In diesen Zeiten schöpfen wir besonders viel Kraft in der Natur. Werden Sie NABU-Mitglied und helfen Sie mit, damit wir die Natur auch in Zukunft genießen können.
Jetzt NABU-Mitglied werden!Proteste der Landwirt*innen sind verständlich – Umweltprobleme aber auch nicht wegreden
Der NABU ist offen für einen kritischen Dialog
26. November 2019 - Mitte Dezember verhandelt Bundeskanzlerin Angela Merkel den EU-Haushalt und damit das Budget und den Kurs der europäischen Agrarpolitik für das kommende Jahrzehnt. Wenn die Bundesregierung es dann wieder versäumt, für eine nachhaltige Landwirtschaft einzustehen, verdient sie die Proteste – sowohl von Landwirt*innen als auch von Umweltschützer*innen.
„Die Sorgen der Landwirt*innen sind verständlich. Viele fühlen sich dem Preisdruck und steigenden Umweltanforderungen kaum gewachsen. Doch es bringt nichts, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken. Die Umweltprobleme lassen sich nicht leugnen: Bestäuber verschwinden in Rekordtempo, die Bestände der typischen Feldvogelarten sind dramatisch eingebrochen. Unser Grundwasser ist mit Nitrat belastet und die Klimabilanz der Landwirtschaft ist unverändert schlecht. Darüber müssen wir einen Dialog führen.
Die Bundesregierung muss jetzt für eine gerechtere Agrarpolitik sorgen, die Brücken schlägt, statt weitere Gräben in der Gesellschaft zu reißen. Unsere Steuergelder müssen endlich bei jenen Landwirt*innen ankommen, die umwelt- und klimafreundlich produzieren wollen – von der Politik aber bislang Steine in den Weg gelegt bekamen. Rund 60 Milliarden Euro stehen hierfür pro Jahr in Brüssel bereit. Dieses Geld darf keine Turbo-Landwirtschaft mehr fördern. Es muss gerechter und nachhaltiger verteilt werden. Die Bundesregierung muss zudem faire Preise und Wettbewerbsbedingungen ermöglichen, regionale Vermarktung stärken und ausreichend Platz für die Artenvielfalt schaffen, in jedem Betrieb. Die künftige Agrarpolitik muss fair sein zu Landwirt*innen, Steuerzahler*innen und den nächsten Generationen gleichermaßen. Das sollten wir alle einfordern.“
(NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger)
Unser Blog zum Thema
Proteststernfahrt der Landwirte: Wir haben uns die Forderungen der Initiatoren angeschaut und Erstaunliches festgestellt. mehr →
Unter dem Motto „Eine Treckerbreite für den Insektenschutz“ will der NABU die Landwirtschaft für Erste-Hilfe-Maßnahmen für Bienen, Schmetterlinge und andere Sechsbeiner auf ihren Äckern und Wiesen gewinnen. Mehr →
Die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft (D-OG) stellt die weitere Verschlechterung der Bestandssituation bei den Agrarvogelarten fest. Wesentliche Ursache ist die fortschreitende Intensivierung der Landwirtschaft. Eine Agrarwende ist mehr als fällig. Mehr →
Seit mehr als 30 Jahren wird über die „richtige“ Umsetzung der Nitratrichtlinie der EU zum Schutz von Gewässern gestritten. Die Hängepartie ums Düngerecht muss endlich ein Ende haben. Mehr →
Das Klimapaket hat die nötigen Veränderungen bei der Landnutzung sträflich vernachlässigt. Eine Million Arten könnten aussterben, wir riskieren Schädlingsplagen, Extremwetter und Bodenverlust. Es geht um unser Überleben – auch das der Land- und Forstwirtschaft. Mehr →
Für nichts gibt die EU mehr Geld aus als für Agrarsubventionen. Die jahrelangen Verhandlungen zur EU-Agrarreform hätten eine echte Chance für mehr Artenvielfalt und Klimaschutz in der Landwirtschaft sein können. Das Ergebnis vom 28. Juni 2021 ist aber leider enttäuschend. Mehr →
Nutzungsintensivierung, Ausräumung der Landschaft, Massentierhaltung, Pestizideinsatz und Überdüngung – all dies hat zu einem massiven Verlust von Artenvielfalt, sowie zur Belastung von Wasser, Böden und Klima geführt. Eine wesentliche Schuld hat daran die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP). Mehr →