NABU und Alnatura verleihen die Förderpreise an vier neue Bio-Bäuerinnen und Bauern - Foto: NABU/Anette Wolff
Boden gut gemacht: NABU vergibt wieder Förderpreise an neue Biobetriebe
Auszeichnung durch Bundesumweltministerin Svenja Schulze
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Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer, mit Tochter, Schirmherrin Bundesumweltministerin Svenja Schulze, Alnatura-Geschäftsführer Götz Rehn, Dr. Hardy Vogtmann, Beiratsvorsitzender der Initiative "Gemeinsam Boden gut machen" - Foto: Christian Lerche
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Die "Solidarische Landwirtschaft Blumenthal" erhält ihren Preis - Foto: Christian Lerche
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Die Preisträger auf der Bühne - Foto: Christian Lerche
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Leif Miller, Svenja Schulze und Götz Rehn auf dem Festivalrundgang - Foto: Christian Lerche
2. Juni 2019 - Vier künftige Bio-Bäuerinnen und -bauern erhalten am heutigen Sonntag finanzielle Unterstützung für die Umstellung ihres Betriebes von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft. Sie alle wurden von Bundesumweltministerin Svenja Schulze im Rahmen des NABU-Projekts „Gemeinsam Boden gut machen“ ausgezeichnet.
Mit dem Projekt möchte der Umweltverband, unterstützt durch die „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ (ABBI) und weitere Hersteller der Bio-Branche, den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland voranbringen und so einen aktiven Beitrag zur Verbesserung unserer Böden, der Gewässer und zum Schutz der Artenvielfalt leisten. Die Landwirtinnen und Landwirte erhielten ihre Auszeichnung im Rahmen des Umweltfestivals der Grünen Liga am Brandenburger Tor. Ihre Betriebe liegen in Bayern und Schleswig-Holstein.
„Es ist uns ein großes Anliegen, Landwirte zu unterstützen, die naturverträglich produzieren wollen. Sie alle leisten einen wertvollen Beitrag für gesunde Böden, den Klimaschutz und sauberes Grundwasser. Und sie sorgen für eine Landschaft, in der Insekten und Vögel eine Zukunft haben.“
(NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller)
„Wir freuen uns, dass wir auch dieses Jahr zur Förderung des Bio-Landbaus beitragen können. Ermöglicht wird dieser Beitrag durch unsere Kundinnen und Kunden: Denn beim Kauf jedes Alnatura-Produkts, das gekennzeichnet ist mit ‚Gemeinsam Boden gut machen‘, fließt ein Cent in das Förderprojekt des NABU.“
(Alnatura-Geschäftsführer Götz Rehn)
In diesem Jahr gingen mehr als 50 Bewerbungen ein. Aus ihnen wurden insgesamt acht Betriebe ausgewählt, die besonders große Leistungen für die Umwelt erbringen. Auf dem Umweltfestival wurden nun in einer zweiten Runde die letzten vier Betriebe ausgezeichnet. Auf der Biofach-Messe im Februar in Nürnberg waren die ersten vier Förderpreise verliehen worden. Alle Betriebe werden sich nun einem anerkannten Öko-Anbauverband anschließen.
Zum NABU-Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“
Durch das Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ konnten seit 2015 bereits mehr als 60 Landwirtinnen und Landwirte ihren Betrieb auf ökologische Landwirtschaft umstellen. Sie bewirtschaften nun über 11.000 Hektar nach den strengen Kriterien eines anerkannten Öko-Anbauverbandes – eine Fläche größer als die Insel Sylt. Unterstützt wird das Projekt durch die Alnatura Bio-Bauern-Initiative (ABBI) und weitere Unternehmen wie Barnhouse, die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall und Lebensbaum.
Wer ist förderfähig?
Bei „Gemeinsam Boden gut machen“ kann sich bewerben, wer seinen gesamten landwirtschaftlichen Betrieb neu auf ökologische Bewirtschaftung umstellt oder seinen Ökobetrieb um mindestens 30 Prozent erweitert. Der Betrieb muss sich einem in Deutschland ansässigen Bio-Anbauverband anschließen. Gefördert werden können auch Betriebe, die am Hof Verarbeitung und Vermarktung betreiben – einschließlich Restauration oder Urlaub am Bauernhof. Aktuell läuft die Bewerbungsphase für die nächste Förderrunde. Bewerbungen sind noch bis 31. Juli 2019 möglich.
Die Unterstützung der Landwirtschaft bei der Umstellung auf Ökolandbau ist leider immer noch notwendig. Denn die EU hat es bislang versäumt, eine umweltverträgliche Arbeitsweise für Landwirtinnen und Landwirte finanziell ausreichend attraktiv zu gestalten. Im Gegenteil: Die EU-Agrarpolitik hat zu einer immer stärkeren Intensivierung der Bewirtschaftung von Wiesen und Feldern geführt. Das muss sich ändern.
Mit der Kampagne „Meine 114 Euro ...“ kämpft der NABU seit vielen Monaten für eine grundlegende Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP). Wir wollen, dass Landwirtinnen und Landwirte für ihre Bemühungen um mehr Naturschutz belohnt werden - nach dem Motto „öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen.“ Dazu müssen Gelder, die zur Zeit pauschal nach Fläche verteilt werden, umgeschichtet werden und zukünftig in gezielte Maßnahmen fließen.
Für eine naturverträglichere Ausrichtung der EU-Agrarpolitik setzt sich auch die Schirmherrin des Projekts „Gemeinsam Boden gut machen“, Bundesumweltministerin Svenja Schulze, ein.
Mit insgesamt 230.000 Euro unterstützen NABU und Alnatura in diesem Jahr acht Landwirtinnen und Landwirte, die von konventioneller auf ökologische Landwirtschaft umstellen. Denn die EU finanziert eine naturverträgliche Landwirtschaft nicht ausreichend. Mehr →
Mit dem Projekt „Gemeinsam Boden gut machen“ werden Landwirtinnen und Landwirte unterstützt, die auf Öko-Landbau umsteigen wollen. Die Bundesministerin kündigt nun die stärkere Förderung für den Biolandbau an. Mehr →