Nach gelegten Feuern bleiben nur Orte der Verwüstung - Foto: Ardi Wijaya
Waldbrände in Indonesien breiten sich weiter aus
NABU unterstützt Löscharbeiten mit Nothilfefonds
17. September 2019 - Die Waldbrände in Indonesien geraten außer Kontrolle, insbesondere auf Sumatra und Kalimantan, dem indonesischen Teil von Borneo. Schulen und Flughäfen werden geschlossen, hunderttausende Menschen müssen wegen Atemwegsbeschwerden behandelt werden. Bis Mitte September sollen inzwischen mehr als 300.000 Hektar landesweit vom Feuer betroffen gewesen sein. Mittlerweile führt die Belastung der Luft mit giftigem Rauch auch zu diplomatischen Spannungen zwischen Indonesien, Malaysia und Singapur.
Auch im NABU-Regenwaldschutz-Projektgebiet „Hutan Harapan“ ist die Lage kritisch. Denn obwohl das Waldschutzteam der NABU-Projektpartner seit nunmehr 50 Tagen im Doppelschichtbetrieb – und inzwischen unterstützt von Militär und Waldschutzpolizei – die Brände bekämpft, werden immer wieder neue von Brandstiftern gelegte Feuer gemeldet. Der NABU hat einen Nothilfefonds eingerichtet, um die Ordnungskräfte vor Ort zu unterstützen.
Im Süden Sumatras, wo der NABU das Projekt „Hutan Harapan“ (indonesisch: „Wald der Hoffnung“) zum Schutz tropischer Regenwälder umsetzt, kämpft die 40-köpfige Waldschutzeinheit seit Wochen gegen illegal immer wieder neu gelegte Brände – seit Jahresbeginn bereits über 75.
Regenwaldfonds
Der NABU bittet um Spenden, um die Ordnungskräfte vor Ort zu unterstützen. Die Brände im Projektgebiet „Hutan Harapan“ sollen so schnell wie möglich gelöscht werden.
Die Brandbekämpfung muss weiter untersützt werden, aber auch die klare Benennung von Ursache und Wirkung hat für uns Priorität: Tropische Tieflandregenwälder und Moore verfügen über ein feuchtes Mikroklima und brennen daher unter natürlichen Bedingungen auch während längerer Trockenperioden normalerweise nicht. Erst durch die Landnutzung, wie die Abholzung der Wälder und die Trockenlegung von Mooren, werden tropische Ökosysteme überhaupt erst feueranfällig. Verbunden mit der kriminellen Energie der Brandstifter*innen, die eine Umwandlung der Waldflächen in Agrarflächen meist für den Anbau von Ölpalmen anstreben, könne es dann leicht zu solchen Katastrophen kommen. Es handelt sich hierbei aber eben nicht um eine Naturkatastrophe, sondern um Brandstiftung.
In Indonesien heißt Trockenzeit mittlerweile fast immer Waldbrandzeit. Im NABU-Regenwaldgebiet „Hutan Harapan - Wald der Hoffnung“ auf Sumatra haben wir daher gemeinsam mit den indonesischen Projektpartnern einen neuen Feuerturm gebaut. Mehr →
Indonesien zählt zu den artenreichsten Ländern der Erde. Doch Abholzung und Übernutzung setzen dessen Natur zu, gefährden Lebensgrundlagen und treiben die Klimakrise voran. Deshalb ist der NABU für den Schutz von Meeren, Küsten und Wäldern in Indonesien aktiv. Mehr →
Ein wichtiger Schlüssel im Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise? Der Schutz der letzten Regenwälder! Auf Sumatra erhalten der NABU und seine Partner das wertvolle Regenwaldgebiet Hutan Harapan, eines der letzten Refugien für viele gefährderte Arten. Mehr →