 35 Arten vor. Neben den häufigsten Arten am Futterhäuschen werden auch sogenannte Invasionsvögel porträtiert, die in manchen Wintern in großer Zahl aus Skandinavien und Sibirien zu uns ziehen. Mehr →
Lernen Sie unsere zehn häufigsten Wintervögel kennen - und was sie am liebsten fressen. Denn mit ein paar Leckereien wie Rosinen oder Körnern kommen sie gern in Ihre Gärten und Sie können sie in Ruhe beobachten. Mehr →
Spielerisch lädt der Vogeltrainer dazu ein, häufige Vogelarten besser kennenzulernen. Quizfragen und Bilderrätsel sorgen für Abwechslung beim Lernen und im Vogelkarussell wird Ihr Punktestand gespeichert. Erfahren Sie mehr über unsere Vogelwelt! Mehr →
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Wer sich mit Vogelstimmen nicht gut auskennt, muss sich bei der „Stunde der Wintervögel“ nicht grämen. Die Vögel singen jetzt ohnehin kaum, dafür kann man sie im weitgehend unbelaubten Garten recht gut sehen. Bei einer ganzen Reihe von Arten kommt es aber auf kleine Details an, um sie korrekt zu identifizieren. Mehr →