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Internationale Vogelrallye zugunsten der zunehmend bedrohten Geier in Afrika
21. März 2019 - Afrikas Geier verschwinden in verheerendem Tempo. In den letzten 30 Jahren sind sieben der elf Arten um 80 bis 97 Prozent zurückgegangen. Vier Arten – darunter der Weißrückengeier und der Kappengeier – gelten laut Roter Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht. Es sind vor allem Vergiftungen und illegales Töten, die das Leben dieser ikonischen Art bedrohen. Da Geier am Ende der Nahrungskette stehen, werden sie zum Kollateralschaden von Wilderern, die es eigentlich auf Elefanten und Nashörner abgesehen haben. Der NABU schickt nun erstmals zusammen mit seinem Birdlife-Partner Nature Kenya, unterstützt vom Optikhersteller Zeiss, ein Team zu der internationalen Vogelrallye „Champions of the Flyway“ nach Israel: Am 26. März werden die Teilnehmenden hier mit Vogelschützern aus aller Welt auf das Geiersterben in Afrika aufmerksam machen.
Die prekäre Situation der Geier in Afrika wurde viel zu lange ignoriert, auch weil die Vögel als Aasfresser ein Imageproblem haben, so sieht das auch NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. Als Vogelschützer seit seinem zwölften Lebensjahr engagiert er sich nun im NABU/Nature-Kenya-Team „Zeiss Vultures Unlimited“. 24 Stunden lang wird er mit seinen fünf Teammitgliedern aus Deutschland und Kenia in einem Geländefahrzeug auf der Sinai-Halbinsel unterwegs sein und alles zählen, was ihm mit Schnabel und Flügeln vors Spektiv fliegt. Das Team gewinnt, das die meisten Vogelarten zählt. Aber gewinnen sollen am Ende vor allem der Weißrückengeier und seine Verwandten. Denn alle Spenden fließen in den Geierschutz in Kenia.
„Champions of the Flyway“ gibt es seit 2014. Jedes Jahr widmet sich das Event einem anderen brennenden Vogelschutzthema. Im vergangenen Jahr sind die Spenden Vögeln in Serbien und Kroatien zugutegekommen. In dieser nun fünften Ausgabe von „Champions of the Flyway“ verschreibt sich die Rallye dem Geierschutzprojekt von Nature Kenya am Rift Valley in Ostafrika. Vergiftungen von Geiern werden hier in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden gezielt unterbunden. Auch Aufklärung in der Bevölkerung ist ein zentraler Pfeiler der Naturschutzarbeit vor Ort. Jede Spende fließt direkt in das Projekt und das siegreiche Team wird zum „Guardians of the Flyway 2019“ gekürt.
Die Bilanz: Fix und fertig, 10. Platz und 76.000 US-Dollar
Herzlichen Glückwunsch! 76.000 US-Dollar sind bei "Champions of the Flyway" zusammengekommen. Insgesamt 28 Teams hatten sich im Vorfeld des Wettbewerbs mächtig ins Zeug gelegt, um Menschen für den Geierschutz zu begeistern und Spenden zu sammeln. Die Mühe hat sich gelohnt. Der Check wurde direkt am Tag nach dem Wettbewerb an unseren Projektpartner Nature Kenya übergeben. Damit sind vor allem Afrikas Geier die Gewinner der 24-Stunden-Rallye: Das Geld fließt eins zu eins in das Geierschutzprojekt von Nature Kenya am Rift Valley, Ostafrika. Vergiftungen von Geiern werden hier in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden gezielt unterbunden.
Unser Team "Zeiss Vultures Unlimited" war nach den 24 Stunden fix und fertig, aber auch sehr zufrieden. Die Teamitglieder konnten 133 Arten zählen und haben damit den 10. Platz erreicht. Unser Team sagt DANKE für die großartige Unterstützung!
Imageproblem
Die Redewendung „Hol‘s der Geier“ sagt viel über das schlechte Image dieser Vögel. Seit dem Mittelalter werden Geier mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Nüchtern betrachtet fressen Geier einfach nur das, was andere Tiere nicht verdauen können. Damit sind sie die Gesundheitspolizei der Savanne und bewahren Menschen und Tiere vor der Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen. Vergiftungen und illegales Töten wurden zu lange ignoriert.
Aasfresser, wie zum Beispiel Geier, können ohne Mühe riesige Knochen verspeisen. Wie machen sie das eigentlich? Und warum verdauen sie dann nicht auch ihren eigenen Körper? Mehr →